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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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geleiten. Oder aber“, fuhr er fort, als Seonaid etwas einwenden wollte, „Ihr reist sogleich weiter, in Begleitung einer dreiköpfigen Eskorte, die wir gewiss entbehren können. Schließlich verfügen wir dank Lord Angus derzeit über drei Männer mehr.“ Er nickte Gavin und den beiden anderen Schotten gutmütig zu, ehe er Helen mit erwartungsvoll gehobenen Brauen ansah und auf ihre Entscheidung wartete.
    Helen wirkte ratlos und sah Seonaid verunsichert an. „Ich werde der Hochzeit beiwohnen“, antwortete sie endlich.
    „Gut, dann auf nach Dunbar.“ Der Bischof lächelte gütig, drehte sich um, verschwand wieder zwischen den Bäumen und war bald außer Sicht. Vermutlich, dachte Seonaid, kehrt er zum Lager zurück, das die Männer in den frühen Morgenstunden aufgeschlagen haben.
    Blake blickte dem Geistlichen unfroh nach, betrachtete seine zukünftige Gemahlin, seufzte kopfschüttelnd und wies Little George an, die Pferde auf die Lichtung zu bringen.
    Kenwick trat zu ihm. „Wir sollten ihnen die Waffen abnehmen“, raunte er Blake zu, wobei er die Frauen beäugte, die ebenfalls ihre Pferde holten.
    Fragend hob Blake die Brauen. „Meint Ihr, sie könnten mit dem Schwert auf uns losgehen?“
    „Das haben sie bereits einmal getan.“
    „Ja, im Kloster, aber da wussten sie noch nicht, wer wir sind. Hier und jetzt haben sie nicht versucht, sich den Weg freizukämpfen“, stellte er fest und ließ den Blick über Seonaids Körper gleiten. War er zunächst entsetzt gewesen, sie in Hosen zu sehen, gefiel ihm immer besser, wie dieses Kleidungsstück ihre schlanken Rundungen betonte und ...
    „Aye“, riss Kenwick ihn aus seinen Gedanken. „Aber wenn wir sie entwaffnen, werden sie wahrscheinlich nicht so schnell versuchen zu fliehen.“
    Unmutig verzog Blake den Mund. Noch immer fuchste es ihn, dass seine Verlobte ihn nicht heiraten wollte. Er sollte schließlich derjenige sein - und war es auch -, der sie, eine widerwärtige Dunbar, nicht wollte. Sie sollte dankbar sein, dass er überhaupt aufgetaucht war, wie spät auch immer er sich dazu herabgelassen hatte. Aber sie schien keineswegs versessen darauf, seine Braut zu sein. Faszinierend, dachte er, ehe ihm einfiel, dass sie noch nicht in den Genuss seiner honigsüßen Worte gekommen war, die ihm in Gegenwart von Damen gemeinhin so leicht über die Lippen kamen. Für gewöhnlich begann er eine Frau mit Komplimenten zu umgarnen, kaum dass er sie getroffen hatte. Seiner Braut gegenüber verspürte er diesen Drang allerdings nicht. Im Gegenteil - anstatt sie mit Schmeicheleien zu blenden, war er eher geneigt, sie zu verfluchen. Sehr merkwürdig, beschied er kopfschüttelnd.
    Er schlich sich von hinten an, als sie gerade einen Beutel an ihrem Sattel befestigte, und entzog ihr rasch das Schwert. Seonaid musste seinen Vorstoß gespürt haben, denn kurz bevor er sie erreichte, hielt sie inne. Allerdings ließ sie sich widerstandslos von ihm entwaffnen, wartete, bis er zurückgewichen war, und wandte sich erst dann gemächlich um.
    „Ihr hättet einfach darum bitten können, M’laird.“
    Blake hob eine Braue. Er hatte erwartet, dass sie zornig aufbrausen, ihn anfahren oder rasend werden würde, nicht aber, dass sie völlig gelassen blieb. Sie warf ihrer Gefährtin einen Blick zu, woraufhin diese ihr Schwert zog, vortrat und ihm die Waffe reichte.
    Nicht wenig überrascht, nahm Blake sie entgegen und wich wachsam einen weiteren Schritt zurück. „Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr es freiwillig hergebt.“
    „Wieso nicht?“ Seonaid lächelte erheitert und zuckte mit den Schultern. „Wenn Ihr Euch dadurch sicherer fühlt, dann sei es so. Zudem besteht in Gegenwart so vieler großer, starker Männer doch wohl kaum die Gefahr, dass wir uns selbst verteidigen müssen, oder?“
    Stirnrunzelnd betrachtete er sie. Ihre Miene war ohne Arg, ihr Ton ohne jeden Spott, und dennoch war er gewiss, dass sie sich über ihn lustig machte. Auch die kleinere Frau hatte den Scherz auf seine Kosten vermutlich verstanden und schien sich zu seinem noch größeren Verdruss im Stillen darüber zu amüsieren. Er warf den beiden einen finsteren Blick zu, fluchte in sich hinein und wandte sich ab, um zu Rolfe Kenwick zurückzukehren.
    „Glaubst du, es war klug, die Schwerter herzugeben?“, fragte Aeldra leise.
    „Sie werden nicht so schnell mit einer Flucht rechnen, wenn wir entwaffnet sind“, erwiderte Seonaid achselzuckend. „Außerdem können wir uns leicht neue Schwerter

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