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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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willst.«
    »Bitte. Und gehst du nachher kurz bei Rainer vorbei und sagst ihm, dass ich noch ganz bin? Und – ach du liebes bisschen – rufst du deinen Vater an?«
    »Hab ich schon gemacht. Alex kommt heute Abend noch schnell vorbei, hat er gesagt.«
    Jenna schloss die Augen. Irgendetwas versuchte noch immer, sie wieder zurück in den Traum zu ziehen. Die Versuchung, sich fallen zu lassen und nachzugeben, war überwältigend. Doch Jenna hatte Angst vor dem, was womöglich im Schlaf auf sie wartete. Sie musste wach bleiben, koste es was es wolle, wenigstens für eine Weile.
    Der Nebel war tödlich. Er sog alles in sich hinein.
    »Tut mir leid, dass ich nicht zum Kochen gekommen bin«, sagte sie mit einem halbherzigen Lächeln.
    »Schon gut«, gab Kim zurück. »Wir hatten uns ohnehin eine Pizza bestellt. Matthew und Simone haben mich mit dem Taxi hergebracht, als der Anruf kam.«
    »Erzähl mir von Matthew. Ist er nett?«
    »Mam!«, protestierte Kim, grinste aber ebenfalls, als sie Jenna lächeln sah. Sie drehte sich ihre dunklen Locken zu einem Knoten, während sie erzählte.
    »Ja, er ist nett. Er kommt aus Kalifornien, und sein Deutsch ist wirklich gut. Sein Französisch dafür grauenhaft.«
    »Und Simone?«, fragte Jenna nach, die bemerkt hatte, dass Kim ihre Freundin nicht weiter erwähnte.
    »Simone ist in ihn verknallt. Aber er schaut sie kaum an. Jedenfalls nicht so, wie sie’s gerne hätte.« Das klang bissig.
    »Streitet ihr zwei euch vielleicht?« Jenna wunderte sich über sich selbst. Sie war höllisch müde, ihr ganzer Körper tat ihr weh, doch gleichzeitig schienen ihre Sinne geschärft, sie nahm Zwischentöne wahr, die sie sonst eher überhörte.
    Kim winkte ab. »Nein, wir sind nur nicht immer einer Meinung. Und wie sie sich an Matthew ranschmeißt, finde ich grenzwertig. Aber das kann er ihr auch selbst sagen.« Sie wies auf eine Tasche, die auf dem Boden stand: »Ich hab dir übrigens ein Nachthemd, Unterwäsche und deinen Kosmetikbeutel mitgebracht. Ich wusste ja nicht, wie lange die dich hierbehalten.«
    »Danke, meine Süße«, erwiderte Jenna und unterließ es, den offensichtlichen Themenwechsel zu kommentieren. »Kim, wenn du eine Pause machen willst, geh ruhig mal raus. Ich bin so müde. Haben die mir irgendwas in die Infusion getan?«
    »Nur ein leichtes Schmerzmittel, Frau Winters«, ertönte es da von der Tür, als die Ärztin genau in diesem Moment wieder zur Tür hereinkam. »Ihr Mann ist da und wartet draußen, kann er zu Ihnen?«
    Kim sprang auf. »Alex! Ich hole ihn, und dann geh ich einen Kaffee trinken und schau nach Rainer. Ruh dich nur aus, Mam.«
    Wie der Blitz stürmte sie zur Tür hinaus, und keine Minute später trat Alex in den Raum. Besorgt stand er neben Jennas Bett und sah auf sie hinunter. »Himmel, Jenna, was machst du für Sachen?«
    »Ich war’s nicht«, antwortete Jenna patzig. »Der Radfahrer war’s. Und der Typ vor mir. Ich bin quasi ein – Kollateralschaden.« Das Déjà-vu erwähnte sie lieber nicht, das hätte Alex sowieso nicht verstanden.
    Alex grinste, doch die Sorgenfalten verschwanden nicht von seiner Stirn. »Ich weiß. Ich habe mit Dr. Endel gesprochen, ich kenne sie noch von der Uni. Du und Rainer, ihr habt wirklich Glück gehabt, weißt du das? Von einem Radfahrer war übrigens nicht die Rede. Nur von dem Fahrer in dem Auto vor euch. Der hat ein sich ein paar Knochen gebrochen, aber nichts, was man nicht mit einem guten Gips wieder hinbekommt.«
    Er warf Mantel und Schal auf den Stuhl und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. »Jenna«, sagte er leise und strich ihr leicht über das Haar. Ihre schwarzen Strähnen hoben sich drastisch von der weißen Bettwäsche ab. »Ich habe mir nach Kims Anruf schreckliche Sorgen gemacht.« Seine Frau sah blass und schmal aus in dem großen Bett, er entdeckte dunkle Ringe unter ihren Augen, die sie vor einer Woche bei seinem Besuch in ihrem Büro noch nicht gehabt hatte. »Brauchst du irgendwas?«
    »Nein, danke«, antwortete Jenna matt, keine Spur von Trotz mehr in der Stimme, »Kim hat mir schon eine Tasche gepackt. Und sie darf heute Nacht hier bei mir bleiben.«
    »Das ist gut.« Er griff nach ihrer Hand und hielt sie leicht in der seinen.
    Jenna kannte den Blick gut, mit dem er sie jetzt betrachtete. Sie wünschte sich für einen Moment weit weg. Alex und sie waren noch lange nicht miteinander fertig, zu viel Unausgesprochenes stand zwischen ihnen. Und solange Kim sie beide brauchte, waren sie in

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