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Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: Das Wispern der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Frei
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sie beobachtet? Von den … Büchern? Wer war außer ihnen noch hier? Sie blickte hektisch von links nach rechts, stieß gegen einen hohen Bücherstapel, der sich neigte und langsam umstürzte. Bücher schlitterten über das Parkett, eines kam direkt vor Jennas Füßen zu liegen. Diese bückte sich und nahm das Werk zögernd in die Hand.
    Das Wispern verklang.
    Jenna blickte sich rasch um, doch außer ihr und Kim war tatsächlich niemand zu sehen. Verwirrt schlug sie den Band auf. L. C Davidson, Hints to Lady Travellers . Erschienen in London 1889, dritte Auflage 1905, las sie auf der Titelseite. Das Buch war in Leder gebunden, der Titel auf dem Rücken in goldenen kleinen Buchstaben geprägt. Sie schnupperte daran. Es roch staubig, irgendwie erdig. Behutsam blätterte sie Seite für Seite um. Das Papier knisterte und wies ein paar Stockflecken auf, doch die Schrift war immer noch gestochen scharf.
    »Nicht schlecht, mein Lieber«, murmelte Jenna. »Doch diesmal keine Originalausgabe? Das passt gar nicht zu dem Nicholas, den ich kenne …« Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Parkettboden und blätterte das Buch vorsichtig durch. »Wieso bist ausgerechnet du vor meinen Füßen gelandet?«, murmelte sie. Jenna lauschte angestrengt, doch es war kein Geräusch mehr zu hören. Schließlich stemmte sie sich hoch. »Komm, Kim, wir gehen.«
    Kim wies auf das Buch. »Du willst das mitnehmen?«
    »Ja, ich nehme es mit. Ich weiß, es klingt komisch.« Jenna zuckte mit den Schultern. »Hör mal, seltsamer als unsere Träume ist es auch nicht. Und vielleicht liefert es uns ja wirklich einen Hinweis. Es hat sich mir quasi vor die Füße geworfen. Welches Buch tut das schon? Also schadet es doch nichts, wenn wir einen längeren Blick reinwerfen, oder? Und jetzt fahren wir zum Flughafen und geben Annes Tasche ab.« Jenna schob das Buch entschlossen in ihre Manteltasche.
    Als sie die Tür hinter sich abgeschlossen hatten und die Treppen hinunterliefen, fragte Kim: »Sollten wir nicht mit Alex reden? Oder …« hier zögerte sie einen Moment, »mit der Polizei?«
    »Die Idee hatte ich auch schon«, gab Jenna zurück. »Aber im Ernst, was sollen wir denen erzählen? Erst der Selbstmord auf unserem Balkon, dann die Geister, die uns rufen. Vergiss es! Die halten uns für völlig durchgeknallt. Aber keine Sorge, ich rufe Alex nachher an.«
    Kim schien nicht beruhigt. Was ihre Mutter ihr nicht sagte, war etwas ganz anderes. Jenna wusste beim besten Willen nicht, was sie ihrem Mann erzählen sollte. Alex würde ihr kein Wort glauben. Er war Arzt – und hielt von übernatürlichen Phänomenen genauso viel wie davon, bei Ferienbeginn auf einer deutschen Autobahn im Stau zu stehen.
    Weniger als gar nichts.
    Also verschob Jenna das Problem auf später. Jetzt musste sie erst einmal Annes Eltern gegenübertreten.
    Das Licht eines neuen Tages dämmerte herauf, erst zaghaft, dann immer schneller. Irgendwo da oben, über der dichten Wolkendecke, stieg die Sonne empor und es wurde hell.
    Hell!
    Davon hatte er die letzten Jahrhunderte grauer Dämmerung nur träumen können.
    Er streckte sich, genoss das Gefühl, seine Sehnen und Muskeln zu dehnen, das Blut durch seine Blutbahnen rasen zu spüren. Dann öffnete er die Augen ganz, sah sich staunend um. Er war wieder zurück, der wichtigste Schritt war getan. Und er war gekommen, um zu bleiben, um sich zu rächen und sein Werk zu vollenden.
    Wenn er sich so umblickte, dann hatte sich die Welt wahrlich ohne ihn weitergedreht, sie war kaum wiederzuerkennen … Die seltsamsten Dinge umgaben ihn, und mit den meisten wusste er nichts anzufangen. Doch das verunsicherte ihn nicht.
    Jonathan von Keysern war wieder unter den Lebenden, und das war es, was zählte. Mit heilen Knochen im Leib und mit einer unstillbaren Rache im Herzen.
    Und er brachte das Grauen mit aus dem Dunkel der Zeit.
    Hunderte Jahre lang hatte er nachgedacht und Pläne geschmiedet. Jetzt wusste er, was er tun würde.
    Sie hatte nicht den Hauch einer Chance …
    Diesmal war der Tod sein Verbündeter und der Teufel sein Vertrauter.
    »Passen Sie auf sich auf«, verabschiedete sich Jenna mit zitternder Stimme, während eine Lautsprecherstimme Reisende mit Informationen beschallte. »Und bitte grüßen Sie beide von uns. Richten Sie Anne aus, dass wir auf sie warten.«
    Das Ehepaar Hallmayer nickte dankbar und hatte Tränen in den Augen. »Das machen wir«, versicherte Annes Mutter, wäh rend sie sich fahrig mit dem Ärmel über das

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