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Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
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ins Verderben stürzen! Und höre mich, Miserath! Wir sind noch nicht fertig miteinander, du und ich. Ich freue mich schon darauf, das Blut desjenigen zu kosten, der einst ein Gott war, und dich ein für alle Mal zu vernichten!«
    Hauptmann Skathis stemmte sich stockend aus dem Schlamm und den Eingeweiden hoch und kroch, bis er sich vor seinem Heiligen befand. » H…Heiliger, sollen wir sie verfolgen?«
    » Macht Euch keine Sorgen, guter Hauptmann, sie können dem Verhängnis meines Willens nicht entkommen. Ich habe die Heiden hervorgelockt, damit sie in Gottesgabe meines Urteils harren. Die Feinde des Reichs haben sich unweigerlich ihr eigenes Grab geschaufelt und werden als Werkzeug und Zeugen meines rechtmäßigen Aufstiegs dienen. Ich werde die Macht des Geas und sodann die gesamte Welt für die gesegneten Erlöser in Besitz nehmen. Also versetzt die Armee in Gefechtsbereitschaft, guter Hauptmann, denn jetzt marschieren wir. Schickt nach Heldenbach und Erlöserparadies, damit die dortigen Helden zu uns stoßen und das ganze Volk frohlocken kann, dass der Augenblick seiner endgültigen Erlösung aus dem Chaos endlich gekommen ist.«

Kapitel 13
    UM UNS VOR DEM ZU RETTEN,
WAS SCHON GESCHEHEN IST
    D er alte Heilige macht keine allzu gute Figur, was?«, bemerkte Ash trocken, während ihre Pferde den Hohlweg entlangtrotteten.
    » Wahrscheinlich ist er froh, dass er blind ist und sich selbst nicht im Spiegel ansehen muss«, schnaubte Aspin.
    » Mir kam es so vor, als könnte er ganz gut sehen«, sagte Ash.
    » Ich glaube, er sieht mit den Augen anderer«, erklärte Thomas grimmig.
    » Ich wette, das ist ganz schön seltsam für ihn. Sicher verwechselt er ständig rechts und links, und sich zu rasieren muss auch schwierig sein, besonders mit nur einer Hand«, sagte Ash nachdenklich. » Glaubst du, dass er sich auch von anderen beim Scheißen zusehen lassen muss, damit er nicht gezwungen ist, allzu sehr herumzutasten?«
    Aspin unterdrückte ein Kichern. » Scheißen die Heiligen des Reichs also wie alle anderen?«
    » Nun ja, davon gehe ich zumindest aus, weil Azual einst wie du oder ich war. Wenn Miserath hier wäre, könnten wir ihn fragen, ob Götter auch scheißen. Wohin ist er überhaupt verschwunden?«
    » Er hat sich auf die Suche nach Freda gemacht«, antwortete Thomas und behielt die Straße vor ihnen im Blick, damit die Pferde nicht im schwachen Licht über eine freiliegende Wurzel stolperten. Das Letzte, was sie gebrauchen konnten, war ein lahmendes Reittier. » Er hat gesagt, er würde in Gottesgabe wieder zu uns stoßen.«
    » Dorthin reisen wir also?«, fragte Aspin.
    » Das nehme ich an.« Der Schmied nickte. » Wir müssen Hella und Samnir warnen, dass der Heilige es auf sie abgesehen hat. Danach machen wir, dass wir wegkommen, so schnell wir können.«
    » Ich war noch nie in Gottesgabe«, sagte Ash und rieb sich das Kinn. » Was ist mit dir, Schmied? Habe ich nicht gerüchteweise gehört, dass in Gottesgabe das eine oder andere gute Bier gebraut wird?«
    Wie konnten sie nur? Nach allem, was geschehen war! So viele waren gestorben und alle seinetwegen.
    Sie sind erleichtert, noch am Leben zu sein, Jillan, das ist alles. Deswegen sind sie albern. Wäre es dir lieber, wenn sie ewig in Grabesstille dahinreiten würden? Sie sind bereits einen ganzen Tag und eine Nacht unterwegs. Sie langweilen sich und sind müde. Aber sie sind auch traurig und wissen, dass sie, wenn sie sich nicht rasch wieder aufmuntern können, nicht mehr in der Lage sein werden, sich dem zu stellen, was vor ihnen liegt. Sonst würde die Verzweiflung sie übermannen, und sie würden sich absichtlich in Gefahr bringen. Dann müsstest du der Liste der Todesfälle noch weitere hinzufügen.
    Nein, daran lag es nicht. Als er endlich aus seiner Betäubung erwacht war und festgestellt hatte, dass er hinter Thomas auf dieses Pferd gebunden war, war er in einer anderen Welt zu sich gekommen. Sie sah so aus wie die alte und roch und klang auch so, aber irgendetwas an ihr war leicht verändert. So war sie beispielsweise kälter, und die Umrisse waren schärfer, als ob alles irgendwie flach war und keine Tiefe mehr hatte. Die Farben waren auch nicht mehr so leuchtend, und wenn sie es doch waren, taten sie ihm in den Augen weh. Und die Leute, die er zu kennen geglaubt hatte, waren nicht mehr dieselben. Sie waren übersteigerte Versionen derer, die er gekannt hatte. Ash versuchte, witziger zu sein, Aspin war übertrieben gut gelaunt und Thomas war

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