Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
Vom Netzwerk:
der Mauer aufgereiht standen, ertönte unbehagliches Gemurmel. Ein paar spuckten verächtlich aus.
    » Du wirst ihn von nun an › Häuptling Pralar‹ nennen, Aspin, mein Sohn«, sagte Slavin Schneehaar streng, während es ihm irgendwie gelang, eine Lücke zwischen dem Prediger und Pralar zu schaffen und sich hineinzudrängen.
    Pralar warf sich in die Brust und zog sich die Bergedelsteinkette zurecht, die seine neue Stellung anzeigte. » Ha! Ich finde, das sind keine schlimmen Neuigkeiten. Wandars Krieger haben die sogenannten Helden des Reichs schon in einer glorreichen Schlacht besiegt. Sie frohlocken über die Aussicht, noch mehr von ihnen im Namen der Götter in die Knie zu zwingen.«
    » Sogar, wenn diese Helden nicht so kränklich wie die anderen sind!«, rief Torpeth, während die Krieger die Worte ihres Häuptlings bejubelten.
    Aspin bedeutete seinen Begleitern abzusteigen. Thomas sprang vom Pferd und half dann Jillan. Aspin verneigte sich tief und rief: » Sei mir gegrüßt, Häuptling Pralar! Wir bitten um Einlass und Unterkunft, so dass wir dir noch mehr gute Neuigkeiten mitteilen und auf deine weise Führung unseres Volks und den glorreichen Sieg, den du bereits für uns erfochten hast, trinken können.«
    » Ich bin geneigt, sie einzulassen, und bin mir sicher, dass ich von dir keinen Widerspruch hören werde«, murmelte Pralar an Slavin gewandt. » Außerdem wäre es nur vernünftig, von ihnen mehr über unseren Feind in Erfahrung zu bringen. Aber was sagst du, Flachländer?«
    Prediger Praxis stieß ein würgendes Geräusch aus, und die Augen traten ihm hervor, während er auf Jillan hinabstarrte.
    » Ich glaube, das ist ein › Ja‹«, schlug Torpeth vor.
    » Dann sei es so!«, befahl Pralar so laut, dass seine Stimme vom Tor und von den Mauern widerhallte.
    Ein oder zwei Augenblicke lang herrschte verlegenes Schweigen. Die Leute traten von einem Fuß auf den anderen.
    Slavin seufzte und winkte zwei der Krieger heran, die in der Nähe standen. » Seid so gut und steigt hinunter, um das Tor zu öffnen. Dann können wir alle ins Warme gehen.«
    Pralar runzelte die Stirn. » Wo sind unsere anderen Krieger?«
    » Einige sind auf der Jagd, Häuptling Pralar, die Übrigen im Wirtshaus.« Es gelang Slavin, die Aussage zu treffen, ohne seine eigene Meinung über diesen Sachverhalt offenkundig werden zu lassen.
    » Ich dachte, die Getränke wären alle aufgebraucht gewesen, nachdem wir den Göttern ein Trankopfer zur Feier unseres Sieges über die Schwächlinge aus dem Flachland dargebracht hatten?«
    » Anscheinend haben sie noch einen Keller gefunden.«
    » Was? Und das hat mir keiner gesagt?« Pralar schnaubte wie ein Stier. » Das… das ist…«
    » Völlig respektlos?«, schlug Torpeth vor.
    » Ja, verdammt! Respektlos! Wissen sie denn nicht, wer hier der Häuptling ist? Ich bin der Günstling der Götter. Dafür lasse ich ihnen die Schädel einschlagen.«
    » Eingeschlagene Schädel im Namen der Götter.« Torpeth nickte weise.
    » Ja!«
    » Die Götter werden sicher sehr dankbar sein.«
    Pralar senkte den Kopf, als hätte er Hörner und wollte zum Angriff übergehen. » Du solltest mich besser nicht verspotten, alter Mann. Flachländer, bring deinen Diener zur Vernunft, sonst lasse ich ihn vom Tor werfen.«
    Der Prediger riss den Blick von den Neuankömmlingen los und blinzelte. Ihm war vieles von dem entgangen, was gerade vorgefallen war, aber er sah genug, um zu wissen, dass Torpeth den jungen Häuptling schon wieder geneckt hatte. Der Prediger streckte den langen Arm aus, packte den heiligen Mann am Ohr und drehte es brutal herum.
    Torpeth hüpfte auf und ab. » He! Das kitzelt! Wenn du neidisch auf mein Ohr bist und so daran hängst, kannst du es gern haben, denn ich habe ja noch eines. Aber steh doch nicht mit großen Augen wie ein Kind vor diesem Schauspiel, mein guter Häuptling, sonst ist das Bier am Ende noch verschwunden, bevor du hinkommst. Ich höre deine Krieger rülpsen und kichern, dass du nicht in der Lage bist, so viel zu trinken wie sie.«
    Slavin Schneehaar verdrehte stumm die Augen und hob den Blick gen Himmel.
    » Ruhe, du vorwitziger Sklave!«, kreischte der Prediger und verdrehte Torpeth das Ohr noch grausamer. » Auf die Knie!«
    » Pah!« Pralar winkte angeekelt ab und drängte sich an ihnen vorbei, um von der Mauer zu steigen. » Slavin, bring deinen Sohn und die anderen ins Wirtshaus. Das Gebäude wird von jetzt an mein Versammlungssaal.«
    Jillan bemerkte, wie Prediger

Weitere Kostenlose Bücher