Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wispern der Schatten - Roman

Das Wispern der Schatten - Roman

Titel: Das Wispern der Schatten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam J Dalton
Vom Netzwerk:
und warf seinem alten Freund ein Langschwert vom Wagen zu, dann Maria ein Paar langer Messer. » Möge das Geas euch beide beschützen!« Er hob Jillan hoch und warf ihn sich über die Schulter. Jillan versuchte sich zu wehren, war aber der gewaltigen Körperkraft des Schmieds gegenüber machtlos.
    » Mutter! Vater! Bitte!«
    Der heilige Azual zischte und machte zornig einen drohenden Schritt vorwärts. Ash und Aspin richteten sofort ihre Pfeile auf ihn. Dutzende von Helden, die sie umzingelt hatten, hoben zur Antwort die Speere und warteten auf die Befehle ihres heiligen Gebieters.
    » Ihr habt mir zum letzten Mal getrotzt, erbärmliche Heiden! Ihr glaubt also, dass das Geas in dieser Welt auch nur einen Hauch von Einfluss hat? Dann lasst uns sehen, ob es euch schützt, wenn ich euch die Herzen in der Brust platzen lasse!« Azual schickte einen magischen Befehl aus, und Jedadiah, Maria und Thomas wurden allesamt blass und gerieten ins Wanken.
    » Oh, das war aber schlecht gemacht, kleiner Heiliger!«, sagte der Sonderbare tadelnd, während er Thomas eine Hand auf die Schulter legte, um ihn zu stützen, und auf die beiden anderen wies. Maria brach in die Knie, aber Jedadiah konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. Er knirschte mit den Zähnen, umklammerte sein Schwert fester und hob es wieder in abwehrbereite Haltung.
    » Du wagst es, dich einzumischen?«, tobte der Heilige. » Deinesgleichen ist doch längst gebrochen! Du hast hier weder Rechte noch Macht!«
    » Im Gegenteil. Mein Anspruch auf den Jungen ist größer als deiner, und du bist nichts als ein feiger Lakai der Andersweltler. Da mein Wille in dieser Angelegenheit zugleich ihr Wille ist, kannst du mir nicht widersprechen, was den Jungen betrifft. Die Eltern sind Opfer genug für deine Launenhaftigkeit und Verblendung.«
    Thomas wurde damit fertig, die Pferde aus dem Geschirr freizuschneiden, und schwang sich mit Jillan auf den Rücken des einen, während Ash und Aspin auf das andere stiegen.
    » Tötet sie alle!«, brüllte der heilige Azual.
    Jedadiah hielt stand, schwang das Langschwert wild mit dem gesunden Arm, hieb einen Mann nieder und brachte einen zweiten ins Stolpern. Er machte einen Sprung rückwärts, und die Helden standen sich gegenseitig im Weg, als sie auf ihn einzudringen versuchten. Die Kämpfer weiter hinten im Getümmel warfen ihre Speere, aber der Wind zog die Waffen nach unten und in die Schultern der Soldaten an vorderster Linie. Der Zusammenbruch der ersten Reihe behinderte die nachrückenden Männer. Jedadiah schwang seine Klinge abermals wie eine Sichel, traf einen Soldaten unter der Achsel und zog die Waffe dann weiter im Bogen durch Kehle und Oberschenkel eines Helden. Männer fluchten, schrien und riefen.
    » Zurück, ihr Narren!«, brüllte Hauptmann Skathis. » Rückt auf mein Zeichen hin zusammen vor. Bogenschützen, macht euch bereit!«
    » Sie entkommen!«, schrie der Heilige und schlug eine Schneise durch seine eigenen Männer. Einem Soldaten wurde von dem rücksichtslosen Heiligen der Schädel eingeschlagen, einem anderen das Genick gebrochen. Der Heilige hob die Hand, um Jillans kniende Mutter in den Boden zu schmettern.
    » Geas, nimm mich auf!«, schrie Maria, breitete die Arme aus und entließ das goldene Funkeln ihrer eigenen Lebensenergie in die Luft. Sie hatte aus dem Kern ihres Wesens alles gegeben, was sie hatte, und sich in einem letzten Akt geopfert, um Jillan und seinen Gefährten ein paar kostbare Sekunden zur Flucht zu erkaufen.
    » Mutter!«, schluchzte Jillan hysterisch von Thomas’ fliehendem Pferd herab und barg das Gesicht.
    Die Magie von Marias Todeszauber durchdrang den Heiligen und ließ ihn stocksteif stehen bleiben. Sie zog ihn unaufhaltsam in seine eigene Sterblichkeit zurück und in den Tod! Sein Fleisch verwelkte, wo immer die goldenen Staubkörnchen es berührten. Hinter dem Heiligen begannen Männer zu fallen, als ihre Körper mit einem Schlag versteinerten.
    Mit letzter Kraft ließ der heilige Azual einen roten Nebel los, um das tanzende Gold zu ersticken und Jedadiahs Kampfgeist und Lebenskraft auszulöschen. » Wir sehen uns in Gottesgabe, Jillan«, hallte die Stimme des Heiligen vom Himmel wider. » Du hast gesehen, wie deine Eltern vernichtet worden sind, und als Nächste kommen deine geliebte Hella, Samnir und alle anderen an die Reihe, die du je gekannt hast– sofern die Pest, die du über sie bringst, sie nicht schon verwesen lässt, bevor ich dorthin gelange. Du wirst sie alle

Weitere Kostenlose Bücher