Das Wunder Der Selbstliebe
morgen zu fettig. Immer finden solche Menschen etwas, das nicht gut und nicht richtig ist. In der Sprache der Liebe sagen diese Menschen dabei sinngemäß: Ich liebe das Wetter nicht. Heute nicht und morgen nicht. Das Wetter ist einfach immer schlecht, egal wie es auch ist – und es ändert sich ja auch ständig! Und ich liebe auch das Essen nicht. Außerdem liebe ich überhaupt nichts: die Politik, die Steuererklärung, den Fußballverein, den Chef, die Arbeit, die Nachbarn und so weiter.
Genau genommen müsste man sagen, solche Menschen lieben das Wetter nicht nur nicht, nein, sie lehnen es sogar ab. „So wie das Wetter heute wieder geliefert wird, also nein, das mag ich gar nicht. Ich lehne dieses Wetter ab, ich möchte darum jetzt auf der Stelle ein anderes Wetter.“ Wenn du an solch einen Menschen denkst, der immer rumschimpft und nörgelt, wie geht es dir mit ihm? Vielleicht hast du solch einen Kollegen, den du immer auf der Weihnachtsfeier triffst. Oder dein Onkel verhält sich grundsätzlich so. Fühl mal rein, wie geht es dir mit diesem Menschen?
Vielleicht findest du, dass das Miteinander mit ihm irgendwie unangenehm ist. Immer kommt ein Hauch von Unfrieden und Missbilligung in den Raum, sobald er auftaucht. Es ist fast so, als zöge an einem Sommertag ein Gewitter auf. In Bayern nennt man diese Art Mensch einen Grantler. Man ist eher ungern mit ihm zusammen. Warum ist das eigentlich so?
Wenn ich im Außen immer alles als schlecht und falsch und schlimm bewerte, dann ist dies nur ein Ausdruck meines inneren Zustands. Dann kann es mir innerlich auch nicht gut gehen. Wenn ich Vieles im Außen ablehne und heruntermache, dann tue ich das innerlich in dem Moment genauso mit mir selbst. Ich mache letztlich mich selbst herunter. Ich lehne mich oder Teile von mir ab. Ich liebe mich selbst nicht. Schimpfen und Granteln sind Symptome mangelnder Selbstliebe, so wie Husten und Schnupfen Symptome einer Erkältung sind.
Daraus können wir jetzt messerscharf schlussfolgern, dass umgekehrt Loben und Anerkennen und Wertschätzen Ausdrucksweisen von Selbstliebe sind. Wenn das Außen nur mein Inneres widerspiegelt, dann ist Alles, was ich im Außen als gut und schön erkenne, ein Spiegel meiner eigenen inneren Schönheit und wachsenden Selbstliebe. Und schon kommen wir damit zur großen Selbstliebe-Übung.
Übung Das Außen spiegelt dein Innen. Je bewusster du wirst, umso bewusster wird dir die Schönheit im Außen. Sie wird so zum Ausdruck deiner eigenen inneren Schönheit. Sammle die Schönheit, das Entgegenkommen und die Liebe im Außen ein, so wie eine Biene die Blütenpollen sammelt, einzeln und Stück für Stück. Geh durch deinen Tag und sammle die schönen Begebenheiten in deinen Honigtopf:
Jedes Lächeln, das dir begegnet, ist ein Ausdruck deiner Selbstliebe.
Jedes Mal, wenn du ein Lob bekommst, drückt dies Liebe aus.
Wenn ein Mensch freundlich zu dir ist, ist dies ein Ausdruck von Liebe.
Wenn ein Hund freudig schnuppern kommt, ist es Liebe.
Wenn die Sonne scheint, ist es Liebe.
Wenn dir ein glücklicher Mensch begegnet, ist dies ein Zeichen der Liebe um dich herum.
Eine Blume am Wegesrand ist ein Zeichen, dass das Universum dich liebt. Genauso wie ein Regenbogen, ein warmes Mittagessen oder dein treues Auto, das dich andauernd bereitwillig irgendwohin fährt. Mach dir jeden Tag eine Liste, auf der du die vielen Spielarten von Liebe um dich herum sammelst. Die Liste wird deinen Fokus auf die Liebe und Dankbarkeit lenken und deine Selbstliebe stärken. Nimm dir vor, jeden Tag mindestens einen neuen Aspekt von Liebe im Außen zu entdecken. Spiel dieses Spiel beim Autofahren, beim Warten auf die Bahn, beim Spazierengehen. Erinnere dich immer wieder daran. Mach es dir zur Gewohnheit, zu einer selbstverständlichen Art und Weise, die Welt zu sehen.
Das Wunder der Selbstliebe
Wendest du diese Übung häufig an, so kommst du nicht umhin, dir deine eigene Schönheit bewusst zu machen. Deine Selbstliebe wächst, allein schon dadurch, dass du dein Außen mehr wertschätzt und es bewusster beachtest. Die Schönheit wartet überall, damit du sie entdecken kannst.
Die Liebe in jedem
Menschen sehen
Das letzte Kapitel hat uns daran erinnert, dass die äußere Welt nur ein Spiegel der inneren Welt ist. Was immer ich an anderen ablehne, davor fürchte ich mich in mir selbst, oder ich lehne es an mir selbst ab. Suchen wir dagegen nach der Liebe im Anderen, können wir damit auch unsere Selbstliebe steigern. Denn wir
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