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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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Steaks prima grillen«, warf Osgood ein, bevor Mulvaney zu Ende geredet hatte. Er mußte lachen. Wer in einer solchen Situation lachte, konnte nur verrückt sein. Aber vielleicht war es noch verrückter, hier an einer Felswand zu hängen, Hunderte von Metern über einem Flammeninferno, nur durch Steigeisen an Händen und Füßen davor bewahrt, in den sicheren Tod zu stürzen.
    Er kletterte weiter, wandte den Kopf ab. Ein Ölstrom rann nur wenige Zentimeter von ihm entfernt die Felswand herunter. »Vorsicht!« rief Osgood in beiden Sprachen. Der Felsen selbst war kalt, das brennende Öl hingegen strahlte Hitze aus.
    Er war in kaltem Angstschweiß gebadet. Unter ihm dröhnten Maschinenpistolensalven. Von oben wurden Pfeile abgeschossen, manche sausten nur wenige Zentimeter entfernt an seinem Kopf vorbei.
    Er kletterte weiter.
    Langsam ließ der Ölregen nach. Osgood sah nach unten. Die Flammen des Infernos in der Tiefe züngelten noch weiter herauf. Seine schwarzen Handschuhe glänzten rötlich im Schein der Flammen.
    Er faßte mit der linken Hand nach oben und erstarrte. Entweder befand sich an dieser Stelle eine natürliche Einbuchtung im Gestein oder er hatte die Brüstung erreicht. Osgood benutzte die Zeichen, die ihm Tsukahira beigebracht hatte, um seine Kameraden zu warnen. Langsam, so langsam, wie er sich noch nie zuvor in seinem Leben bewegt hatte, zog er sich nach oben. Er war tatsächlich oben angekommen. Mindestens zwei Dutzend Männer in schwarzen Kleidern und schwarzen Kapuzen standen auf der Brüstung.
    Jeder war mit einem katana und einem shoto bewaffnet. Mindestens die Hälfte der Ninjas war mit Bogen ausgerüstet. Einige schürten ein riesiges Feuer mit Holzklötzen in der Größe von Eisenbahnschwellen. Das Feuer prasselte. Im Schein des Feuers wirkten die schwarzgekleideten Männer wie Teufel. Sie waren sehnig; bei jeder Bewegung spielten ihre Muskeln unter der Kleidung. Einer der Ninjas überragte alle anderen.
    Das Stichblatt seines Schwertes war mit vier Rubinen besetzt, die im Schein der Flammen aufblitzten, so daß das Schwert zu pulsieren schien. Tsukiyama Koji.
    Über dem Feuer hingen drei Kessel. Sie strömten einen ekelerregenden Geruch aus. Das Bild einer Hölle mit bis an die Zähne bewaffneten Teufeln würde er nie mehr vergessen - falls er überhaupt dazu noch eine Gelegenheit bekam. Am anderen Ende der Brüstung standen große Fässer aufgereiht. Ölfässer. Osgood ließ sich wieder hinuntergleiten und signalisierte Mulvaney und den anderen Ninjas, daß sie am Ziel angekommen und auf den Feind gestoßen waren. Er zeigte ihnen die Anzahl der Gegner an. Die Gesichter der Ninjas Tsukahiras waren nicht auszumachen, nur Osgood hatte Kopf und Gesicht nicht verhüllt.
    Mulvaney kletterte zu Osgood hoch und riß sich ebenfalls die Kapuze vom Kopf. Sein Gesicht leuchtete im Feuerschein von oben und unten rot auf. Ihre Augen trafen sich. Osgood nickte.
    Dieses Mal grinste Mulvaney nicht.
    Osgood stieß sich nach oben ab und kletterte über den Mauerrand. Oben angekommen, riß er sich das Steigeisen von der rechten Hand und zog die Walther P-38 K aus dem Holster. Er ging in die Knie und richtete die Walther in der ausgestreckten Hand wie einen Zauberstab gegen einen bösen Geist. »Tsukiyama Koji!«
    Osgood drückte ab. Der Mann mit dem rubinverzierten Stichblatt wirbelte herum, beide Klingen funkelten auf. Tsukiyama Koji warf sich nach links auf den Boden. Osgood sah, wie sich der Körper des Ninja-Jonins im Rollen verkrümmte.
    Seine Männer stellten sich schützend vor ihn. Zwei von ihnen griffen an, und Osgood feuerte. Einem der Ninjas pumpte er die gesamte Ladung seiner Walther in den Leib. Der Mann blieb weniger als einen Meter vor ihm liegen. Ein zweiter griff ihn mit dem Schwert an. Hinter Osgood dröhnte eine Automatik -Mulvaney. Auch der zweite Ninja fiel zu Boden. Osgood steckte die Walther in den Gürtel zurück und ergriff seine zweite geladene Pistole.
    Ein Pfeil mit schwarzem Schaft und Federn schlug ihm die Pistole aus der Hand, die Walther schlitterte über den Boden.
    Tsukahiras Ninjas feuerten weiter mit ihren Maschinenpistolen von unten herauf.
    Osgood zog sein katana aus der Scheide und schrie auf Japanisch: »Schießt den brennenden Pfeil ab!« Osgood konnte gerade noch einem sich auf ihn stürzenden Ninja ausweichen und den Schlag kraftlos abblocken. Dann rutschte er aus und fiel nach hinten. Der Ninja wirbelte herum.
    Osgood holte mit seinem Schwert aus und schlug zu. Er

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