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Das Zauberer Handbuch

Das Zauberer Handbuch

Titel: Das Zauberer Handbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Ausbesserungen an Rüstzeug und Waffen vornahmen. Bitterer Brandgeruch stieg in Granocks Nase, der von der Schmiede aufstieg, begleitet von hellem Hammerschlag, und als der Zauberer den zweiten Eckturm passierte, fiel sein Blick auf eine Gruppe von Zwergen, die mit ihren ­Waffen den Kampf Mann zu Mann übten. Und obwohl niemand ein Wort darüber verloren hatte, wurde Granock in diesem Moment klar, dass sich die Burg auf einen Angriff vorbereitete  …
    Die subjektive Schilderung der Szenerie bietet die Möglichkeit, Meinungen und Vermutungen der betreffenden Figur einzubringen und die Beschreibung in eine kleine Dramaturgie einzubetten, die sich möglicherweise interessanter und spannender liest als eine bloße Schilderung. Auch hier sollten wir wieder an die Leserschaft denken, deren Rezeptionsgewohnheiten von »bewegten« Bildern geprägt sind – letztlich kommt es jedoch wie gesagt immer auf die Szene selbst an; Stil, Inhalt und Erzähltempo bestimmen, welches Mittel zum Einsatz kommt.
    Mit der Beschreibung handelnder Personen kann man ganz ähnlich verfahren – auch hier ist es vielfach interessanter, neu auftretende Figuren durch die Augen der Hauptcharaktere schildern zu lassen, da wir auf diese Weise nicht nur etwas über die neu hinzukommende Figur, sondern auch über unseren Helden oder Schurken erfahren. Wie etwa in der Szene aus DIE ZAUBERER, in der Granock zum ersten Mal Aldur begegnet:
    Er wollte gerade etwas sagen, als sich ein anderer Elf zu ihm und Alannah gesellte. Seinem Äußeren nach war er in Alannahs Alter. Seine Gestalt war hager, langes blondes Haar wallte offen über seine Schultern. Bekleidet war auch er mit einer weißen Tunika und mit einem ebenso weißen Umhang, aber anders als Alannah blickte er streng, geradezu grimmig drein. Er sagte etwas auf Elfisch, worauf sich ein kurzer Wortwechsel zwischen ihm und Alannah entspann, bis sie entschieden den Kopf schüttelte.
    In Granocks Sicht auf Aldur ist bereits die spätere Gegnerschaft der beiden angedeutet – natürlich hätte man auch noch einen Schritt weitergehen und Granock ehrliche Antipathie empfinden lassen können, aber das hätte dann doch zu viel verraten. Die Schilderung von Situationen über handelnde Figuren gibt uns aber nicht nur die Möglichkeit, dem Leser Einblicke in deren Innenleben zu gewähren, sondern auch, eine Beschreibung – nämlich die des seelischen Zustands des Protagonisten – wiederum mit Aktion zu verknüpfen.
    In der folgenden Szene aus DIE ZAUBERER, in der Granock erstmals dem weisen Farawyn begegnet, der ihm anbietet, ihn mit nach Shakara zu nehmen und in die Geheimnisse der Zauberkunst einzuführen, ist der Leser ganz auf der Seite Granocks und erfährt, was in ihm vorgeht:
    » Komm mit mir, und ich verspreche dir, dass du Gelegenheit erhalten wirst, es herauszufinden « , antwortete der Zauberer auf Granocks Frage und hielt ihm die schlanke weiße Hand hin. » So pflegt ihr Menschen doch ein Abkommen zu besiegeln, oder? « , fragte er, als er die Verwirrung im Gesicht des jungen Diebs erkannte.
    Granock nickte, aber trotz der Verfolger, die sich geräuschvoll näherten, zögerte er.
    Was sollte er tun? Er hatte nun wirklich nichts für Elfen übrig. Ihre überhebliche Art gefiel ihm nicht, und wenn er ehrlich war, flößten sie ihm auch ein wenig Furcht ein. Dieser Farawyn machte da keine Ausnahme. Andererseits hatte er wohl keine Wahl, wenn er nicht in wenigen Augenblicken in Ketten gelegt und abgeführt werden wollte.
    » Also schön « , knurrte er und ergriff die Hand des Zauberers.
    » Eine gute Entscheidung « , lobte Farawyn, während er ihn bereits mitzog, die Gasse hinab und in den Schutz der Dunkelheit. » Ich werde dir eine Welt zeigen, die größer ist als alles, was du dir vorzustellen vermagst  …«

4
Pimp your novel!
    Wer erinnert sich nicht: Im Deutschunterricht wurden wir seinerzeit gerne mit der Aufgabe betraut, einen Text auf seine stilistischen Mittel hin abzuklopfen und dann nach so erstaunlichen Dinge wie Pleonasmen oder Oxymorons zu suchen, die sich eher nach astronomischen Phänomenen anhören als nach sprachlichen. So nervtötend es jedoch gewesen sein mag, diese aus bestehenden Texten herauszusuchen, so reizvoll – und auch notwendig – kann es sein, sie in eigene Texte einzubauen. Nachfolgend eine Auflistung einiger Tricks, um einen Text ein wenig zu würzen. Die Reihenfolge ist alphabetisch und spiegelt keine persönliche Vorliebe wieder:
Alliteration
    Nur

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