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Das Zeichen der Schwalbe (German Edition)

Das Zeichen der Schwalbe (German Edition)

Titel: Das Zeichen der Schwalbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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heute seien sie mit allem spät dran, sie habe viel zu viel zu tun und Alejandro habe gesagt, er müsse auf der Stelle mit Menina sprechen.
    »Sor Teresa, sehen Sie sich das an! Ich habe den Trist á n Mendoza gefunden! Ich habe ihn gefunden!« Menina hüpfte vor Aufregung beinahe wie eine Fünfjährige auf und ab, bis ihr plötzlich einfiel, dass Sor Teresa nichts sehen konnte. Sie wollte sich entschuldigen, doch die Mühe konnte sie sich sparen: Sor Teresa hörte überhaupt nicht zu.
    »Wir sprechen später darüber. Kommen Sie jetzt!«, bellte sie. Sie ging durch den Gang voraus zu dem Raum mit dem locutio und sprach dabei so laut, dass ihre Stimme auf der anderen Seite der Gitterstäbe gut hörbar war. Es sei Semana Santa , beklagte sie sich, und sie hätten zu viel zu tun, um ständig Besucher für Menina in Empfang zu nehmen. Der Hauptmann erwiderte gelassen, dass er der einzige Besucher sei und er Menina wegen einer Angelegenheit der Polizei sprechen müsse.
    Die beiden Nonnen humpelten davon, während Sor Teresa unbeirrt weiterschimpfte. Menina versuchte, nicht vor Freude herumzuhüpfen, und sprudelte aufgeregt heraus: »Hauptmann, Sie hatten recht mit Ihrer Vermutung, dass es im Kloster wertvolle Gemälde gibt. Sie glauben nicht, was ich gerade gefunden habe –«
    Zu ihrer Überraschung zeigte er keinerlei Interesse an ihrer Entdeckung, sondern sagte: »Miis Walker, offenbar suchen einige Leute nach Ihnen.«
    Der Tag wurde immer besser. »Dem Himmel sei Dank! Dann haben es meine Eltern also doch geschafft, jemanden in Bewegung zu setzen. Ich bin so erleich–«
    »Ihre Eltern, wie? Auch wenn Sie mir nicht glauben: Ich hätte sie angerufen, wenn ich gekonnt hätte, aber es ging nicht. Also ist es vielleicht doch nicht Ihre Familie, die sie schickt«, sagte der Hauptmann langsam. »Und vielleicht ist es wichtiger denn je, dass Sie sich nicht blicken lassen.«
    »Was? Aber natürlich sind es meine Eltern! Wer denn sonst? Ich hatte sie vom Flughafen aus angerufen und ihnen gesagt, dass ich noch nicht in Madrid bin und dass ich den Bus nehmen würde. Offenbar haben sie die Polizei dazu gebracht, den Bus aufzuspüren, und der Busfahrer hat erklärt, dass er mich hier zurückgelassen hat und –«
    »Nein, es sind ein Mann und eine Frau, die Ihnen auf der Spur sind, und wer immer sie auch sind, sie gehören nicht zur Polizei. Im Gegenteil: Sie wollen nicht, dass die Polizei erfährt, dass sie nach Ihnen suchen. Und weil ich nicht will, dass sie mir Probleme bereiten, muss ich dieser Sache auf den Grund gehen. Und zwar jetzt. Sie müssen es mir sagen: Wer versucht, Sie zu finden?«
    Plötzlich bekam Menina einen trockenen Mund und ihre euphorische Stimmung verpuffte, als die Erinnerung zurückkehrte. »Oh Gott, bitte, nicht Theo!«, murmelte sie. Er hatte das nötige Geld und die nötigen Beziehungen, um sie aufzuspüren, aber die Bonners würden doch sicher versuchen, die Tatsache schönzureden, dass die Hochzeit abgesagt worden war.
    »Wer ist Theo?«, wollte der Hauptmann wissen.
    »Ähm, niemand. Meine Eltern haben wahrscheinlich einen Privatdetektiv engagiert, um mich zu finden.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Und ich werde Ihnen sagen, warum ich das nicht glaube, und dann werden Sie mir sagen, warum sie Sie suchen, weil das alles keinen Sinn ergibt. Ein alter Mann, ein pensionierter Polizist, ein Freund meines Vaters, fährt von Malaga zurück in ein Bergdorf, wo er bei der Familie seiner Tochter wohnt, und er hält an, um einen Kaffee zu trinken. Und während er seinen Kaffee trinkt, kommt ein Paar in die Bar, ein Mann und eine Frau, gut gekleidet. Wollen ein Plakat im Fenster der Bar aufhängen, ein Bild von einer jungen Frau, sehr hübsch, und darauf steht: ›Menina Walker‹, eine Amerikanerin, wird vermisst. Und da steht: große Belohnung für Informationen. Mein Freund meint, ich sollte das wissen … Warum, das ist jetzt egal. Aber er will auch wissen, warum, also hört er immer gut zu – alte Gewohnheit. Und Leute denken nicht, dass ein alter Mann in der Ecke mit seiner Pfeife und seinem Kaffee zuhört. Er will sehen, was die beiden als Nächstes tun. Er trinkt mehr Kaffee, liest die Zeitung. Der Mann und die Frau bestellen etwas zu essen, zu trinken, geben viel Geld aus, viel für eine kleine Bar. Und Leute in der Bar sagen, okay, sie können ihr Plakat aufhängen, aber ist besser, eine offizielle Meldung bei der Polizei auszufüllen. Aber die beiden, sie sagen Nein, sie wollen die Polizei nicht

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