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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Meeresgrund geholt habt«, fügte der ältere Mann langsam hinzu. »Ihr habt Euch auf ein gefährliches Spiel mit etwas eingelassen, das Ihr nicht kontrollieren werden könnt, Herr.«
    »Das sagst du.«
    »Ja, das sage ich.« Seufzend schenkte sich Stoiko Tee ein. »Es ist gut, dass wir uns unter vier Augen unterhalten können. Wir hatten noch keine Gelegenheit, über die jüngste Vergangenheit zu sprechen. Das möchte ich nachholen, damit Ihr auch andere Meinungen als die Eures Vetters hört. Ich werde nun von ein paar Dingen sprechen, die Ihr in der Zukunft bedenken solltet.« Ein Löffel Kandiszucker tauchte in das Getränk, leise splitterten die großen Brocken. »Wie wollt Ihr den Kriegsfürsten bis in einem halben Jahr wieder los werden? Waljakov hat mir das Gemetzel beschrieben, das Eure neuen Freunde in Dujulev angerichtet haben. Was tut Ihr, wenn sie sich gegen Euch richten?«
    Der Kabcar lächelte freundlich und legte seinem alten Freund entspannt die Hand auf den Unterarm. »Sinured hat mir Treue geschworen. Und ich besitze etwas, was mich stärker macht als ihn.«
    Innerlich sammelte er seine Kräfte, ließ die Magie in seinen rechten Zeigefinger fließen und benutzte sie, um einen orangenen Blitz gegen eine Vase zu schleudern. Das Gefäß zerbarst, und Stoiko hob die Augenbrauen.
    »Das nennt man Magie. Und ich kann sie beherrschen, wenn ich mich anstrenge, und viel Größeres damit bewirken, wie Mortva sagt.«
    »Wie Mortva sagt? Und er unterrichtet Euch nicht zufällig darin?« Der Mann nahm einen Schluck und kippte Milch nach. »Waljakov und ich haben diese Gabe schon vorher bei Euch bemerkt, aber wir dachten, es gäbe keine Magie mehr auf Ulldart, und konnten es uns nicht erklären. Stellt Euch die Fragen: Warum sollte sie in Euch vorhanden sein? Woher kommt sie? Und was, wenn sie nicht so stark ist, um Sinured in wenigen Monaten zu verjagen?«
    »Vielleicht hat dieser Blitz damals in Granburg das alles angerichtet«, grübelte Lodrik. »Ulldrael hat mir diese Macht geschenkt, um mich gegen Sinured zu behaupten. Anders kann ich es mir nicht erklären. Ich denke, dass der Gerechte mich damit segnete, um die Bedrohung aus Borasgotan zu vernichten. Und alle weiteren Bedrohungen, die auf meine Untertanen zukommen. Denn nur mein Tod bringt die Dunkle Zeit zurück. Solange ich lebe, kann nichts geschehen.« Der junge Mann atmete tief ein. »Versteht mich denn keiner? Es war die letzte Gelegenheit, Tarpol zu retten. Ohne Sinured und seine Männer hätte Borasgotan uns überrannt, sieht das niemand?«
    »Habt Ihr Euch denn niemals gewundert, weshalb das Tier ausgerechnet dann zurückkam, nachdem Ihr es gerufen habt? Seit Jahrhunderten versuchen die Tzulani vergeblich, das Böse zurück auf die Welt zu bringen. Und dann, mit Verlaub, soll ein Junge mit einem einzigen Wunsch erreichen, was Menschenopfer nicht vollbrachten?«
    »Du bist also der Meinung, der irre Mönch hat mit seiner Annahme, ich müsste sterben, um die Dunkle Zeit zu verhindern, doch Recht?« Es lag kein Argwohn in der Frage des Herrschers, nur Überraschung. »Ich habe mir die Frage selbst gestellt, warum ich diese Unterstützung bekam. Ich denke, Ulldrael prüft mich, damit ich auf das Jahr 444 vorbereitet bin. Er gab mir die Magie, um Sinured zu verjagen. Endgültig.« Er machte eine kurze Pause. »Nachdem er seine Aufgabe erfüllt hat, die ich ihm aufgetragen habe.«
    Der Vertraute beugte sich vor, sein Gesicht verriet die tiefe Sorge. »Herr, Sinured hat zwanzigtausend Kämpfer mitgebracht. Selbst wenn Ihr das Tier aus Tarpol verjagt, was meint Ihr, was der Kriegsfürst mit seinen Männern macht? Er wird sich das nächste Land heraussuchen und es unterjochen. Was sollte sich einer solchen Armee in den Weg stellen? Ihr werdet Sinured wahrscheinlich zum Wohle aller Menschen töten müssen. Sonst bringt er die Dunkle Zeit zurück, egal ob Ihr lebt oder tot seid.« Eindringlich sah Stoiko seinen Schützling an. »Wollt Ihr die zwanzigtausend Krieger ebenso weghexen? Eine Vase zum Bersten zu bringen ist eines. Eine Armee vom Schlachtfeld zu fegen etwas anderes. Seid Ihr so mächtig, Herr?«
    In Lodriks meeresblauen Augen regte sich Trotz und Hochmut. »Ich habe einen besseren Vorschlag. Warum behalten wir ihn nicht einfach auf unserer Seite?«, sagte er nach einer Weile wie beiläufig. »Wenn wir ihn kontrollieren, kann er kein Unheil anrichten, und mit der Rückeroberung meines Reiches hat er noch einiges zu tun.«
    »Wenn es dabei bleibt«,

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