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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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unfreundliche Todesart für den Ritter. Keiner wird etwas vermuten, nur Ihr werdet die Schuld auf dem Gewissen haben, für sein Ableben verantwortlich zu sein. Und ich glaube, ein Rákshasa hat lange Zeit, sich Vorwürfe zu machen, nicht wahr?« Mortva betätigte die Klinke. »Wohin Ihr geht, ist mir gleich. Nur raus aus Tarpol.«
    Belkalas Kopf zuckte herum. Für einen unbeherrschten Moment wollte sie ihre Fingernägel in das Fleisch des Konsultanten schlagen, mit ihren Zähnen den Hals zerfetzen und sein schwarzes, bösartiges Herz herausreißen, um es zu essen. Ihre Augen glühten grellgelb auf, doch Mortva reagierte mit Belustigung auf die Drohgebärde und den Hinweis, dass die Kensustrianerin gleich explodieren könnte.
    »Was ist, Belkala? Wollt Ihr mich etwa angreifen?« Er breitete die Arme aus. »Ich bin unbewaffnet. Versucht es.«
    Sie atmete tief ein und aus, ballte die Hände zusammen und starrte aus dem Fenster.
    »Ihr ahnt also, wie wenig Erfolg Ihr hättet? Kluges Mädchen. Ich erwarte Eure baldige Abreise«, sagte er leise. Schwer fiel die Tür ins Schloss.
    Kurz darauf klopfte es wieder.
    »Wir haben gesehen, wer eben hier war.« Waljakov, gefolgt von zwei Soldaten, trat ein. »Es wäre besser, wenn der Ritter nachts Schutz in seinem Zimmer hätte«, sagte er eindringlich, aber die Kensustrianerin lehnte dankend ab.
    »Es wird uns nichts geschehen. Auch nicht in der Dunkelheit, aber ich weiß, was Ihr meint, danke. Das heilende Grün schützt ihn vor dem Bösen, das im Palast umgeht. Und ich habe keine Angst.« Die beiden Wachen wechselten einen schnellen Blick. »Aber es ist nicht der Ort, an dem Nerestro gesund werden kann. Ich werde Ulsar zusammen mit ihm in einer Woche verlassen und zurück auf seine Burg gehen. In der gewohnten Umgebung wird seine Genesung schneller voranschreiten.«
    Zärtlich strich sie dem Angor-Gläubigen über das Haupt, das schmerzhafte Ziehen an der Hand, als sie in das grüne Leuchten eintauchte, missachtete sie wie immer. »Meinen Dank nochmals für Eure Sorge um sein Wohl, aber ich denke, Ihr seid mehr in Gefahr. Lakastra, der Gott des Wissens und des Südwindes, beschütze Euch.«
    Sie erhob sich und geleitete die drei Männer hinaus. Danach kehrte sie zurück an Nerestros Seite.
    »Es geht nicht anders, Geliebter. Wir müssen gehen. Er und seine Gesellen sind noch zu mächtig für dich.« Die Diamanten und Edelsteine der aldoreelischen Klinge, die im Halter neben der Schlafstätte hing, funkelten im Mondenlicht auf. »Aber eines Tages wird diese Waffe das Übel vernichten.«
    Ulldart, Königreich Ilfaris, Herzogtum Turandei, Königspalais, Sommer 443 n.S.
    Wie mit Euch verabredet, haben wir die Angorjaner vor Eurer Haustür beim ersten Mal verschont.« Moolpár der Ältere fischte sich ein Stück Konfekt von dem Silbertablett. Er hatte die Pralinen des ilfaritischen Staatsoberhaupts zu schätzen gelernt, nicht zuletzt, weil der König eine eigene Rezeptur entwickeln ließ, die der kensustrianische Botschafter als nicht ganz so süß empfand.
    Auf Anweisung Perdórs hatte der Pralinenmeister Sauerkirschen mit zartbitterer Schokolade, etwas Pfeffer, Zimt und einem Hauch zwanzig Jahre altem Kirschschnaps kombiniert. Das sanfte Feuer, das die Süßigkeit beim langsamen Kauen freigab, weckte bei Moolpár alle Sinne.
    »Dafür habt Ihr ein wahres Massaker an Euren Weststränden angerichtet«, warf Fiorell ein und ließ sich auf die Schreibtischplatte fallen. Den Federkiel, den er sich an den Bauch hielt, benutzte er als Symbol für ein Schwert. In gespielter Agonie wälzte er sich hin und her, bis ihn Perdór mit einem Schubser unsanft von dem Möbel entfernte. Regungslos blieb der Hofnarr am Boden liegen.
    »Du übertreibst einmal mehr schamlos, Bursche«, sagte der König seufzend.
    »Ich verstehe noch immer den Sinn eines Spaßmachers nicht«, meinte der Kensustrianer kopfschüttelnd.
    Fiorell sprang in den einarmigen Handstand, drückte sich ab und kam federnd vor Moolpár auf. Die Glöckchen seiner Kappe wippten und klingelten leise. »Da könnt Ihr sehen, wie humorlos Euer Volk ist«, kommentierte er. »Wenn Ihr nichts zu lachen habt, sollen es andere auch nicht haben, was?«
    »Und das Lachen ist Palestan inzwischen vergangen«, meinte der Herrscher. »Gerüchteweise denkt der Kaufmannsrat über das Einstellen seiner Beteiligung an diesem Krieg nach. Er dauert den Pfeffersäcken wohl zu lange. Und wird damit zu kostspielig.«
    »Tja, und da der Kontinent nicht auf

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