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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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meinte der König. »Alkohol konserviert die guten Gedanken und Einfälle. Und die brauchen wir im Moment mal wieder ziemlich dringend.« Er richtete den Blick an die Decke. »Wenn also der Vetter des Kabcar nicht in den Unterlagen der Universität in Berfor zu finden ist, woher hat er dann die Zeugnisse, die er mit nach Ulsar genommen hat? Es müssen Meisterstücke des Fälscherhandwerks sein, und normalerweise fertigen wir die an. Wir haben aber nichts Entsprechendes ausgestellt. Das wirft sowohl die Frage nach unliebsamer Konkurrenz als auch die der Herkunft des Mortva Nesreca auf. Wenn er seine Zeugnisse fälschen ließ, dann kann sein Stammbaum ebenso behandelt worden sein.«
    »Sozusagen ›zurechtgestutzt‹«, bestätigte Fiorell und sah ebenfalls an die Vertäfelung. »Hängt da oben irgendetwas Besonderes, oder warum schaut Ihr ständig an die Decke?«
    »Das tue ich, damit ich dein Gesicht nicht ertragen muss«, gab Perdór unwirsch zurück. »Störe mich nicht.« Nach dem nächsten Absetzen war sein Glas leer. »Und die ersten Hinweise haben ergeben, dass diese Linie der Familie schon lange ausgestorben ist. Woher kommt dieser Mann, der das Königreich Tarpol gerettet hat?«
    »Oder was bezweckt er damit?«, fügte der Hofnarr hinzu. »Warum sollte ein Unbekannter diese Mühen auf sich nehmen?« Er rieb Zeigefinger und Daumen aneinander. »Gut, er wird sich eine goldene Nase am Hof verdienen. Aber mit den Fälscherkünsten hätte er auch einen ontarianischen Wechsel nachahmen und einlösen können.«
    »Hier geht es um pure Macht«, schätzte der Herrscher. »Die Reformen wurden zurückgenommen, was das Volk nicht weiter stört. Die Brojaken und Adligen, die den jungen Mann behindert haben, sind alle tot. Die Borasgotaner werden verjagt, und nachdem, was immer deutlicher zu hören ist, wird Tarpol die Baronien und Teile Hustrabans zur ›eigenen Sicherheit‹ besetzen.« Er stand auf, legte die Arme auf den Rücken und wanderte auf und ab. »Die Reiche haben ihn zum Krieg gezwungen, der ihm und seinen Verbündeten mittlerweile ein wenig Spaß zu bereiten scheint. Aus dem Übel wurde eine Freude, wenn ich die Zeichen richtig interpretiere. Und das alles hat so richtig begonnen, seit dieser Vetter aufgetaucht ist.«
    »Er wirkt auf das Umfeld des Kabcar wie der Geruch eines reifen Käses in der Sonne«, meinte Fiorell. »Äußerst abstoßend. Die Kensustrianerin und der Ritter sind auf dem Weg zu dessen Burg oder sonstwo hin, die Beziehung mit dieser Brojakin, die als Einzige den Anschlag überstand, weil sie nicht am Bankett teilnahm, ist dahin. Sie ist gerade dabei, sich ein Haus in der Stadt einzurichten, und ihr wird ein Techtelmechtel mit dem Leibwächter nachgesagt. Und der alte Vertraute, dieser Stoiko Gijuschka, dient nur noch als Schachpartner. Wenn der Kabcar zwischen den ganzen Weiberröcken, hinter denen er herrennt, noch Zeit findet.« Er deutete auf das Regal und den Ordner, in dem die Aufzeichnungen über Borasgotan verwahrt wurden. »Es gab übrigens keinen einzigen Hinweis von Arrulskhân, dass er plante, die Großbauern zu vergiften. Es steckt demnach ein anderer dahinter, der dem Kabcar den Rücken freihalten will.«
    »Zählen wir alles zusammen, ist Tarpol auf dem besten Wege, zu der feudalen Militärgroßmacht zu werden, die es einst war«, resümierte der König beunruhigt und überflog einen Zettel. »Mit der Hilfe von zwanzigtausend Soldaten, die wohl aus Tzulandrien stammen und unter der Führung eines Ungeheuers stehen. Haben sich die Gerüchte über die Rückkehr Sinureds bewahrheitet?«
    »Ja, Majestät«, bestätigte der Spaßmacher. »Wir sollten mit der Benachrichtigung der anderen Königreiche nicht länger warten. Das ist eine Neuigkeit, die diplomatischen Zündstoff beinhaltet.«
    »Wir werden Tarpol und den jungen Bardri¢ zu einer Erklärung zwingen«, beschloss Perdór. »Es kann nicht angehen, dass Sinured wieder einen Fuß auf den Kontinent gesetzt hat und für den Kabcar kämpft, ohne dass es jemand erfährt. Sollte diese Armee gegen andere Länder ausziehen, müssen die wenigstens gewarnt sein.«
    »Hier steht«, meldete sich Fiorell, »dass neue Schiffe gesichtet worden seien, diesmal näher an der turîtischen Küste. Vielleicht will sich Sinured gleichzeitig sein altes Reich zurückerobern.«
    »Es würde zu neuen Meldungen aus der Verbotenen Stadt passen.« Demonstrativ stapelte der Herrscher von Ilfaris mit seinen dicken Fingern ein paar Zuckerwürfel

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