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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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beider Anliegen ist es, in freundschaftlichem Miteinander die Klingen zu kreuzen, wenn es erlaubt ist.«
    Die beiden Kensustrianer warfen sich einen Blick zu, wobei dem Jüngeren der beiden die Neugier offensichtlich ins Gesicht geschrieben stand. Der Ältere dagegen hob nur beschwichtigend die Hand.
    Danach wandte er sein markantes, langes Gesicht den beiden Ordenskämpfern zu. Von Kopf bis Fuß musterte er sie. Langsam erhob er sich und streifte den Umhang ab. Darunter hatte sich eine Rüstung aus Holz, schimmernden Metall und Lederkomponenten verborgen, vereinzelt war unter dem Schutz beigefarbener Stoff zu erkennen. Er überragte den Angor-Gläubigen um einiges. Stolz hob er das Kinn.
    »Ich bin Moolpár der Ältere, Angehöriger der Kriegerkaste und Diplomat des kensustrianischen Volkes.« Er deutete auf seinen Begleiter, der daraufhin aufsprang und sein Cape ebenfalls ablegte. Eine baugleiche Panzerung kam zum Vorschein. »Das ist mein Famulus, Vyvú ail Ra’az. Euer Angebot können wir leider nicht annehmen. Ihr wärt keine Herausforderung für uns. Ich wünsche Euch und Eurem Freund einen angenehmen Tag. Möge Euch Euer Gott beschützen.« Er schwankte leicht, nahm wieder Platz, und der andere Kensustrianer folgte seinem Beispiel.
    Es dauerte eine Zeit, bis Nerestro die Ungeheuerlichkeit der Antwort erfasst und das Schwanken als Verbeugung verstanden hatte. Wortlos streifte er seinen Panzerhandschuh ab und warf ihn auf den Tisch, wo er rumpelnd aufschlug.
    »Wir werden sehen, ob ich eine Herausforderung für Euch sein werde, Moolpár der Ältere«, sagte er kühl. »Ihr wart mehr als unhöflich.«
    Mit einer lockeren Bewegung fegte Vyvú ail Ra’az den metallenen Fingerschutz vom Holz. »Wir benötigen Platz zum Essen. Wir wollen Euer Geschenk nicht.«
    »Das war kein Geschenk«, erklärte Nerestro bebend vor Wut. »Damit habe ich Eure Ehre herausgefordert.«
    »Wessen Ehre?«, fragte Moolpár. Die goldenen Augen ruhten forschend auf dem Gesicht des Ritters. »Meine oder seine?«
    »Ich habe mit Euch gesprochen, also geht davon aus, dass Eure Ehre gemeint war.« Nerestro sah auf den Handschuh, der zu den Füßen Vyvú ail Ra’az lag. »Und da er meine Ehre durch seine Tat angegriffen hat, werde ich nach dem Zweikampf mit Euch ihm beibringen, was es heißt, sich bei einem Ritter des Gottes Angor unbeliebt zu machen.«
    Der Ältere atmete laut aus, hob den Fingerschutz auf und reichte ihn Nerestro. »Nehmt ihn, Nerestro von Kuraschka, dankt Euren Ahnen, dass wir Eure Forderung nicht annehmen, und esst etwas.«
    »O doch. Ihr werdet sie annehmen.« Der Ordenskämpfer zog die aldoreelische Klinge und umfasste sie mit beiden Händen. »Ihr müsst Euch verteidigen, wenn Ihr nicht sterben wollte, Moolpár der Ältere. Der Kampf ist mit dem ersten Blut beendet.«
    »Meine Wirtschaft«, jammerte Savilas lautstark aus dem Hintergrund. Herodin nahm einen Beutel mit Münzen und warf ihm das Behältnis zu. Als die Kronen in seiner Hand aufblitzten, hörte das Gezeter des Wirts sofort auf, und er nahm eine bequeme Haltung ein, um den Kampf verfolgen zu können.
    »Das bedeutet, dass einer von uns beiden dann verloren hat, wenn sich Blut an einer Stelle des Körpers zeigt?«, vergewisserte sich der Kensustrianer.
    Nerestro nickte grimmig. »Ich werde Euch nicht töten. Ich will nur sehen, wie Ihr kämpft.«
    »Nun gut.« Moolpár zog eines seiner beiden Schwerter. »Ich werde Euch mit einer Angriffsreihe täuschen und danach einen Schnitt in die rechte Hand zufügen«, gab er ruhig bekannt. »Was werdet Ihr tun?«
    Der Ritter schüttelte ungläubig den kurz geschorenen Kopf. »Mann, Ihr könnt mir doch nicht im Voraus sagen, was Ihr plant!«
    »Es wäre nicht gerecht, wenn ich es nicht täte«, erwiderte sein Gegner. »Ihr seid mit dieser Rüstung im Nachteil. Ich werde zu schnell für Euch sein. Deshalb verzichte ich auf mein zweites Schwert.«
    Allmählich wurde es dem Ritter zu bunt. »Nun gut. Ich bedanke mich in aller Form für Euren Hinweis. Können wir dann endlich beginnen, oder wollt Ihr noch etwas erläutern?«
    »Nein, das wäre alles«, sagte Moolpár aufrichtig. »Ihr zuerst.«
    Nerestro schloss einen Moment die Augen. »Danke, Moolpár, zu gütig«, knurrte er und schlug zu. Doch an der Stelle, wo der Kensustrianer eben noch gestanden hatte, traf er nur Luft. Die Bewegung neben sich erkannte er aus den Augenwinkeln, geistesgegenwärtig riss er das Schwert hoch.
    Als die Klingen sich trafen, ertönte ein

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