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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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John Hook gefragt.
    «Der dort», hatte Hook geantwortet und auf Tom Perrill gedeutet.
    «Dann komm her», hatte Sir John einladend zu Perrill gesagt. «Komm und töte ihn. Ich gebe dir seine Frau, wenn du es tust.»Perrill hatte sich nicht gerührt. Er hatte sich halb hinter William Snoball versteckt, der als Lord Slaytons Verwalter über einen gewissen Einfluss verfügte, sich aber dennoch nicht gegen Sir John zu stellen wagte. «Da ist nur eins», hatte Sir John hinzugefügt, «und zwar, dass du sowohl Hook als auch mich töten musst, bevor du die Frau bekommst. Also los! Als Erstes kämpfst du gegen mich!»Er hatte sein Schwert gezogen und gewartet.
    Niemand hatte sich bewegt, niemand hatte auch nur ein Wort gesagt. Sir Martin hatte das Geschehen hinter einigen Feldkämpfern stehend verfolgt. «Ist das der Priester?», hatte Sir John Hook gefragt.
    «Das ist er.»
    «Mein Name ist John Cornewaille», hatte Sir John gerufen, «und einige von euch wissen, wer ich bin. Und Hook ist mein Mann. Er ist mein Mann! Er steht unter meinem Schutz, ebenso wie dieses Mädchen!»Er hatte seinen freien Arm um Melisandes Schulter gelegt und dann mit der Spitze seines Schwertes auf Sir Martin gedeutet.
    «Ihr! Priester! Kommt hierher.»
    Sir Martin hatte sich nicht gerührt.
    «Ihr könnt herkommen», hatte Sir John gesagt, «oder ich kann kommen und Euch holen.»
    Sir Martin, dessen langes Gesicht zuckte, hatte sich von den Feldkämpfern weggeschoben, die schützend vor ihm standen. Er hatte sich umgeblickt, als suchte er nach einem Ort, an den er sich flüchten könnte, doch Sir John hatte ihn angeknurrt, er solle endlich näher kommen, und er hatte gehorcht. «Er ist ein Priester!», hatte Sir John gerufen. «Also ist er der Zeuge des Schwurs, den ich jetzt ablege. Ich schwöre bei diesem Schwert und bei den Gebeinen von Sankt Credan, dass ich, wenn Hook auch nur ein Haar gekrümmt wird, wenn er angegriffen wird, wenn er verletzt wird, wenn er getötet wird, Euch ausfindig machen und töten werde.»
    Sir Martin hatte Sir John beäugt, als wäre er eines dieser merkwürdigen Geschöpfe, die auf den Jahrmärkten ausgestellt wurden. Eine fünfbeinige Kuh vielleicht, oder eine Frau mit einem Bart. Dann, immer noch mit verblüffter Miene, hatte der Priester beide Hände gen Himmel erhoben. «Vergib ihm, Herr, vergib ihm!», hatte er gerufen.
    «Priester!», hatte Sir John begonnen.
    «Ritter!», war er von Sir Martin mit überraschender Lautstärke unterbrochen worden. «Der Teufel reitet das eine Pferd und Christus das andere. Wisst Ihr, was das bedeutet?»
    «Ich weiß, was das bedeutet.»Sir John hatte sein Schwert auf die Kehle des Priesters gerichtet. «Es bedeutet, dass jeder von euch furzenden, Ziegen vögelnden Scheißhaufen, der Hook oder seine Frau anrührt, es mit mir zu tun bekommt. Und dann werde ich ihm mit meinen eigenen Händen seine stinkenden Gedärme aus dem dreckigen Arsch ziehen. Ich werde ihn leiden lassen, solange ich kann, und dann werde ich seine verdorbene Seele zur Hölle fahren lassen!»
    Stille. Man hatte sogar das Geräusch gehört, mit dem Sir Johns Schwert in die Scheide zurückglitt. Er hatte Sir Martin angestarrt, wollte den Priester zu einer Herausforderung reizen, doch Sir Martin hatte sich wieder einmal in seine Gedanken zurückgezogen. «Lasst uns gehen», hatte Sir John gesagt und, als sie außer Hörweite der Unterstände waren, zu lachen begonnen. «Das ist geklärt.»
    «Danke», hatte Melisande mit sichtbarer Erleichterung gesagt.
    «Du willst dich bedanken? Ich habe das genossen, Mädchen.»
    «Er hat es vermutlich wirklich genossen», hatte Pater Christopher gesagt, als er von der Geschichte hörte, «aber er hätte es noch mehr genossen, wenn einer von ihnen ihn zum Kampf gefordert hätte. Er liebt Zweikämpfe.»
    «Wer ist Sankt Credan?», hatte Hook gefragt.
    «Er war Sachse», hatte Pater Christopher gesagt, «und als die Normannen kamen, meinten sie, er könne keinesfalls ein Heiliger sein, weil er eben ein sächsischer Landmann wie du war, Hook. Also haben sie seine Gebeine verbrannt, aber die Knochen verwandelten sich in Gold. Sir John mag ihn, ich habe keine Ahnung, warum.»Er runzelte die Stirn. «Er ist nicht von so schlichtem Gemüt, wie er sich gerne darstellt.»
    «Er ist ein guter Mensch», sagte Hook.
    «Das ist er wahrscheinlich», stimmte Pater Christopher zu, «aber lass ihn das lieber nicht hören.»
    «Und Ihr erholt Euch, Pater.»
    «Dank sei Gott und deiner Frau,

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