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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Kampfhengste, Sire», gab Pater Christopher zurück, «dass wir auch für die Männer Gottes welche entbehren können.»
    Der Marschall blickte Lucifer bewundernd an. «Ein gutes Pferd», sagte er. «Wem gehört es?»
    «Sir John Cornewaille», antwortete der Priester.
    «Aah!», der Marschall war erfreut. «Richtet dem guten Sir John mein Kompliment aus! Sagt ihm, ich sei sehr glücklich darüber, dass er sich Zeit für einen Besuch in Frankreich genommen hat. Ich hoffe, er wird schöne Erinnerungen mit zurück nach England nehmen. Und zwar soll er sie sehr bald mit zurück nach England nehmen!»Der Marschall lächelte Pater Christopher an und wandte seinen aufmerksamen Blick dann Hook zu. Er sah sich genau an, mit welchen Waffen und welcher Rüstung der Bogenschütze ausgerüstet war, und streckte dann seine Hand im Stahlhandschuh aus. «Erweise mir die Ehre», sagte er, «und leihe mir deinen Bogen.»
    Pater Christopher übersetzte für Hook, der den Marschall zwar verstanden, aber nicht geantwortet hatte, weil er nicht recht wusste, wie er reagieren sollte. «Lass ihm deinen Bogen, Hook», sagte Pater Christopher, «und bespann ihn vorher.»
    Hook zog den großen Bogenschaft aus der Hülle, stemmte das untere Ende in seinen linken Steigbügel und zog die Schlinge über die obere Nocke. Er spürte die schiere Spannungskraft in dem Eibenholz. Der Bogen schien vor Erwartung zu zittern. Der Marschall hielt weiter die Hand ausgestreckt, und Hook reichte ihm den Bogen hinüber.
    «Das ist ein großer Bogen.»Boucicaut hatte, die Worte suchend, englisch gesprochen.
    «Einer der größten, die ich je gesehen habe», sagte Pater Christopher, «und er gehört einem sehr starken jungen Bogenschützen.»
    Ein Dutzend französischer Feldkämpfer waren dem Marschall gefolgt, und die Männer betrachteten aus ein paar Schritten Entfernung, wie er den Bogen in die Linke nahm und versuchsweise mit der Rechten an der Sehne zog. Seine Augenbrauen hoben sich vor Überraschung, als er bemerkte, welche Kraft dieser Bogen erforderte, und er warf Hook einen anerkennenden Blick zu. Anschließend untersuchte er den Bogen, zögerte und hob ihn dann an, als läge ein Pfeil auf der Sehne. Er atmete tief ein. Dann zog er an der Sehne.
    Die englischen Bogenschützen sahen ihm mit einem unterdrückten Lächeln zu, denn sie wussten, dass nur ein geübter Bogenschütze solch eine Sehne voll ausziehen konnte. Die Sehne nahm den halben Weg und blieb stehen, dann zog Boucicaut erneut, und die Sehne wanderte weiter zurück, bis sie neben seinem Mund angekommen war. Hook sah die Anstrengung im Gesicht des Franzosen, doch Boucicaut war noch nicht fertig. Er schnitt eine kleine Grimasse, zog erneut und holte die Sehne zurück bis zu seinem rechten Ohr. Er hielt sie dort in voller Spannung, richtete seinen Blick auf Hook und zog eine Augenbraue empor.
    Hook konnte nicht anders. Er lachte, und mit einem Mal jubelten die englischen Bogenschützen dem französischen Marschall zu, dessen Gesicht reines Entzücken ausstrahlte, während er dem Gegenzug der Bogensehne langsam nachgab und Hook anschließend den Bogen zurückreichte. Hook nahm ihn grinsend und verbeugte sich halb in seinem Sattel. «Engländer!», rief Boucicaut. «Hier!»Er warf Hook eine Münze zu, und immer noch entzückt lächelnd, ritt er die Linie der Beifall klatschenden Bogenschützen zu Ende ab.
    «Ich habe es dir ja gesagt», meinte Pater Christopher, «er ist ein Mann.»
    «Und ein großzügiger Mann», sagte Hook und starrte auf die Münze in seiner Hand. Sie war aus Gold, so groß wie ein Schilling, und er schätzte, dass sie ein Jahreseinkommen wert war. Er schob sie in seinen Beutel, in dem er zusätzliche Pfeilspitzen und drei zusätzliche Bogensehnen aufbewahrte.
    «Ein guter und großzügiger Mann», stimmte Pater Christopher zu, «aber kein Mann, den man zum Feind haben will.»
    «Ebenso wenig wie mich», unterbrach ihn eine Stimme. Hook wandte sich im Sattel um und erkannte in einem der Feldkämpfer, die dem Marschall gefolgt waren, Seigneur de Lanferelle, der sich nun auf seinen Sattelknopf lehnte, um Hook anzustarren. Er warf einen Blick auf Hooks Rechte, deren kleiner Finger fehlte, und die Andeutung eines Lächelns zeigte sich auf seinem Gesicht. «Bist du schon mein Schwiegersohn ?»
    «Nein, Sire», sagte Hook und nannte Pater Christopher Lanferelles Namen.
    Der Franzose sah den Priester abschätzend an. «Ihr wart krank, Pater.»
    «Das war ich», pflichtete ihm Pater

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