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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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einhundertfünfzig Schritt entfernt waren, sahen aus, als würden sie sich gegen einen Sturm beugen, doch es war ein Sturm, «der einen stählernen Hagel gegen sie trieb.
    Thomas Brutte fluchte, als seine Bogensehne riss, sodass sein Pfeil sinnlos in der Luft umherwirbelte. Er zog eine weitere Sehne aus seinem Beutel und bespannte den Bogen neu. Hook sah, dass in jedem feindlichen Banner ein Dutzend oder mehr Pfeile steckten. Er zielte auf einen Mann in einem hellgelben Wappenrock, gab die Sehne frei, und sein Pfeil ließ den Mann stolpern. Ein Pferd lag vor dem Franzosen auf der Seite. Im Todeskampf schlug der Hengst mit dem Kopf auf den Boden und kreiste wild mit den Hufen, und die französische Linie löste sich weiter auf, als Männer versuchten, dem Tier auszuweichen. Überall um Hook war das kurze, dumpfe Geräusch der nach vorne schnellenden Bogensehnen zu hören. Der Himmel war schwarz von Pfeilen. Die meisten Bogenschützen zielten auf die Feldkämpfer, die unmittelbar auf sie zurückten, und um dem Pfeilsturm zu entgehen, drängten sich die ersten Reihen der Franzosen noch enger zur Mitte des Feldes zusammen. So schrumpfte die französische Linie, und die hintersten englischen Bogenschützen nutzten das aus, indem sie sich am Saum des Waldes von Tramecourt aufstellten. So hatten sie endlich freie Sicht, um die Franzosen von der Seite aus mit Breitköpfen zu beschießen.
    Die tapfersten Franzosen mühten sich, die englische Kampflinie möglichst schnell zu erreichen, während sich die vorsichtigeren hinter die ersten Reihen zurückfallen ließen. Hook sah, dass die französischen Feldkämpfer, die ihren Vorstoß in einer langen, geraden Linie begonnen hatten, nun drei stellenweise miteinander verschmelzende, ungeordnete Keilformationen bildeten, die auf die Flaggen im Zentrum der drei englischen Kampfeinheiten ausgerichtet waren. Es würde einen Kampf Mann gegen Mann geben, und die Franzosen hofften, drei verheerende Löcher in die englische Kampflinie reißen zu können. Und wenn die Linie aus neunhundert Männern erst einmal durchbrochen war, würden Chaos und Tod herrschen. Hook warf einen Blick nach Norden, weil er fürchtete, dass die Verengimg der französischen Kampflinie ihren Armbrustschützen die Gelegenheit verschaffen würde, an den Flanken des Angreifers vorbeizuschießen, doch die Armbrustschützen schienen sich zurückgezogen zu haben, es war beinahe, als hätten sie das Interesse an diesem Kampf verloren.
    Er nahm eine Ahlspitze und entdeckte den Mann mit dem gelben Wappenrock wieder. Er spannte, gab den Pfeil frei und griff schon nach dem nächsten Pfeil, als er den Mann in Gelb auf die Knie gehen sah. Die Ahlspitzen bohrten sich auf diese Entfernung durch die Rüstung, und Hook schoss wieder und wieder, jagte einen Pfeil um den anderen in die langsam vorankommende Kämpfermasse. Er zielte auf die erste Reihe. Nicht alle seine Pfeile bohrten sich in Rüstungen, doch einige trafen im rechten Winkel auf und durchschlugen den Stahl. Franzosen fielen, brachten die nachfolgende Reihe zum Stolpern, doch immer noch rückte die große gerüstete Menge weiter vor.
    «Ich brauche Pfeile!», rief ein Mann.
    «Bringt uns Pfeile, gottverdammt!», schrie ein anderer.
    Hook hatte noch ein Dutzend. Der Feind war jetzt nahe, kaum einhundert Schritt von der englischen Linie entfernt, doch der Pfeilsturm wurde schon schwächer. Hook spannte, suchte sich ein Opfer mit einem schwarzen Wappenrock heraus, ließ den Pfeil davonschnellen und sah seinen Pfeil seitlich in den Topfhelm eindringen. Der Mann torkelte im Kreis, der Pfeil ragte aus seinem Kopf heraus, und seine Lanze brachte einen Ritter vor ihm zu Fall, bevor der sterbende Mann zusammenbrach und der Länge nach in den Schlamm stürzte.
    Der nächste Pfeil glitt von einem Brustpanzer ab. Hook schoss erneut, er konnte inzwischen Einzelheiten an den Rüstungen erkennen. Er sah einen Mann in Blau und Grün, der offenbar einen goldenen Kronreif um den Helm trug, und Hook schoss auf ihn und verfluchte sich gleich darauf selbst, denn ein solcher Mann konnte sich die beste Rüstung leisten, und bestimmt war der Pfeil von der Panzerung abgeglitten, wenn der Mann auch schwankte und nur von seinem Standartenträger am Umfallen gehindert wurde. Hook gab den nächsten Pfeil frei und ließ ihn in niedriger Bahn fliegen, die im Oberschenkel eines Franzosen endete. Und dann hatte er nur noch einen Pfeil übrig. Er legte ihn über den Bogenschaft und betrachtete den

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