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Das Zeichen des Sieges

Das Zeichen des Sieges

Titel: Das Zeichen des Sieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Richtung seiner Männer, erteilte ihnen einen Befehl, und sie ritten in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war. Die Hälfte der Männer, insgesamt waren es achtzehn, trug den Wappenrock mit dem Falken und der Sonne, die anderen die gleichen blauen und grünen Farben wie der Mann, der Matt Scarlet festhielt. Und nur dieser Mann und ein Junker, der Lanferelles Wappen trug, blieben bei dem Seigneur der Hölle zurück.
    «Drei englische Bogenschützen», plötzlich sprach Lanferelle englisch, und Hook erinnerte sich daran, dass man ihm erzählt hatte, dass dieser Franzose Englisch gelernt hatte. «Drei verdammte Bogenschützen, und ich bezahle meine Männer mit Gold dafür, wenn sie mir die Finger von einem verdammten Bogenschützen bringen.»Lanferelle grinste jetzt. Seine Zähne hoben sich sehr weiß gegen sein braungebranntes Gesicht ab. «Die ganze Normandie und die Picardie ist voller fingerloser Bauern, weil meine Männer mich betrügen.»Darauf schien er stolz zu sein, denn mit einem Mal brach er in brüllendes Gelächter aus. «Weißt du, dass sie meine Tochter ist?»
    «Ich weiß», sagte Hook.
    «Sie ist die hübscheste von ihnen! Ich habe neun, jedenfalls neun, von denen ich weiß, allerdings nur eine von meiner Frau. Aber die hier», er sah Melisande an, die immer noch mit der Armbrust auf ihn hielt, «die hier wollte ich vor der Welt beschützen.»
    «Ich weiß», sagte Hook erneut.
    «Sie sollte für mein Seelenheil beten», sagte Lanferelle, «aber es sieht so aus, als ob ich noch andere Töchter in die Welt setzen muss, wenn meine Seele gerettet werden soll.»
    Melisande sprudelte ein paar Worte hervor, die Lanferelle nur erneut zum Lächeln brachten. «Ich habe dich ins Kloster geschickt», sagte er immer noch auf Englisch, «weil du viel zu entzückend warst, um von einem schwitzenden Bauern besprungen zu werden, und von zu niedriger Geburt, um einen Edelmann heiraten zu können. Jetzt scheint es mir allerdings, dass du dir doch einen schwitzenden Bauern gesucht hast.»Er warf Hook einen spöttischen Blick zu. «Und der süße Apfel ist gepflückt, nicht wahr? Aber gepflückt oder nicht», fuhr er fort, «sie gehört immer noch mir.»
    «Sie gehört mir», erwiderte Hook, doch Lanferelle beachtete seine Worte nicht.
    «Was soll ich also jetzt tun? Soll ich dich zurück ins Kloster schicken?», fragte der Edelmann und grinste erheitert, als Melisande die Armbrust einen Fingerbreit höher hob. «Du schießt nicht», sagte er.
    «Aber ich», sagte Hook, doch das war eine leere Drohung, denn er hatte keinen Pfeil auf dem Bogen und wusste, dass er nicht genug Zeit haben würde, um einen aus der Tasche zu ziehen.
    «Wem dienst du?», fragte Lanferelle.
    «Sir John Cornewaille», sagte Hook stolz.
    Lanferelle war von dieser Antwort sehr angetan. «Sir John! Ah, das ist ein Mann. Seine Mutter muss mit einem Franzosen geschlafen haben! Sir John! Ich mag Sir John.»Er lächelte. «Aber was ist mit Melisande, hm? Was ist mit meiner kleinen Novizin?»
    «Ich habe das Kloster gehasst», zischte Melisande. Sie hatte englisch gesprochen.
    Lanferelle runzelte die Stirn, als würde ihn ihr Zorn erstaunen. «Du warst dort sicher», sagte er, «und deine Seele war auch sicher.»
    «Sicher!», höhnte Melisande. «In Soissons? Sämtliche Nonnen sind geschändet oder ermordet worden!»
    «Du bist geschändet worden?», fragte Lanferelle. Seine Stimme klang bedrohlich.
    «Nicholas hat ihn aufgehalten», sagte sie und deutete auf Hook, «er hat ihn umgebracht, bevor er es tun konnte.»
    Die dunklen Augen ruhten einen Moment nachdenklich auf Hook, dann wandten sie sich wieder Melisande zu.
    «Was willst du also?», fragte er beinahe wütend. «Willst du einen Ehemann? Jemanden, der sich um dich kümmert? Wie wäre es mit ihm hier?»Lanferelle machte eine Kopfbewegung in Richtung seines Junkers. «Vielleicht solltest du ihn heiraten. Er ist von guter Herkunft, aber auch wieder nicht von zu guter. Seine Mutter war eine Sattlerstochter.»Der Junker, der offenkundig kein Wort verstand, starrte Melisande dümmlich an. Er trug keinen Helm, sondern eine Kettenhaube, eine Art Kapuze, die ein schweißiges, pockennarbiges Gesicht einrahmte. Seine Nase war offensichtlich schon einmal gebrochen worden, und er hatte dicke, feuchte Lippen. Melisande zog eine Grimasse und sprach eindringlich auf ihren Vater ein. Hook verstand nicht alles von dem, was sie sagte. Ihre Stimme klang gleichzeitig verächtlich und so, als würde sie am

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