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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sie diese Chance nutzte, um die Stadt zu verlassen. Er würde vielleicht zurückbleiben, um nach ihr Ausschau zu halten. Es ist wirklich zermürbend. Ich weiß nicht einmal, ob der Priester noch an den Toren nach mir suchen lässt. Es gefiel ihr nicht, auch nur die kleinsten Risiken einzugehen. Ein winziger Fehler konnte ihren Tod bedeuten. Sie hatte lange gelebt, und je länger sie lebte, umso mehr hing sie am Leben.
    Entweder das, oder ich bin einfach zu einem noch größeren Feigling geworden.
    Dann muss ich meine Feigheit überwinden. Manchmal muss man Risiken eingehen, oder man sitzt irgendwo erbärmlich in der Falle. Also, welches Risiko ist das schlimmere?
    Es war vielleicht ungefährlicher, die Stadt mit den Huren zu verlassen als ganz allein. Wenn sie nur eine Frau unter vielen war, würden die Priester möglicherweise nicht so genau hinsehen. Andererseits würde sie vielleicht auffallen, weil sie die Einzige war, deren Gedanken sie nicht lesen konnten.
    Es sei denn natürlich, sie glaubten, es gebe einen guten Grund für meinen Mangel an Gedanken. Einen guten Grund ... Ich könnte zum Beispiel tot sein ... oder bewusstlos.
    Ein kalter Schauer überlief sie. Sie wollte sich nicht noch einmal tot stellen, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ. Aber wenn sie sich in einen Zustand der Bewusstlosigkeit versetzte … Es gab viele Möglichkeiten, das zu tun, und sie waren nicht alle unangenehm.
    »Was ist los, Jade?«
    Emerahl drehte sich um und sah Brand hinter sich stehen. »Rozea hat mir befohlen, mich der Armee anzuschließen.«
    Brand schnaubte. »So viel zu ihrem Gerede, sie würde uns die Wahl lassen. Wirst du deine Familie besuchen, bevor du aufbrichst?«
    »Nein, und du?«
    Das Mädchen zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich. Ich mag sie nicht besonders, aber die Chance, für einen Tag aus dem Bordell fortzukommen, möchte ich mir nicht entgehen lassen.«
    Emerahl runzelte die Stirn. Sie bezweifelte, dass Rozea ihr gestatten würde, fortzugehen. Wie sollte sie an die Substanzen kommen, die sie in Bewusstlosigkeit versetzen konnten?
    Dann ging ihr die naheliegende Lösung auf. Sie senkte die Stimme. »Könntest du mir einen Gefallen tun, Brand?«
    Das Mädchen lächelte. »Kommt darauf an, was es ist.«
    »Ich werde wahrscheinlich eine Kleinigkeit brauchen, um mich auf dieser Reise zu entspannen. Könntest du, wenn du das Bordell verlässt, etwas für mich kaufen?«
    Brand zog die Augenbrauen hoch, dann grinste sie. »Aber sicher.«
     
    Der warme Aufwind von der Schlucht trug den jungen Mann vom Stamm des grünen Sees empor. Er legte die Flügel schräg und landete leichtfüßig auf dem Felsen. Sein Gesicht war gerötet vor Verlegenheit und Ärger.
    »Es ist nicht leicht, nicht wahr?«, fragte Tryss den Mann mit einem schiefen Lächeln. »Denk daran, wie es war, als du gelernt hast, einen Bogen zu benutzen. Dies ist noch schwieriger. Sowohl du als auch dein Ziel sind in Bewegung. Aber wenn du den Eifer hattest, die Benutzung des Bogens zu erlernen, dann kannst du auch dies hier lernen.«
    Die Miene des Mannes wurde ein wenig versöhnlicher. Tryss wandte sich dem nächsten jungen Krieger zu, einem verdrossenen Burschen, und runzelte die Stirn.
    »Dein Geschirr sitzt zu locker.«
    Der Mann blickte finster drein. »Es ist unbequem.«
    Tryss sah ihm fest in die Augen. »Das überrascht mich nicht. Wenn es richtig angelegt ist, sollte es sich im Einklang mit dir bewegen. Aber wenn es schlaff herunterhängt, behindert es dich nur. Als du zum ersten Mal einen Bogen getragen hast, musst du sein Gewicht deutlich gespürt haben. Man wird dich gelehrt haben, dass du den Bogen fest an deinen Körper schnallen musst, weil er sonst im Flug eine Gefahr darstellen könnte. Das Gleiche gilt für dieses Geschirr. Du wirst dich schnell daran gewöhnen. Leg es richtig an, dann werde ich...«
    Ein lauter Freudenschrei und Gelächter übertönten seine Worte. Tryss drehte sich gerade rechtzeitig um, um eine Gruppe von Jungen unter der Führung von Sreil in der Nähe landen zu sehen. Sie hatten sich kleine Bündel auf den Rücken geschnallt. Bei ihrem Anblick stieß Tryss einen Seufzer der Erleichterung aus. Die Bündel waren mit Ersatzspitzen und Pfeilen für die Geschirre bepackt. Die Siyee, die zu jung oder zu alt für den Kampf waren, fertigten diese Dinge in großer Zahl an. Er wusste, dass die Männer des Stamms vom grünen See größere Begeisterung für ihr Tun würden aufbringen können, wenn die Aussicht bestand,

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