Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
Epidemien erlebt. Verletzungen, Wunden und weniger schwere Krankheiten konnte ein Zauberer mit Kenntnissen der Heilkunst und magischer Stärke ohne weiteres heilen, aber wenn sich eine Seuche schnell ausbreitete, dauerte es nie lange, bis es zu wenige Heiler gab, um alle Opfer zu behandeln - falls die Heiler nicht selbst mit der Krankheit zu kämpfen hatten.
Und hier in Si bist du der Einzige, fügte Leiard hinzu.
Mirar seufzte. Wenn ich die Siyee doch nur hätte daran hindern können, das Dorf zu verlassen und die Krankheit auf diese Weise weiterzutragen.
Er hatte seinen Rat vorausgeschickt, aber die Nachrichten, mit denen Tyve zurückgekehrt war, waren erschreckend gewesen. Einige Familien waren bereits in andere Dörfer geflohen. Man hatte Boten ins Offene Dorf geschickt.
Sie sind bereits in Panik, sagte Leiard. Du wirst ebenso viel damit zu tun haben, gegen ihre Angst vor der Krankheit zu kämpfen wie gegen die Krankheit selbst.
Mirar antwortete nicht. Der felsige Hang, den er hinabstieg, hatte sich in eine riesige, grob behauene Treppe verwandelt, die seine gesamte Aufmerksamkeit verlangte. Er sprang von einem Felsvorsprung zum nächsten, und jede Landung erschütterte seinen ganzen Körper.
Die Stufen wurden stetig flacher, während die Bäume um ihn herum höher wurden. Schon bald befand er sich auf ebenem, mit Blättern übersätem Boden, umringt von den Stämmen gewaltiger Bäume. Die Luft war feucht. In der Nähe plätscherte ein Bach, der sich immer wieder teilte, um sich an anderen Stellen erneut zu vereinen und Pfützen zu bilden.
Es war ein friedlicher Ort, der einen angenehmen Lagerplatz abgegeben hätte - abgesehen von dem deutlichen Geruch nach tierischen Exkrementen. Dies musste ein häufig benutzter Wildwechsel sein. Mirar dachte an den Grund für seine Reise und beschleunigte abermals seine Schritte.
Dann hörte er einen Siyee eine Warnung pfeifen und blieb stehen.
Er blickte auf und blinzelte überrascht, als er die Plattformen sah, die zwischen vielen Ästen über ihm erbaut worden waren. Gesichter spähten zu ihm herab, und er nahm Furcht, Hoffnung und Neugier wahr.
Er hatte das Dorf erreicht.
Ein Siyee kam von rechts auf ihn zugeschwebt. Es war Tyve.
»Einige Leute haben Seile aufgehängt, an denen du hinaufklettern kannst«, erklärte er Mirar. »Andere sind zu argwöhnisch dafür. Sie werden ihre Meinung ändern, sobald sie erfahren, dass du einige von uns geheilt hast.«
Mirar nickte. »Wie viele sind inzwischen erkrankt?«
»Ich weiß es nicht. Zehn, als ich das letzte Mal gezählt habe.«
»Bring mich zu dem, dem es am schlechtesten geht, dann flieg zu allen anderen Leuten und finde heraus, wie viele von ihnen krank sind oder die ersten Symptome zeigen.«
»Ja. Das werde ich. Folge mir.«
Tyve ging einige hundert Schritte zwischen den Bäumen hindurch. Von einer der Plattformen hing ein Seil herab. Mirar verknotete das Ende an den Griffen seiner Tasche.
»Wer lebt dort oben?«
Tyve schluckte und blickte hinauf. »Sprecher Veece und seine Frau sowie ihre Schwester.«
Der alte Mann. Mirar unterdrückte ein Seufzen. Selbst bei Landgehern rafft die Herzzehre am häufigsten die Alten und die ganz Jungen dahin.
Er griff nach dem Seil und kletterte daran hinauf.
Es war eine lange Strecke. Auf halben Weg nach oben blickte er hinab und dachte darüber nach, was geschehen würde, wenn er ausrutschte und abstürzte.
Ich würde mich ganz sicher verletzen. Wahrscheinlich sogar schwer. Wahrscheinlich so schwer, dass ein Sterblicher daran sterben würde.
Aber er würde nicht sterben. Sein Körper würde sich selbst heilen, auch wenn es eine Zeitlang dauern würde.
So wie es geschehen ist, nachdem man mich unter den Ruinen des Traumweberhauses in Jarime geborgen hat. Ich war damals nur ein Häufchen zerschmetterter Knochen, nicht ganz tot, nicht ganz lebendig. Mirar schauderte. Ein Geist, der einzig darauf konzentriert war, hinreichend lebendig zu bleiben, um zu genesen. Einige Teile von mir verwesten bereits, während andere heilten ...
Denk an etwas anderes, bemerkte Leiard.
Mirar holte tief Luft und konzentrierte sich darauf, sich nach oben zu ziehen. Dort angelangt, schwang er sich auf die Plattform und blieb für eine Weile keuchend auf dem Rücken liegen. Sobald sein Atem wieder gleichmäßig ging, drehte er sich auf die Seite und entdeckte zwei ältere Siyee-Frauen in seiner Nähe.
Sie haben die Krankheit, stellte Leiard fest.
Er hatte recht. Die Gesichter der beiden
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