Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
herausgefunden, dass sie und ich einmal Liebende waren, oder?
Nicht soweit es die Sterblichen dort betrifft, versicherte ihm Surim.
Du wirst es wissen, wenn sie versuchen, sie gegen dich zu benutzen, stellte Tamun fest.
Es ist eher wahrscheinlich, dass sie dich dort hinunterbringen und dir anbieten werden, sie als Gegenleistung für irgendetwas zu
töten , warnte Surim ihn.
Und was werden sie tun, wenn ich mich weigere?
Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich das Angebot nicht ausschlagen. Ich würde so tun, als dächte ich darüber nach.
Du kannst dir nicht sicher sein, dass du der einzige Grund bist, warum sie so gehandelt haben, warf Tamun ein. Die Zirkler haben ihre Armeen zusammengerufen. Sie ziehen aus, um Südithania anzugreifen. Es war eine weise Entscheidung, Auraya aus dem Weg zu schaffen.
Noch weiser wäre es, sie zu töten, widersprach Mirar grimmig. Wenn die Pentadrianer wissen, dass es zum Krieg kommen wird, werden sie abermals versuchen, mich und meine Traumweber auf ihre Seite zu ziehen.
Was wirst du tun?
Mirar antwortete nicht. Würden die Pentadrianer ihn dazu zwingen, sich zu entscheiden, ob er die Gesetze seines Volkes brechen oder Auraya opfern wollte?
Sie werden es versuchen, dachte er.
Ich werde Auraya retten, erklärte er den Zwillingen.
Das wäre überaus töricht, sagte Tamun. Du würdest dir damit die Feindschaft der Pentadrianer zuziehen. Alle Traumweber werden darunter leiden.
Nur wenn sie wissen, dass ich es war, der sie gerettet hat.
Mirar löste sich aus der Traumvernetzung und starrte zur Decke empor. Dann sandte er seinen Geist aus, um die Gedanken der Menschen um ihn herum abzuschöpfen.
Und tatsächlich, die Neuigkeit von Aurayas Gefangenschaft hatte sich überall im Sanktuarium verbreitet. Er suchte weiter und fand den Geist zweier Kriegerdiener, die eine unterirdische Halle bewachten. Durch ihre Augen sah er eine einzelne Gestalt, deren Arme an einen übergroßen Stuhl gekettet waren. Sein Herz schnürte sich zusammen, als sei es von dem Anblick ebenso angewidert wie sein Geist.
In einem Leeren Raum hatte sie keinen Zugang zu Magie. Sie war verletzbarer als die mit den geringsten Gaben gesegnete Bettlerin. Für sie musste es noch schlimmer sein, denn sie war nicht an körperliche Härte oder Demütigung gewöhnt.
Er zog sich zurück, versank wieder in der Traumtrance und suchte nach ihrem Geist.
Auraya?
Sie antwortete nicht. Nach mehreren Versuchen kehrte er zu den Geistern der Wachen zurück. Die angekettete Gestalt bewegte sich, und Mirar wurde klar, dass Auraya wach war.
Ich könnte auch nicht schlafen, wenn ich in ihrer Lage wäre, dachte er. Enttäuscht sah er ein, dass er nicht mehr tun konnte, als sie durch die Augen eines anderen zu beobachten. Ich werde sie befreien, sagte er sich. Ich werde einen Weg finden. Und wenn ich ihn gefunden habe, werden die Stimmen nicht einmal wissen, dass ich etwas damit zu tun hatte.
Kluge Pläne werden besser von zwei ausgebrütet als von einem. Mirar löste sich von dem Anblick Aurayas und trat abermals in eine Traumtrance ein, um nach dem Geist einer alten Freundin zu suchen.
TEIL 3
37
O bwohl er eine Woche am Rand des Waldes von Si Rast gemacht hatte, wo ihn der ansässige Stamm mit reichlich Nahrung und Wasser versorgte, musste Tyziss noch immer gegen eine tiefe, unbezähmbare Erschöpfung ankämpfen, wenn er flog. Er sehnte sich nach Ruhe, aber sein Verlangen, das Offene Dorf und seine Familie zu erreichen, war mächtiger. Obwohl sie inzwischen die Nachricht bekommen haben mussten, dass er den Pentadrianern hatte entfliehen können, wusste er, dass sie sich weiter um ihn sorgen würden, bis er zu Hause war.
Sreil flog ein kurzes Stück vor ihm. Ihr Anführer hatte seit seiner Befreiung aus dem Sanktuarium nur ein einziges Mal Rast gemacht. Er hatte sich geweigert, länger zu ruhen, fest entschlossen, dass nicht er derjenige sein würde, der die Rückkehr der Krieger ins Offene Dorf verzögerte.
Er muss vollkommen erschöpft sein, dachte Tyziss. Nur die Hälfte der befreiten Siyee hatte es zurück zur Grenze von Si geschafft. Das Wasser und das Essen, das die Pentadrianer ihnen mitgegeben hatten, waren nicht genug gewesen für die Reise, aber andererseits hätten die Siyee ohnehin nicht mehr tragen können.
Tyziss hatte beschlossen, über einen anderen Weg nach Hause zurückzukehren, an der Küste Sennons entlang. Er machte in Dörfern Halt, um Essen und Nahrung zu erbitten, weil er zu dem Schluss
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