Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
bleiben...«
»Bist du so versessen darauf, diese armen Männer abermals durch die Wüste zu schleppen?«, fragte der alte Mann.
Sreil sah ihn an, dann schüttelte er den Kopf.
»Sie werden nicht im grünen Hania kämpfen, Sreil«, erklärte Ryliss. »Diese Schlacht soll auf dem Boden der Pentadrianer ausgefochten werden. Sie wollen Sennon durchqueren und auf den südlichen Kontinent vorstoßen. Du würdest sie nicht rechtzeitig erreichen. Wahrscheinlich würdest du sie niemals erreichen. Bleib hier, wo du gebraucht wirst.«
Sreils Schultern sackten herab. Er nickte, und die Siyee um ihn herum seufzten vor Erleichterung. Tyziss wandte sich zu Yissi um.
»Die Zirkler greifen Südithania an?«
Sie nickte.
Er richtete sich auf und schüttelte den Kopf. »Ein weiterer Krieg so kurz nach dem letzten?« Dann runzelte er die Stirn, als ein Verdacht in ihm aufstieg. »Wo sind meine Eltern?«
»Fort«, sagte sie seufzend. »Sie waren nicht die Einzigen, die zu alt oder zu jung waren, um in einen Krieg zu ziehen, und doch war unsere Armee nur halb so groß wie beim letzten Mal.« Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. »Wenn ich mir nicht so sicher gewesen wäre, dass du zurückkommen würdest, hätte ich mich ebenfalls der Armee angeschlossen.«
Er sah sie forschend an, und angesichts ihrer ernsten Miene durchzuckte ihn ein Stich tiefer Zuneigung.
»Du? Eine Kriegerin?«, fragte er mit gespielter Ungläubigkeit.
Sie stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. »Ein schöner Ehemann bist du. Ich erzähle dir, dass ich nie die Hoffnung aufgegeben habe und für deinen Tod Rache gesucht hätte, und du lachst mich nur aus?«
Er nickte. »Ja. Lass mich lachen. Ich habe in letzter Zeit nicht viel Grund dazu gehabt. Und nun - wo sind unsere Mädchen?«
Sie lächelte und führte ihn davon.
Emerahls von Magie genährter Lichtfunken enthüllte einen unberührten Raum. Sie duckte sich unter der kleinen Tür hindurch und trat ein, erleichtert zu sehen, dass sich nichts verändert hatte. Ihre Unterkunft war eine Kuppel aus verwobenen Schilfgräsern, die an dem sandigen Flussufer verankert waren. Alles hier am Fluss bestand aus Schilf, angefangen von den Booten bis hin zu den Möbeln der Häuser, eingeschlossen dieser kleinen Kuppeln, die man mieten konnte.
Die Wände vermittelten eine Illusion von Ungestörtheit, aber es gab reichlich Lücken in dem Gewebe, durch die jemand schauen konnte. Bisher hatte sie niemanden dabei ertappt, dass er ihr nachspionierte. Die Einheimischen betrachteten ein solches Tun als ein Verbrechen, aber das wäre kein Hindernis gewesen, wenn irgendjemand Verdacht geschöpft hätte, dass sie einen Schatz bei sich trug.
Sie öffnete den Schilfkorb, in dem der frisch gedämpfte Fisch und die Schilfsprossen lagen, die sie mitgebracht hatte. Während sie aß, betrachtete sie die Matte, unter der sie den Beutel mit ihrem Schatz versteckt hatte.
Er war eher lästig als nützlich gewesen. Während der vergangenen beiden Wochen war sie nicht auf eine einzige Stadt getroffen, die groß oder wohlhabend genug gewesen wäre, um dort etwas zu verkaufen. Selbst das kleinste Schmuckstück besaß offenkundig großen Wert. Jeder, dem sie etwas zu verkaufen versuchte, würde annehmen, dass sie es gestohlen hatte. Selbst wenn den Betreffenden das nicht scherte, würde er vielleicht erraten, dass sie noch mehr besaß, und versuchen, sie zu bestehlen. Obwohl sie zuversichtlich war, dass sie etwas Derartiges hätte verhindern können, wollte sie doch keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Den Zwillingen zufolge war Raynora einige Tage, nachdem Emerahl ihm den Schatz abgenommen hatte, dabei erwischt worden, wie er sich in Barmonias Zelt schlich. Er hatte Barmonia davon überzeugen können, dass Emerahl ihn überlistet und beraubt habe. Barmonia hatte eine Warnung an die Denker in Glymma geschickt und ihnen Weisung gegeben, nach einer Frau von Emerahls Beschreibung Ausschau zu halten, die gestohlene Artefakte bei sich trug.
Das machte es gefährlich, den Schmuck in Glymma zu veräußern. Die Zwillinge suchten nach jemandem in der Stadt, an den sie vielleicht würde verkaufen können. Sie könnte einige der hässlicheren Schmuckstücke auseinandernehmen und die Edelsteine und Goldketten getrennt verkaufen, aber ihr gefiel der Gedanke nicht, etwas von dem Schatz irgendeinem Schurken zu überlassen, der seinen wahren Wert nicht kannte. Diese Dinge waren mehr als nur Stücke aus Gold und Edelsteinen; sie stammten aus einem
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