Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
Geld für ihre Reise auftreiben wollte, musste sie ihre eigenen Vorräte mitnehmen.
    Die Entfernung bis zu ihrem Bestimmungsort erschien ihr ungeheuer. Sie würde einen Monat brauchen, um die Berge hinter sich zu lassen, und dann würde sie die Goldebenen bis zu einem weiteren Gebirgszug durchqueren müssen. Sobald sie den Pass hinter sich hatte, musste sie durch die nördlichen Randgebiete der sennonischen Wüste wandern. An der Küste würde sie eine Überfahrt auf einem Schiff in die murianische Hauptstadt, Hannaya, kaufen. Es würde eine lange Reise werden.
    Den Zwillingen zufolge hatten die Denker, die auf der Suche nach der Schriftrolle der Götter waren, dort ihren Stützpunkt. Ihr blieben zwei Möglichkeiten: Sie konnte versuchen, die Schriftrolle allein zu finden, oder sich den Denkern anschließen. Beide Möglichkeiten stellten sie vor erhebliche Schwierigkeiten.
    Wenn sie sich dafür entschied, selbst nach der Schriftrolle zu suchen, würden die Zwillinge die Gedanken der Denker abschöpfen und alles an sie weitergeben, was sie erfuhren. Die Zwillinge konnten jedoch nicht nur die Denker beobachten. Sie hielten auch ein Auge auf die Menschen in Mirars Nähe, und außerdem schöpften sie wie üblich in ganz Ithania Gedanken ab. Hinzu kam, dass Emerahl nicht in einer dauerhaften Trance verweilen konnte, um sich mit den Zwillingen zu vernetzen. Sie würde nur dann Neuigkeiten von ihnen erfahren, wenn sie Zeit fand, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen, daher war es möglich, dass sie wichtige Informationen erst mit einem Tag Verzögerung erhielt.
    Wenn sie sich mit den Denkern zusammentat, würde sie an deren Entdeckungen teilhaben. Das einzige Problem war, dass sie dazu neigten, ihr Wissen mit notorischer Eifersucht zu hüten. Außerdem begegneten sie Frauen mit Verachtung.
    Die Zwillinge bezweifelten, dass sie jemals ihr Vertrauen gewinnen könne. Stattdessen würde sie ihnen ihren Nutzen beweisen müssen. Sie konnte die meisten der alten Schriften lesen. Sie verfügte über große historische Kenntnisse, und sie sprach alte Sprachen.
    Als sie um eine Biegung des steilen Berghangs kam, auf dem sie gerade unterwegs war, blieb sie stehen und fluchte. Der schmale Felssims, dem sie gefolgt war, fand einige Schritte vor ihr ein jähes Ende unter einer lockeren Masse von Felsbrocken und Steinen. Weiter oben am Berg hatte es einen Erdrutsch gegeben.
    Darüber zu steigen, wäre töricht, dachte sie. Ich würde wahrscheinlich mit all den Steinen abrutschen und in die Tiefe stürzen. Sie würde umkehren und einen neuen Weg finden müssen.
    Leise verfluchte sie Auraya und Mirar. Ich hätte die Schriftrolle inzwischen vielleicht bereits gefunden, wenn Mirar nicht darauf bestanden hätte, dass ich hierherkam, um Auraya zu unterrichten.
    Aber er schuldete Emerahl jetzt eine große Gefälligkeit. Dieser Gedanke entlockte ihr ein Lächeln. Außerdem war es gar nicht so schlimm, Auraya zu unterrichten. Das Mädchen ist durchaus liebenswert - wenn man ihre Ergebenheit den Göttern gegenüber ignoriert. Es wäre ein Jammer, sollte sich diese Ergebenheit als ihr Untergang erweisen.
    Sie musste zugeben, dass die Zwillinge recht hatten. Wenn Auraya sich den übrigen Unsterblichen anschloss, würde sie eine mächtige Verbündete sein. Mit ihrer Fähigkeit, die Götter zu spüren und zu hören und die Gedanken Sterblicher zu lesen, konnte sie ihnen allen helfen zu überleben.
    Es schadet auch nichts, eine Gefälligkeit bei jemandem gutzuhaben, der so mächtig ist.
    Sie blickte noch einmal auf die vergangene Zeit zurück und dachte darüber nach, wie Aurayas Verhalten sich verändert hatte, sobald sie die Höhle verlassen konnte. Die junge Frau hatte es offenkundig genossen, draußen im Wald zu sein. Sie war auf eine Art und Weise entspannt, wie Menschen es sind, wenn sie sich zu Hause fühlen, ging es Emerahl durch den Sinn.
    Wie konnte eine ehemalige Weiße sich in den Bergen von Si zu Hause fühlen, ohne Luxus, ohne Diener, ohne etwas, über das sie herrschen konnte?
    Plötzlich sah sie Auraya in einem anderen Licht. Sie liebt die ungezähmte Natur, überlegte Emerahl. Orte, die von Menschen unberührt sind. Oh, sie fühlt sich durchaus wohl in der Gesellschaft von Menschen, und die Siyee haben offenkundig einen Platz in ihrem Herzen, aber ich glaube, mehr als allein die Siyee zieht sie in die Berge. Emerahl lachte leise vor sich hin. Allerdings würde sie sich dort vielleicht nicht ganz so wohlfühlen, wenn sie die Felsen

Weitere Kostenlose Bücher