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Das Zeitpendel

Das Zeitpendel

Titel: Das Zeitpendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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verdutzt und schweigend dastand, meldete sich Lluuan telepathisch.
    »Ich habe die genannten Plätze mit meinen Gulits rasch überprüft. Provençal enthält zwar viele nichtfranzösische Begriffe, aber doch genügend typische, so daß es kein Problem sein dürfte, diese Sprache in der geforderten Form zu lehren. Nez Perce bedeutet durchbohrte Nasen, der Name wurde den Indianern in Oregon von französischen Siedlern wegen ihrer Nasenringe gegeben. Es ist eine sehr reine und einfache Sprache. Die meisten Begriffe befassen sich mit Jagen und Fischen, mit den Tieren und der Natur. Technisches Vokabular fehlt. Daher wird sie auch leicht zu lehren sein. Es spielt aber sowieso keine große Rolle, da jeder durch unsere Methode des geistigen Austauschs auch unsere normale, gesunde Sprache lernt. Aber jeder soll seine gewünschte Sprache auch bewahren. Wir fügen also Nez Perce in den Staaten und Provençal in Frankreich den Lernprogrammen hinzu. So soll es geschehen.«
    Während der ganzen mentalen Botschaft stand Hudman mit geöffnetem Mund da und versuchte einzuwenden, daß er auch an der friesischen Sprache interessiert sei. Als Lluuan jedoch geendet hatte, war sein Widerstand verschwunden. Er hatte sich damit abgefunden, auch wenn eine innere Stimme von ihm verlangte, daß er noch um einen Platz für die friesische Sprache kämpfen sollte.
    Er sagte sich jedoch ganz bewußt, daß die Bedrohung durch die Atombomben des Generals zu groß war, als daß er gegen dessen Wünsche argumentieren sollte.
    »Damit die Sache ganz klar ist«, betonte der General noch einmal. »An jedem anderen Fleck der Erde können die Uxtans ihre Sprache lehren. Wahrscheinlich ist es sogar eine gute Sache, wenn wir eine einheitliche Sprache bekommen, die das Kauderwelsch von Japanisch, Chinesisch, Russisch und Indisch ersetzt. Und all den anderen Ramsch«, schloß er mit einer Handbewegung über den halben Horizont.
    Hudman stockte der Atem, als er murmelte: »Irgendwann muß ich mit Lluuan über die friesische Sprache reden …«
    Er brach ab, als er eine seltsame Anspannung in sich fühlte. Das Gefühl könnte den nächsten Ausschlag des Zeitpendels andeuten, überlegte er. Als aber nichts dergleichen geschah, verabschiedete er sich von Laroux, nicht ohne ein zweites Zusammentreffen festgelegt zu haben.
    Er kletterte in seinen Hubschrauber, während Sputoni und die beiden Techniker in ihre Maschine zurückkehrten.
    Die Landefähre des Generals startete zuerst und verschwand rasch am Himmel.
    Nach einer Stunde hatte er die U.S.S. Menasco erreicht, und dann saß Hudman wieder einsam in seiner Kajüte und starrte durch das Bullauge auf den abendlichen Ozean.
    Er rief sich noch einmal das ins Gedächtnis, was Lluuan über das Zeitpendel gesagt hatte. Es würde langsamer ausschlagen, wenn er auf dem Schiff wäre, weil hier der Ausgangspunkt der Aktionen lag. Er erinnerte sich auch daran, daß Lluuan von einer möglichen Dauer von fünfzig Jahren sprach, bis das Pendel ihn wieder erfassen würde. Aber das sollte ja erst viel später eintreten.
    Was für ein Leben steht mir wohl noch bevor! dachte er.
    Das schlimmste daran war, daß es automatisch ablief, daß er es nicht beeinflussen konnte. Er konnte keine Entscheidung treffen, er hatte keine Auswahlmöglichkeit, so daß seine eigenen Gedanken darüber völlig nutzlos waren.
    Noch während er darüber nachgrübelte, hörte er Kapitän Bjornsons Stimme über die Bordsprechanlage: »Hud, würdest du bitte in meine Kajüte kommen?«
    Hudman wußte, daß das ein Befehl war, aber die Worte paßten gut zu den Gefühlen, die ihm sagten, daß er das Recht habe, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.
    Er zog seine Schuhe über und schritt über den langen Gang zu dem Fahrstuhl, der ihn auf das Oberdeck beförderte. Dort klopfte er an die Tür, auf der in glänzenden Messingbuchstaben PRIVAT zu lesen war.
    Die dumpfe Stimme des Kommandanten erklang von drinnen. »Komm herein, Hud.«
    Er trat ein und schloß unsicher die Tür hinter sich. Die Kajüte war nur schwach beleuchtet. Nur eine Lampe brannte auf dem Arbeitstisch, an dem Bjornson saß. Der wies auf einen freien Stuhl, und während Hudman sich setzte, sagte Bjornson: »Ich habe über die ganze Sache nachgedacht, Hud.«
    Er stand auf und nahm aus dem Regal hinter sich zwei Gläser und eine halbvolle Flasche. Er füllte die Gläser bis zum Rand und setzte sich wieder auf seinen Platz.
    »Laß uns darüber reden, Hud. Wo wird uns diese Geschichte noch

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