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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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ein paar Metern hielt er gebückt inne, um sich zu vergewissern, dass seine Freunde ebenfalls in die gleiche Richtung liefen. »Hast du das Zepter?«, fragte er Franklyn leise und gequetscht.
    »Aber sicher, hier ist es. Wohlbehalten und ohne Kratzer. Jetzt jagen sich diese Idioten gegenseitig. Und keiner von ihnen hat das Zepter. Diese Cowboys sind ganz schön dämlich!« Franklyn konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Das kannst du laut sagen. Seid Ihr alle in Ordnung, ich meine unverletzt und so weiter?« sorgte sich John.
    »Klar.«
    »Ja bin ich.«
    »An mir ist noch alles dran«, antworteten die drei leise und schnell nacheinander.
    »Wunderbar, dann nichts wie weg hier. Je weiter wir laufen, desto schwieriger wird es für unsere üblen Verfolger, uns jemals wiederzufinden.«
    John übernahm die Führung, obwohl er gar nicht wusste, wohin er seine Freunde führen sollte. Schließlich war er hier noch nie zuvor gewesen. Oder doch? Zumindest in dieser Zeit war er noch nie an diesem Ort. Vermutlich liefen sie gerade durch völlig vertraute Gebiete – in ihrer Zeit.
    »Wo willst du mit uns hin? Hast du eine Ahnung, wo wir gerade hinlaufen?«, fragte Sally verunsichert und ängstlich.
    »Keine Ahnung, Hauptsache ist doch, nicht ins Dorf und auch nicht zurück zu diesen ballerwütigen Idioten zu laufen«, sagte John spöttisch. Mit seinem Fluchen versuchte er, seine Angst zu überspielen. Sein Geschick zur Schauspielerei war ganz gut ausgeprägt, denn seine Freunde vertrauten und folgten ihm widerstandslos.
    Nach einigen Meilen ziellosen Laufens in der fast völligen Dunkelheit legten sie eine Pause ein. Nur ein paar Sterne, die nicht von Wolken verdeckt waren, spendeten ihnen etwas Licht. Der Mond hatte sich hinter der Erde versteckt und konnte ihnen kein Licht schenken. Unterwegs hatten sie kaum ein Wort gewechselt, um nicht doch irgendwelche Verfolger auf sich aufmerksam zu machen.
    »Ich glaube, ich muss mich hier einmal verewigen«, sagte Franklyn, der auf der Stelle hüpfte.
    »Was willst du? Dich verewigen? Willst du dir ein Denkmal setzen?«
    »Ich muss mal pinkeln!«, flüsterte er gequält.
    »Sag das doch gleich!«, antwortete John lachend.
    Anschließend entfernte sich Franklyn einige Schritte und verschwand hinter einem kleinen Abgrund, um seine Notdurft abzusetzen.
    Plötzlich hörten sie Kojoten in der Ferne jaulen. Dieses Gejaule konnte einem den Magen umdrehen. Mittlerweile hatte auch der Himmel den Mond freigegeben, der jetzt mit seinem silbrigen, kalten Licht dunkle Schatten auf dem Boden warf.
    »Ziemlich unheimlich, findest du nicht auch?«, fröstelte Carla und kuschelte sich an John. Hoffentlich werden wir nicht von den Kojoten gefressen. Was meinst du, wo wir wohl in unserer Zeit gerade stehen würden, wenn wir jetzt dort wären?«
    »Ich habe komplett die Orientierung verloren. Ich kann es dir absolut nicht sagen. Vielleicht stehen wir gerade mitten in einem Einkaufszentrum, oder in einem Parkhaus. Vielleicht stehen wir auch beim Bürgermeister vor dem Schreibtisch.«
    »Es ist schon verrückt, wenn man sich das mal so vorstellt. Im Moment ist hier nichts Anderes als pure Natur, und ein paar Jahre später stehen hier Häuser, Geschäfte und Autos. Und überall laufen massenweise Menschen durch die Gegend. Von den Kojoten wird es keine Spur mehr geben. Die armen Tiere haben wir erfolgreich aus ihrem Territorium verdrängt.«
    »Ja, einerseits schade, aber so ist nun mal der Lauf der Zeit«, sagte John und sah Franklyn wieder den Hügel hoch stapfen. »Na, warst du erfolgreich?«
    »Ich habe dort hinten etwas entdeckt. Dort unten stehen eine ganze Menge Zelte. Das scheint eine kleine Kolonie zu sein. Doch ich konnte nicht erkennen, wer in den Zelten wohnt. Dazu war es zu dunkel. Wir sollten uns das einmal aus der Ferne etwas genauer ansehen.«
    »Zelte? Ich kenne nur ein Volk, das in Zelten gelebt hatte. Das waren die Indianer gewesen. Hast du wirklich Indianer entdeckt?« John legte sofort eine bedenkliche Miene auf. Indianer konnten sie jetzt absolut nicht gebrauchen. »Verflucht, ich glaube, wir flüchten hier vor einem Misthaufen und landen direkt im nächsten.«
    »Lasst uns der Sache einmal auf den Grund gehen. Danach sollten wir zusehen, dass wir so schnell wie nur irgend möglich von hier verschwinden. Ich möchte nicht mit Euch an einen Marterpfahl gefesselt werden, falls es wirklich Indianer sind.«
    Carla, Sally und John folgten Franklyn, der sie zu der Stelle führte, wo er

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