Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
Vom Netzwerk:
Schießpulver ist kurz und böse. Die weißen Männer haben uns das Schießpulver gestohlen. Wir haben das Rezept und auch die Zutaten verloren. Alle Vorräte, die wir uns angelegt hatten, sind jetzt in der Hand der weißen Männer. Wir haben nichts mehr, nur noch unsere traditionellen Waffen. Und jetzt haben wir die Waffen von Euch. Jedoch sind es nicht genug für uns alle. Wie sollen wir uns mit drei oder vier Schießeisen gegen den weißen Mann wehren?«
    »Das ist wahrlich nicht genug. Ein paar mehr könnten es schon sein. Bei uns zu Hause kannst du Schießeisen kaufen, so viele du willst, doch eigentlich braucht man die gar nicht mehr. Leider kämpfen bei uns die Weißen gegen die Weißen. Oder gegen die Schwarzen. Und es geht nicht um Land oder Vieh, sondern um Drogen.«
    »Was sind Drogen?«, fragte der Häuptling neugierig. Dieses Wort hatte er noch nie gehört.
    »Ach«, stöhnte Franklyn. »Drogen sind so ähnlich wie Whiskey. Nur viel schlimmer. Whiskey kennst du ja. Und die Wirkung auch.«
    »Ja, Whiskey kenne ich. Das ist Feuerwasser«, strahlte der Häuptling.
    »Ja genau, Feuerwasser. Aber Drogen sind noch viel schlimmer, als Feuerwasser. Du brauchst nur ganz wenig davon. Wenn du es einmal genommen hast, kannst du nicht mehr ohne Drogen leben, andernfalls hast du das Gefühl, du würdest sterben. Obwohl du ohne Drogen nicht stirbst, sondern eher mit, glaubst du, du würdest nicht auf sie verzichten können. Das Ganze nennt man Sucht .«
    »Aber warum gibt es Krieg wegen der Drogen?«, wollte der Häuptling wissen.
    »Ganz einfach, Drogen sind sehr teuer, du kannst sehr viele Dollars damit verdienen, und jeder will reich sein. Also haben ein paar Leute beschlossen, illegal Drogen zu verkaufen. Sie sind sehr reich, wollen aber auch nicht, dass andere Leute Drogen verkaufen, denn somit würden andere Männer ja auch sehr reich werden. Oder noch schlimmer, die Leute, die die Drogen verkaufen, haben Angst, dass andere ihnen die Geschäfte abnehmen. Verstehst du?«
    »Ja, das verstehe ich«, antwortete der Häuptling und nickte.
    »Also muss man als Drogendealer seine Geschäfte beschützen. Man tötet einfach die anderen Männer, die ebenfalls Drogen verkaufen wollen. Das ist dann der Krieg, von dem ich gerade sprach.«
    »Doch am Ende ist und bleibt ein Krieg eben ein Krieg, egal aus welchem Grund«, sagte der Häuptling. Dabei blies er einen Rauchring mit dem Rauch seiner Pfeife.
    »Du hast Recht. Krieg ist schlecht. Keiner will Krieg, doch alle machen mit«, antwortete Franklyn.
    »Nun aber noch einmal zurück zu dem Mann mit dem Zepter. Als er bei uns zu Besuch war, funktionierte es nicht mehr. Er konnte nicht mehr zurückreisen.«
    »Das ist genau wie bei uns. Das Zepter ist ebenfalls ausgefallen, und wir können nicht mehr zu dem Ort zurückreisen, wo wir herkamen«, jammerte Carla.
    »Der Mann hatte einige Tage bei uns gelebt. Anschließend konnte er wieder reisen. Er sagte uns, er müsse es ins Salzwasser legen, damit es wieder funktioniert.«
    »Salzwasser? Ist das alles? Man muss es einfach nur in Salzwasser legen?«
    »Ja richtig, er hatte einen Lederbeutel gefüllt mit Salz dabei, mit dem er sich Salzwasser zubereitete. Er mischte diesen Beutel in frisches Wasser, legte das Zepter einige Tage dort hinein, und anschließend konnte er wieder abreisen.«
    »Vermutlich hat es deshalb auch so gut funktioniert, als wir es direkt nach dem Tauchen benutzt hatten. Es hatte vermutlich Jahre im Meer gelegen. Da hat es Ewigkeiten Zeit gehabt, sich zu regenerieren.«
    »Was ist tauchen ? Ich kenne dieses Wort nicht«, fragte der Häuptling erstaunt und riss die Augen auf.
    » Tauchen ? Du kennst tauchen nicht?«, fragte Sally völlig verwundert. »Wenn du tauchen nicht kennst, hast du wirklich etwas verpasst!«
    »Sally, die Menschen in dieser Zeit sind noch nicht so weit. Sie kennen weder eine Taucherbrille noch Schnorchel und auch keine Taucherflaschen oder sonstiges Zubehör. Ich glaube, die Menschen hier wissen noch gar nicht, welche schönen Dinge sich unterhalb der Wasseroberfläche verbergen«, belehrte sie Franklyn. »Tauchen ist traumhaft«, sagte er nun wieder zum Häuptling. »Stell dir vor, du wärst ein Fisch. Fische kennst du doch sicherlich?«
    »Ja, ich habe davon gehört. Sie leben im Wasser, hat man mir gesagt.«
    »Hast du jemals versucht, unter Wasser etwas zu sehen?«
    »Ich habe schon mal die Augen unter Wasser geöffnet, aber ich habe dort nichts gesehen. Deshalb habe ich es nie wieder

Weitere Kostenlose Bücher