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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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Wenn es sich jetzt auch noch um etwas Interessantes handeln würde, hätte sich sein Urlaub voll und ganz gelohnt.
    Der Wasserdruck schien auf Johns Gehirn einzuwirken. Ab einer Tiefe von 30 bis 35 Metern ist die Fähigkeit, rational zu denken, bereits stark eingeschränkt. Je tiefer man taucht, desto extremer macht sich dieses Phänomen bemerkbar. Das Üble an dieser Erscheinung ist die Tatsache, dass man nichts davon merkt.
    Erwartungsvoll blickten seine Freunde auf seinen Scanner, den er bereits auf dem Weg nach unten eingeschaltet hatte. Doch das Display zeigte nichts an. Es leuchtete komplett dunkelblau. John erinnerte sich noch genau, wo er den gelben Fleck auf der Anzeige gesehen hatte. Diese Stelle schwamm er nun an. Sicher handelte es sich nur um eine Fehlfunktion. Wenn beim letzten Tauchgang dort etwas signalisiert wurde, dann musste es auch jetzt erscheinen. Und so kam es auch.
    Ein gut hörbares Piepen verriet, dass er sich der richtigen Stelle näherte, obwohl sich auf dem Display noch immer nichts Konkretes erkennen ließ. Plötzlich sah John eine helle Stelle auf dem Monitor. Die Abstände zwischen den Pieptönen wurden immer kürzer, und die Pausen zwischen seinen Herzschlägen ebenfalls. Noch ein paar Meter weiter, und es zeichnete sich eine klar umrissene, gelbe Linie auf dem Bildschirm ab. John zeigte aufgeregt mit seinem Finger auf den Sand und deutete an, dass sie sofort anfangen sollten, zu graben. Direkt neben der ermittelten Position ließ er sich in den Sand auf die Knie sinken und begann ebenfalls zu graben. Zwischenzeitlich deutete er mit beiden Händen an, dass sie ungefähr einen Meter tief graben müssen, um an den ersehnten Gegenstand zu gelangen. Die Aufregung wuchs – und mit ihr die Gefahr des irrationalen Denkens. In dieser Tiefe konnte es bereits leicht passieren, dass selbst leichteste Rechenaufgaben völlig falsch gelöst wurden. Daran konnte man feststellen, dass das Denkvermögen sehr stark in Mitleidenschaft gezogen war. Als Außenstehender konnte man dies feststellen, leider nicht als Taucher.
    Franklyn war mittlerweile sehr neugierig geworden und betrachtete den Bildschirm des Scanners. Dort erkannte er auf einer numerischen Anzeige einen Zahlenwert. Es wurde 1.1 angezeigt. Was bedeutete dies? Sobald man den Scanner vom Objekt wegbewegte, vergrößerte sich der Wert. Wenn man nun den Abstand des Geräts zum Boden subtrahierte, dann musste das angezeigte Ding in ungefähr siebzig Zentimetern liegen, schätzte Franklyn. Unmittelbar darauf begann er mit der mühsamen Arbeit, den feinen, staubigen Sand beiseite zu schaufeln – leider mit dem Erfolg, dass die Sicht zunehmend schlechter wurde. Es lag hier keine Strömung vor, die die aufgewühlten Partikel hätte fortbewegen können. Also sammelten sich alle Partikel vor ihnen und behinderten sie bei der Arbeit. Erschwerend kam hinzu, dass der feine Sand permanent zurück in das gegrabene Loch rutschte. Bei Grabungen unter Wasser ließ sich dies leider nicht verhindern. Doch mit vereinten Kräften schafften sie es, ein großes Loch auszuheben.
    Zwischenzeitlich kontrollierte John immer wieder, ob sie auch wirklich an der richtigen Stelle gruben, und vor allem, wie viel Sand sie noch entfernen mussten.
    Sie hatten genau eine Viertelstunde Zeit, bevor sie wieder auftauchen mussten, rechnete Johns Tauchcomputer aus. Das Graben war sehr anstrengend. Und die erhöhte Atemfrequenz verkürzte zusätzlich ihre zur Verfügung stehende Zeit und Luft.
    Glücklicherweise befanden sich keine störenden Felsen im Sand. Somit konnten sie ohne Angst vor Verletzungen graben. Tiere gab es auch keine in der unmittelbaren Nähe. Sie mussten also keine Angst davor haben, störend in die Natur einzugreifen.
    John stieß nach 12 Minuten des anstrengenden Grabens plötzlich auf etwas Hartes im Sand. Er konnte es schon fast greifen, als eine weitere ungeplante Fuhre Sand nachrutschte und ihm die Sicht, die sowieso schon nahezu null war, zusätzlich verschlechterte. Mittlerweile konnten die vier sich gegenseitig nur noch erahnen, so stark waren die feinsten Partikel aufgewühlt. Viel Zeit blieb nicht mehr, John wollte den Gegenstand jedoch endlich ergreifen. Andererseits durfte er nicht zu heftig daran reißen und rupfen, vielleicht war es empfindlich. Womöglich war es so stark verrostet, dass es direkt zerbrechen würde, sobald man daran zieht.
    Noch eine Minute Restzeit verblieb.
    John griff in den Sand und verfolgte seine Hand auf seinem Display. Das

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