Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
einmal erklären sie uns bitte, welches Recht sie sich herausnehmen, unbefugt an unseren Schlüsselschrank zu gehen und wie selbstverständlich dort Zimmerschlüssel zu entnehmen. Besser noch, sie nisten sich unberechtigterweise bei uns ein, ohne angemeldet zu sein!«, schrie der kleine, dicke, wichtig aussehende Mann, der John mit in die Hüften gestemmten Händen gegenüberstand. »Händigen sie uns sofort die Zimmerschlüssel aus und packen ihre Koffer. Wenn die Zimmer nicht innerhalb fünf Minuten geräumt sind, rufe ich die Polizei und zeige sie an! Nur durch Sie bedingt mussten wir die hier eingeplanten Gäste umquartieren. Allein das war schon Ärger genug!«
Franklyn mischte sich ein und sagte »Hören Sie, hier muss ein großes Missverständnis vorliegen. Wir haben die Schlüssel nicht eigenmächtig entwendet. Wir haben diese zwei Zimmer ganz offiziell bei Ihnen gebucht. Hier, sehen Sie, dies ist unsere Buchungsbestätigung.« Während er es sagte, zog er einen Zettel aus der Seitentasche seiner Hose und hielt diesen dem kleinen Mann direkt unter die Nase.
»Das ist die Bestätigung, die uns von Ihnen ausgestellt wurde, als wir eingecheckt hatten. Oder sind Sie jetzt auch noch der Meinung, sie sei gefälscht?«
Nach einer kurzen Zeit des Lesens antwortete der kleine Mann »Vielleicht nicht gefälscht, aber trotzdem nicht gültig. Der Beleg gilt erst ab nächster Woche. Ich würde vorschlagen, Sie nehmen jetzt Ihre Koffer und kommen nächste Woche wieder.« Ein wenig hatte sich der kleine Mann beruhigt. Seine Arme hingen bereits wieder herunter. »Dann können sie gern hier wohnen, nicht aber diese Woche. Bitte schön, nehmen Sie den Buchungsbeleg zurück. Würden Sie mir nun bitte sagen, wie Sie an einen vordatierten Buchungsbeleg gekommen sind? Diese Scheine werden automatisiert erstellt und persönlich von uns ausgegeben, nachdem wir sie kontrolliert haben.«
»Warum sagen Sie vordatiert ? Der Zettel ist topaktuell!«, beschwerte sich Franklyn. Er zeigte dabei auf das Datum, das auf dem Beleg aufgedruckt war.
»Mein Herr, lesen Sie bitte genau, was dort steht. Das Datum liegt in der nächsten Woche. Nicht in dieser. Seien Sie nun bitte so freundlich und räumen umgehend die Zimmer. Ich möchte nicht den Rest des Tages damit verbringen, mit Ihnen über ein Datum zu diskutieren. Sie haben sich vertan, das liegt doch auf der Hand. Tragen Sie jetzt Ihren Teil dazu bei, die Angelegenheit zu klären.«
»Freunde, lasst uns unsere Koffer zusammenpacken und von hier verschwinden«, sagte Sally, der etwas mulmig zumute war. Sie konnte die ganze Situation nicht verstehen. »Hier ist etwas mächtig faul. Was auch immer passiert ist ... ich will jetzt hier weg. Wenn wir nicht freiwillig gehen, werden wir herausgeworfen. So etwas muss ich mir vor fremden Leuten nicht gefallen lassen. Wenn wir freiwillig gehen, geht es ohne großes Aufsehen. Seid Ihr bereit?«
Ja, sie waren bereit. Sie steckten alle ihre Kleidungsstücke hastig in die Reisetaschen und verließen umgehend das Hotel. Auf direktem Weg eilten sie anschließend zum Tauchboot, wo sie bereits erwartet wurden. Es war zwar nicht ganz einfach zu begreifen, doch dort waren sie willkommen, beim Hotel leider nicht.
Am Tauchboot angekommen wurde ihnen bereitwillig geholfen. Alle Passagiere legten großen Wert darauf, ihre Koffer und Taschen möglichst schnell an Bord zu schaffen. Dies war auch allzu verständlich, da hiervon die verbleibende Länge ihres Urlaubsabenteuers abhing. Je schneller sie sich an Bord befanden, desto schneller konnte der Kapitän ablegen.
Carla verspürte ein mulmiges Gefühl in der Magengrube. »Ich fühle mich wie eine Marionette, die nicht weiß, warum sie ohne ihr Hinzutun gewisse Bewegungen durchführt. Ich habe nicht die geringste Vorstellung davon, warum wir dieses Durcheinander fabrizieren. Wir verrichten Dinge, deren Konsequenzen wir nicht kennen. Wir finden einen Gegenstand, den wir zuvor auch in ähnlicher Form noch nie gesehen haben.« Carla hatte das erste Mal in ihrem Leben gewaltige Angst. »Was machen wir hier? Warum erleben wir dieses Durcheinander? Was ist mit uns geschehen? Alles ist so völlig unerklärlich!«
John nahm sie liebevoll in den Arm und versuchte, sie zu trösten. »Ich kann es dir im Moment noch nicht erklären. Ich bin mir jedoch sicher, dass wir die Lösung zu diesem Rätsel finden werden. Nun lasst uns an Bord unseres Tauchbootes gehen und unseren Urlaub erleben. Noch einmal. Freut Euch doch, wer
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