Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
lassen, um diese Pannen zu verhindern.« Er versuchte, auf diese Weise Carlas Ängste und Befürchtungen zerstreuen zu können.
»Das ist ja unheimlich spannend! Ich glaube, ich kann mir nichts Interessanteres vorstellen, als durch die Zeit zu surfen. Was haltet Ihr davon? Wenn es nach mir ginge, dann würden wir uns sofort von Bord entfernen und die Zeit erforschen. Wie denkt Ihr darüber?«, fragte Sally hochgradig aufgeregt und nervös. »Den gleichen Urlaub noch mal zu erleben ist schön, eine Zeitreise zu machen halte ich hingegen für extrem aufregend. So etwas hat bestimmt noch niemand zuvor getan!«
John bekam große Augen. »Sally, du bist genial! Tauchen ist sicher das schönste Hobby dieser Welt. Ein Abenteuer hingegen, das bis jetzt vermutlich noch kein Mensch dieser Erde erleben durfte, ist eine noch wesentlich größere Herausforderung.
»Ich vermute, ich muss Euch enttäuschen. Wenn das Zepter wirklich funktioniert, hat bestimmt schon jemand Anderes Zeitreisen unternommen. Womöglich ist jemand aus der Zukunft in unsere Zeit gereist, und ihm ist etwas zugestoßen. Oder er hat das Zepter verloren, oder es wurde ihm gestohlen. Wer weiß das schon. Zuerst aber müssen wir herausfinden, ob es wirklich das macht, was wir glauben, oder ob wir hier nur Seemannsgarn spinnen.« Franklyn dämpfte mit seinem Sinn für Realität den Enthusiasmus seiner Freunde ein wenig. Dies nahm ihm jedoch keiner richtig übel.
»Freunde, packt Eure Koffer und lasst uns von Bord gehen. Lasst uns das genialste Abenteuer dieser Welt erleben!« Johns Stimme überschlug sich, während er diese Worte von sich gab.
Innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihr Gepäck wieder von Deck getragen. Die fremden Taucher, die eigentlich nur noch auf die Abfahrt warteten, sahen sie ungläubig an. Ihre Blicke waren eindeutig. Sie hielten die vier für verrückt. Doch dies war mehr als verständlich.
»Warum tragt Ihr Euer Gepäck von Bord?«, fragte der Kapitän leicht angesäuert, als die vier an der Reling standen.
»Wir gehen von Bord. Wir fahren nicht mit. Fahrt allein. Wir haben etwas Besseres vor«, belehrte ihn John überschwänglich. Die vier hatten ein Grinsen auf dem Gesicht, das niemand der Taucher verstehen konnte.
Der Kapitän schüttelte nur mit dem Kopf. »Ihr seid nicht ganz dicht. Ich habe so etwas noch nie zuvor erlebt. Ihr bucht einen Urlaub und werft ihn kurz vor der Abreise hin? Ist Euch mein Tauchboot nicht gut genug?«, fragte der Kapitän völlig irritiert. »Wenn Ihr nicht mitfahren wollt, okay, geht weg. Aber geht schnell. Zuvor aber unterschreibt Ihr mir bitte, dass ich Euch nicht dazu gezwungen habe, und dass Ihr das aus freien Stücken getan habt. Andernfalls kommt Ihr mir später mit Geldrückforderungen.«
Die vier Freunde unterschrieben ihm einen Zettel, auf dem er eben diese Worte aufgeschrieben hatte. Anschließend gingen sie gut gelaunt von Bord. Mit einem kurzen Handgruß verabschiedeten sie sich von den anderen Tauchern und ließen das Tauchboot links liegen. Nun suchten sie sich ein ruhiges Plätzchen, an dem sich nicht so viele, neugierige Menschen befanden. In einem Hotel zu wohnen zogen sie im Moment nicht in Betracht.
»Franklyn, kannst du dich noch erinnern, wo du genau draufgedrückt hast?«, fragte John. Er hielt das Zepter in seinen Händen und brachte es ziemlich nah vor seine Augen, um es zu untersuchen.
»Du meinst, als alles noch ok war?«
»Ja genau, als die Zeit noch ok war.«
»Ich kann es dir nicht sagen. Irgend so eine Taste, die man eindrücken kann. Die sehen doch alle gleich aus. Es sind jede Menge Tasten ohne Beschreibung am Griff. Vielleicht hat die Tatsache, dass ich am Griff gedreht hatte, auch etwas zu bedeuten.«
»Gut Freunde, haltet euch fest. Ich starte jetzt den Zauberstab. Achtung, ich drehe jetzt den Griff!«
Er erzeugte ein knirschendes Geräusch. Vermutlich befand sich noch etwas Sand zwischen Griff und dem eigentlichen Zepter. Doch nichts passierte.
»Haben wir jetzt eine andere Zeit?«
»Also ich glaube nicht. Obwohl ... nein. Die gleichen Leute laufen herum, und das Boot ist immer noch dort, wo es gerade eben stand.«
John versuchte es erneut. Er drückte wahllos die Knöpfe und drehte wohl eher unbewusst den Griff ein wenig.
Das Straßenbild hatte sich plötzlich schlagartig verändert. Es waren bunte Marktstände zu sehen. Es war jetzt Markttag auf dem Platz am Hafen. Viele Leute liefen feilschend und diskutierend durch die Gegend, trugen Salate, Obst,
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