Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
geht es auf dem offiziellen Weg relativ sicher. Das Gerät im Flugzeug zu transportieren ist hingegen sehr gefährlich. Über die Konsequenzen hatten wir bereits ausführlich gesprochen. Vielleicht hält es jemand für eine Waffe. Dann wird es sofort konfisziert, und schon ist es auf Nimmerwiedersehen verschwunden«, meinte Franklyn und führte die dazu passende Handbewegung durch.
»Wir könnten mit dem Schiff reisen, aber wie lang sind wir dann unterwegs? Vor allem, wie erklären wir unseren Eltern, dass wir ein paar Wochen länger unterwegs sind?«, fragte Sally. »Das dauert doch Ewigkeiten.«
»Wir wickeln das Zepter ganz einfach in diverse Schichten Alufolie und schicken es mit der Post nach Hause. Eine andere Lösung fällt mir nicht ein«, schlug John vor. Er war mittlerweile ziemlich nervös. »Wir müssen das Risiko eingehen.«
»Vielleicht haben wir aber auch Glück, und es schöpft niemand Verdacht. Dann bekommen wir es ohne Probleme verschickt. Was Anderes bleibt uns nicht übrig«, bestätigte ihn Franklyn.
Anschließend gingen sie gemeinsam zur Post sowie zum Supermarkt, kauften Verpackungsmaterial und Aluminiumfolie und machten ein Paket mit Johns Adresse fertig. Sie packten noch ein paar Haushaltswaren zur Tarnung mit in das Paket, die sie ebenso beim Supermarkt gekauft hatten. Die Alufolie ließen sie schließlich aus röntgentechnischen Gründen weg. Ihre Erkenntnis, dass Alufolie einen gewissen Verdacht erwecken könnte, führte sie zu dieser Entscheidung. Nun konnten sie nur noch hoffen, dass das Paket nicht auseinander genommen werden wird, weil es gegebenenfalls einen verdächtigen Inhalt hat.
Nachdem das Paket bei der Post aufgegeben war, gingen sie zurück zum Hotel und warteten auf den Shuttle-Bus, der sie zum Flughafen bringen sollte.
Ohne Funktion
Die Rückreise nach Spokane verlief unspektakulär und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Lediglich eine heruntergefallene Kaffeekanne aus Metall verstimmte die Gemüter einiger Fluggäste. Die Kanne erzeugte beim Aufprall auf den Fußboden ein Geräusch, als würde etwas explodieren. Zwei Fluggäste mit Flugangst fantasierten bedingt durch den Knall, dass etwas Schlimmes passiert sein könnte und begannen zu kreischen. Die Stewardessen konnten sie glücklicherweise schnell beruhigen.
Wieder zurück in Amerika blieb ihnen jetzt nichts Anderes übrig, als jeden Tag darauf zu warten, dass das Paket endlich eintraf, denn Zeitreisen waren ohne das Zepter nicht möglich. Nach zehn Tagen traf das Paket endlich bei John ein. Der Inhalt war hoffentlich unversehrt. Auch nach genauem Betrachten konnte John keine Beschädigung feststellen. Weder die eigentliche Verpackung noch die Klebestreifen zeigten Spuren der Öffnung zu Prüfzwecken. Also zerschnitt er vorsichtig die Klebestreifen mit einem Messer, hob das eingewickelte Zepter heraus und befreite es von seiner Verpackung. Es hatte nicht die geringste Beschädigung davongetragen. Niemand hatte auch nur einen Verdacht geschöpft, dass es sich um etwas Wertvolles handeln könnte. Die Küchengeräte waren eine nette Beigabe, die sie unter sich aufteilten. Wirklich brauchen konnten sie die Dinge nicht.
John rief seine Freunde an, berichtete vom unbeschädigt eingetroffenen Paket, und sie verabredeten sich bei ihm zu Hause, um gemeinsam zu testen, ob das Zepter noch einwandfrei funktionierte.
Zuerst musste etwas gefunden werden, das man beobachten kann, um eindeutig festzustellen, ob sie einen Sprung durch die Zeit vollbracht hatten.
»Hat jemand von Euch eine Idee, wie wir sicher herausfinden können, dass wir gesprungen sind? Ob wir einen Tag zurückfahren oder vor, wird in der Wohnung nichts ändern. Sie wird genauso aussehen, wie jetzt im Moment«, sagte John. »Es muss schon eine eindeutige Beobachtung sein.«
»Bis auf eine Kleinigkeit«, antwortete Carla sofort, erhob sich, holte die Fernsteuerung vom Fernsehschrank und schaltete das Fernsehen ein.
»Was hast du vor?«, fragte Franklyn erstaunt.
»Warte ab«, sagte Carla und schaltete das Gerät auf Videotext um. »Fällt euch etwas auf?«
»Nein, nichts« antworteten die vier durcheinander.
»Dort oben rechts. Seht Ihr das?«
»Dort steht das Datum. Oh ja, das ist ja hervorragend! Carla, du bist ein Genie. Wenn die Zeitreise funktioniert, muss dort ein anderes Datum stehen, denn die Zeit und das Datum wird von der Sendestation übertragen. Wir würden die Änderung sofort sehen«, sagte Franklyn begeistert und klopfte Carla
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