Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
antwortete John. »Du kannst sie dennoch gern benutzen, wenn sie dir ein besseres Gefühl beim Laufen gibt. Vermutlich wirst du sie gar nicht mehr benötigen, denn wir sind gleich an der Felsplatte angekommen. Ich hoffe nur, dass wir den Stein in diesem verdammt tiefen Schnee auch wiederfinden.«
»Wir brauchen doch nur unseren Fußspuren von vorhin zu folgen. Dadurch sollten wir ihn ohne Probleme finden. Zum Glück hat es ja heute nicht mehr geschneit«, stellte Franklyn fest.
»Das ist die Lösung. John, hol doch bitte die Lampe, sonst finden wir die Fußabdrücke niemals wieder«, sagte Carla. Da es so dermaßen dunkel war, lief sie fast gegen einen Baum. »Dämlicher Baum! Verdammt, ich wäre fast gegen dich gelaufen!«
Ihre drei Freunde mussten erneut laut lachen, als Carla fluchend mit dem Baum schimpfte.
»Leider ist es bewölkt. Sinnigerweise hat sich der Mond ebenfalls versteckt. Könnte heute nicht einfach Vollmond sein? Dann bräuchten wir uns hier nicht wie die Maulwürfe durch die Gegend zu tasten.«
»Wie Recht du hast, John«, sage Carla. Man merkte ihr an, dass sie sich in der Dunkelheit nicht wohl fühlte. Sie witterte stets Gefahren, die nicht existierten. John hatte mittlerweile seine Mini-LED-Lampe aus der Hosentasche geholt und leuchtete auf den Schnee.
»Na, ist das nichts? Die kleine Leuchtdiode ist ganz schön kräftig. Auf dem Schnee wirkt sie noch wesentlich heller. Er reflektiert wunderbar.«
»In der Tat. Dank des erleuchteten Schnees dürften wir keine Orientierungsprobleme mehr bekommen. Wir sollten allerdings die LED nicht dauerhaft einschalten, sonst frisst sie zu viel Strom. Es reicht ja, wenn wir sie ab und zu einschalten, nur um uns zu orientieren«, sagte Franklyn.
»Ich glaube, ich habe unsere Fußstapfen von vorhin entdeckt. Leuchte doch bitte einmal mit der Lampe zu mir.« Carla freute sich und war stolz auf ihre Entdeckung.
»Wie konntest du die Fußabdrücke ohne Lampe überhaupt finden?«, wunderte sich John.
»Ich weiß es nicht. Vielleicht haben sich meine Augen ja mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt.«
»Und wo sollen die Fußabdrücke sein?« John konnte nichts entdecken.
»Hier, etwas weiter links.«
Sally leuchtete mit der Lampe auf den Schnee und suchte nach den Abdrücken. Sie wurde nach einer kurzen Weile mit frisch getretenen Fußstapfen belohnt.
»Tatsächlich! Du bist unglaublich. Wie hast du sie bloß entdeckt, wenn ich sie mit der Taschenlampe schon nicht finde?«
»Ich habe Eulenaugen.«
»Das glaube ich dir gerne. Also lasst uns den Spuren folgen. So finden wir bestimmt ganz schnell zur Felsplatte.«
Sie ließen sich durch die Fußabdrücke im Schnee leiten und fanden somit ziemlich schnell zur gesuchten Stelle. Innerhalb weniger Minuten hatten sie die Position auf der Felsplatte entdeckt, von der aus sie in die Vergangenheit gereist waren.
»Ich denke, hier sind wir richtig«, vermutete Sally.
»Meinst du? Wie kommst du darauf? Ich finde, hier sieht es überall gleich aus«, zweifelte Franklyn. Er hatte sich den Abreisestandort nicht intensiv genug eingeprägt.
»Ganz einfach. Die Fußspuren sind hier zu Ende. Also müssen wir an dem Ort angekommen sein, an dem wir in die Vergangenheit gereist sind. Das ist doch wohl ganz logisch, oder?«, antwortete Carla spitzfindig.
»Das klingt tatsächlich ziemlich logisch. In der Tat‚ die Spuren sind hier zu Ende«, stellte nun auch John fest.
»Seid Ihr bereit für die Gegenwart?«
»Ja, ich bin bereit«, antwortete Carla auf Johns Frage. Sie war glücklich, dass es jetzt wieder nach Hause ging.
»Ich ebenfalls«, sagte Sally mit fester Stimme.
»Auch ich«, sagte Franklyn und starrte erwartungsvoll auf John, der das Zepter an sich genommen hatte.
»Hier, nimm es, Franklyn. Du bist unser Navigator. Ich kann, wie Ihr bestimmt schon festgestellt habt, nicht so gut mit dem Zepter umgehen. Du kannst das viel besser.«
»Ich? Vielen Dank für dein Vertrauen. Es sollte eigentlich noch auf die Rückreisezeit programmiert sein. Es wird sicher durch eine Drehung in die entgegengesetzte Richtung genau seine erwünschte Wirkung entfalten, nämlich uns in unsere Zeit zurückbringen, wo wir herkamen. Hoffentlich tut es das auch!«
»Wir willen es doch hoffen«, sagte Carla. In ihrer Stimme lag ein Unterton der Unsicherheit und Angst.
»Du klingst, als würdest du dem Zepter nicht vertrauen. Oder höre ich da etwas Falsches aus dem Klang deiner Stimme heraus?«, fragte Sally verwundert.
»Ein
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