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Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)

Titel: Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Schaberick
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und keine Schminke, Lidschatten, Nagellack
     
    9. Kein Portemonnaie, sondern Lederbeutel für das Geld
     
    l0. Durchgewetzte, alte graue Wollsocken tragen
     
    11. Schmutzige Fingernägel, am besten vorher an Öl oder Schuhcreme kratzen, keine frische Maniküre
     
    12. Nicht frisch gewaschen, sondern verschwitzt riechend reisen, Schweißringe unter den Armen sind vorteilhaft
     
    13. Altmodische Frisuren, nicht frisch gekämmt, sondern eher zusammengebunden (Damen) und fettig
     
    14. Schuhe vom Sperrmüll oder vom Flohmarkt, richtig alte Latschen, besser noch Cowboystiefel aus den Achtzigern tragen (möglichst schmutzig und abgewetzt)
     
    15. Für die Männer ein schmutziger Westernhut, für die Damen ein entsprechendes Häubchen
     
    16. Mindestens eine Woche nicht rasieren
     
    Allein die Vorbereitungen für die Reise dauerten eine Woche. Sie mussten sich zu richtig ungepflegten Menschen umgestalten. Es war gar nicht so einfach, denn es entsprach so gar nicht ihrer Einstellung gegenüber Sauberkeit. Doch es gab gute Gründe dafür, ungepflegt durch die Gegend zu laufen. Schließlich durften sie in der Westernzeit nicht durch allzu neuwertige Dinge auffallen. Es wäre sofort verdächtig und somit sicher extrem gefährlich. Es würde das Misstrauen der Menschen sofort auf sie lenken.
    In Second—Hand—Läden und auf diversen Flohmärkten suchten sie sich ihr Equipment zusammen. Anfangs war es ziemlich ekelig, in getragene Schuhe zu schlüpfen. Doch nach einer ausgiebigen Desinfektion schafften es alle, die Schuhe ohne Ekel anzuziehen. Man wusste ja nie, welche Krankheiten und Pilze sich in getragenen Schuhen verbargen. Es war für alle eine widerliche Vorstellung.
    Nach einer weiteren Woche hatten sie es geschafft. Sämtliche Kleidung war gekauft, angepasst und entsprechend mit Staub und Schmutz verschönert . Die Kleidungsstücke stanken extrem muffig. Scheinbar lagerten sie schon seit Ewigkeiten in feuchten Kellern oder auf schlecht gelüfteten Dachböden. Doch das war genau das, was sie brauchten. Frisch gewaschene Kleidung würde nicht zur damaligen Zeit passen.
    Komplett angezogen sahen sie aus, als wollten sie als Clochards auf einen Maskenball gehen. Carlas Eltern amüsierten sich köstlich und lachten laut, als die vier sich in ihrer neuen Kleidung vorstellten, nachdem sie sich dort gemeinsam umgezogen hatten. Hier und da waren noch kleine Reparaturen an der Kleidung notwendig, jedoch war im Großen und Ganzen alles perfekt. Jetzt fehlte nur noch ein Pferd, und man hätte ihnen sofort den Cowboy beziehungsweise das Cowgirl abgekauft. Das Einzige, was ihnen noch fehlte, war die Art und Weise zu reden, wie es damals wohl üblich war. Die Frage war, wo man jetzt auf die Schnelle deren Sprache lernen konnte. Es gab keine Schule, die ihnen das Sprechen in altmodischer Sprache beibringen konnte. Sie mussten sich somit ausschließlich auf ihr Glück verlassen. Sie konnten es im Notfall als einen Slang deklarieren, den man in einer weit entfernten Stadt sprach. Doch über ihre Sprache machten sie sich die wenigsten Sorgen. Es gab viele andere Dinge, die ihnen wesentlich mehr Sorgen bereiteten.
    Die Landung in der Zielzeit funktionierte absolut perfekt. Diesmal veränderte sich die Umgebung grundlegend. Sämtliche Häuser verschwanden, Geräusche von Autos, Flugzeugen oder Menschen, die in ihrem Garten arbeiteten, erloschen mit einem Schlag. Sie hatten das Gefühl, sich von einer auf die andere Sekunde in einer völlig fremden Welt zu befinden. Pure Natur, duftende, saubere Luft, absolut keine Umweltverschmutzung. Diese Luft einzuatmen war eine Wohltat. Doch was ihnen als Erstes mächtig Probleme bereitete, war die extrem hohe Temperatur von bestimmt sechsunddreißig Grad Celsius. Sie hatten zwar am Abreisetag schönes Wetter gehabt, doch es war lange nicht so heiß wie jetzt. Scheinbar lag es daran, dass die Luft in dieser Zeit noch sauber war und nicht mit ihren Schwebeteilchen sämtliche Wärmestrahlen herausfilterte.
    »Verflucht, ist das hier heiß!«, schimpfte Franklyn und wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Das Schwitzen hatte bei ihm sehr spontan eingesetzt. Nun liefen ihm bereits die ersten Schweißperlen aus den Haaren über das Gesicht und in die Augen. »Wir Idioten haben unsere Wasserflaschen vergessen. So ein verdammter Mist!« Franklyn ärgerte sich mächtig, dass er ausgerechnet das Wichtigste, nämlich das Wasser, vergessen hatte, auf seine Liste zu setzen.
    »Verflucht, und was

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