Das Zepter der Zeit (Carla, John und Franklyn) (German Edition)
schüren.«
Sallys erhitztes Gemüt hatte sich wieder ein wenig beruhigt. »Ist ja gut, aber du kannst dir sicher ausmalen, dass ich mich nicht gerade wohl fühle, hier in dieser Hitze.«
»Keiner von uns fühlt sich wohl. Aber wisst Ihr noch, als wir damals gemeinsam in der Höhle waren? Wir wussten nicht mehr aus ihr heraus. Und doch haben wir es geschafft«, ermunterte sie John. Wir wollten damals auch wieder zurück nach Hause und waren gefangen hinter steinernen Wänden. Sicher, hier scheint möglicherweise ein technischer Defekt am Zepter vorzuliegen, aber auch diesen Defekt werden wir beheben. Wir sollten unsere Probleme nach Priorität sortieren. Die höchste Priorität bekommt momentan das Verstecken des Zepters und das Trinken. Sei es Wasser oder sonst was, aber das sind unsere ersten zu erledigenden Aufgaben.« Anschließend begann John, mit einem scharfkantigen Stein ein Loch in den Boden zu graben. »Helft mir bitte, ich möchte, dass wir hier ein Loch graben und das Zepter darin verstecken. Es darf auf keinen Fall von einem Fremden gefunden werden. Wenn es jemand in unseren Händen entdeckt, wird es uns sicher mit Waffengewalt direkt abgenommen. Somit bleibt uns nichts Anderes übrig, als es hier an Ort und Stelle zu vergraben.«
Carla, Sally und Franklyn suchten sich ebenfalls ein paar Steine, die man zum Graben nutzen konnte. Dann halfen auch sie, das Loch zu graben.
»Wir müssen es anschließend auch so gut tarnen, dass es uns selbst nicht mehr auffällt«, sagte Sally. Sie versuchte, sich die Position gut einzuprägen. Das Loch befand sich ungefähr einen Schritt entfernt von dem markierten Felsen. Die Oberfläche des Felsens hatten sie soeben mit einem Stein dahingehend bearbeitet, dass ein paar Stücke abgesprungen waren. Wenn man nichts von der Markierung wusste, fiel sie auch gar nicht weiter auf. Doch für die vier Freunde war sie zum Glück eindeutig zu erkennen.
Das Loch hatte mittlerweile eine Tiefe erreicht, dass man das Zepter stehend darin versenken konnte. Über dem Zepter verblieben nun circa zwanzig Zentimeter bis zur Bodenkante. Als die staubige Erde, die an dieser Stelle alles andere als nahrhaft aussah, wieder in das Loch gefüllt und die überschüssige Erde in der Gegend verteilt war, konnte man vom Versteck nichts mehr erkennen. Das Loch sollte auch tief genug sein, als dass es Schutz vor gegebenenfalls auftretendem Regen bot. In der Regel fließt das Regenwasser sehr schnell ab und sammelt sich in Erdlöchern. Doch hier konnte sich das Regenwasser nicht sammeln. Dafür war die Bodenbeschaffenheit viel zu schlecht. Das Versteck befand sich auf ebenem, leicht abschüssigem Boden.
»Zepter erfolgreich versenkt. Nun geht es an unsere nächste Aufgabe. Das Dorf wartet schon auf uns«, sagte John mit hochgradig motivierter Stimme. Er war äußerst positiv eingestellt und somit davon überzeugt, dass sie gleich etwas zu trinken bekommen würden.
»Woher nimmst du diese Energie?«, fragte ihn Carla verwundert. Sie hatte nur noch eins vor Augen: Wasser. »Mir läuft die Suppe bereits den Rücken herunter. Ich schwitze wie ein Ferkel.«
»Ich schwitze auch, aber ich verrate es keinem. Dann fällt es auch niemandem auf«, antwortete John lächelnd. »Außerdem habe ich Durst. Und in dem Dorf da hinten gibt es die Lösung für unser Problem. Jetzt weißt du, wo meine Motivation herkommt. Durst plus Aussicht auf Wasser gleich Motivation. Ist doch ganz einfach!«
»Habt Ihr Euch alle den Standort des Loches gut eingeprägt?«, fragte Sally, die Bedenken hatte, die Position jemals wieder zu finden.
»Nein, wir verlassen uns alle auf dich. Nur du musst dir die Stelle genau einprägen«, antwortete John und beobachtete Sally, die ein entsetztes Gesucht zog. Trotz seines extremen Durstes war er noch immer zu Scherzen aufgelegt.
»Wieso ich allein?«, fragte sie. »Was ist, wenn ich erschossen werde? Wie wollt Ihr anschließend wieder nach Hause kommen? Dann weiß doch niemand mehr, wo sich das Zepter befindet.«
»John, du solltest diese dummen Witze bleiben lassen. Ich glaube kaum, dass uns das jetzt weiterhilft«, tadelte ihn Carla.
Auf dem Weg zum Dorf, das sie am Horizont entdeckt hatten, markierten sie auffällige Steine mit Pfeilen, die in die entgegengesetzte Richtung zeigten, in der sich ihr Versteck befand. Man musste ja nicht direkt auf das Objekt der Begierde zeigen, das sich irgendwo im Boden vergraben befand. Die Pfeile zeigten zwar jetzt in Richtung des Dorfes, in
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