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Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition)

Titel: Das zerbrochene Fenster: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Beck
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nur etwas, das sie sich einbildete. »Wer sind Sie?«
    Der alte Mann stand langsam auf und streckte den Rücken durch, als hätte er Schmerzen im Kreuz. Mit einer Hand machte er eine wegwerfende Bewegung. Er drehte sich um und ging zur Tür. »Ich bin Seans Vater«, sagte er, bevor er das Zimmer verließ.

Auszug aus Philippa Murrays Tagebuch
    Montag, 21. 11. 2005
    Ich dachte wirklich, ich müsste Reese und Mahoney nie mehr wiedersehen.
    Sie kamen in mein Büro, als ich gerade die Werkstatt zumachen wollte. »Nur auf ein Wort«, sagte Reese, und ich wusste schon, dass es um mehr als nur ein Wort ging.
    »Es geht vermutlich um Sean«, sagte ich.
    »Ja, wir …«
    »Ich habe damit abgeschlossen. Es interessiert mich nicht mehr. Diese ganze Sache ist jetzt zwei Jahre her. Reden Sie mit seinem Vater. Ich habe damit nichts mehr zu tun.«
    »Es gibt da ein paar Fragen …«
    Ich unterbrach ihn. »Reden Sie mit seinem Vater.«
    »Wir haben eine Spur«, sagte er.
    Ich sagte nichts. Sah ihn nur an, während mein Herz raste. Mahoney streifte wie üblich durch den Raum und beäugte alles, aber ich blendete ihn aus, so gut ich konnte. Konzentrierte mich ganz auf Reese.
    »Seit über einem Jahr gibt es eine Einbruchsserie im ganzen Land. Achtzehn Villen von Cornwall bis Glasgow wurden ausgeraubt. Jedes Mal schienen andere Dinge im Mittelpunkt zu stehen: mal Bilder, mal Schmuck, mal Antiquitäten, mal der Safe mit dem Bargeld. Insgesamt beläuft sich das Diebesgut auf knapp sechs Millionen Pfund. Es dauerte eine Weile, bis jemand auf die Idee kam, die Einbrüche als Serie zu sehen, und erst dann fielen die Gemeinsamkeiten auf, die es in der Planung hatte geben müssen. Letzte Woche konnten zwei der mutmaßlichen Täter in St Andrews gefasst werden. Es gibt noch einen dritten, aber seine Komplizen sagen nicht aus. Bisher wurde auch nur ein geringer Teil der Beute sichergestellt. Um es kurz zu machen: Einiges deutet darauf hin, dass Sean Butler der dritte Mann sein könnte.«
    Ich sagte immer noch nichts.
    »Er kennt einen der Männer aus seiner Zeit im Gefängnis. Der andere wurde damals verdächtigt, ein Komplize von Sean Butler zu sein, aber es konnte ihm nichts nachgewiesen werden.«
    »Und was habe ich damit zu tun?« Ich verschränkte die Arme, hätte mir aber am liebsten die Ohren zugehalten.
    »Ich möchte, dass Sie sich Fotos von den Männern ansehen und uns sagen, ob Sie sie schon einmal gesehen haben.«
    »Zusammen mit Sean?«
    »Möglicherweise.«
    Ich zögerte, dann nickte ich.
    Die beiden Männer kamen mir bekannt vor.
    »Wissen Sie noch, wann Sie sie wo gesehen haben? In welchem Zusammenhang?«
    »Nein.«
    »Lassen Sie sich Zeit.«
    »Wenn Sie hier vor mir sitzen und mich erwartungsvoll ansehen, kann ich mich ganz bestimmt nicht erinnern. Das setzt mich ein wenig unter Druck«, sagte ich und war so genervt, wie ich klang. »Können Sie die Fotos einfach hierlassen?«
    Sie waren nicht zufrieden, natürlich nicht. Aber ich brauche wirklich Zeit zum Nachdenken. Nicht nur darüber, wo ich die Männer schon einmal gesehen habe. Sondern auch und vor allem über Sean. Er ist gegangen, um Einbrüche zu begehen? Er wollte also doch nur an das große Geld? Hatte mich verlassen, weil ich nicht nur kein Geld abwarf, sondern ihm auch noch auf die Nerven ging mit meiner Eifersucht?
    Ich muss nachdenken.
    Und ich dachte, es sei alles ein für alle Mal vorbei.
    Nachtrag:
    Ich habe mir die Bilder mit Pete zusammen angesehen. Einer von den Männern ist ein Schulfreund von Sean. Ich habe ihn manchmal im Pub gesehen, wenn ich mit Sean unterwegs war, aber die beiden haben nie viel miteinander gesprochen. Sich gegrüßt, Smalltalk gehalten, das war’s. Ich hatte ihn mir gemerkt, weil er weißblondes Haar und stechend blaue Augen hat, außerdem steht ein Ohr etwas mehr ab als das andere. Über zwei Jahre habe ich ihn nicht gesehen, und deshalb brauche ich etwas länger, um mich an alles genau zu erinnern. Es gibt aber nicht viel zum Erinnern.
    Der andere ist der, den Sean aus dem Gefängnis kennt. Mir will nicht einfallen, wo ich ihn schon mal gesehen habe. Pete sagt, er hat ihn noch nie gesehen. Selbst wenn es mir einfällt, frage ich mich, was die Polizei damit anfangen kann. Sie wissen doch längst, dass Sean die beiden kennt.

Auszug aus Philippa Murrays Tagebuch
    Mittwoch, 30. 11. 2005
    Ich habe es in der Wohnung nicht mehr ausgehalten. Michael hat mich gebeten, zu ihm zu ziehen.
    »Du gibst deine Selbstständigkeit nicht auf. Du

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