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Das zitternde Herz

Das zitternde Herz

Titel: Das zitternde Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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Natürlich«, sagte Harriet, machte eine Pause und füllte aufreizend langsam ihr Glas nach, »haben wir besagten Studenten befragt. Er erwies sich als reicher, äußerst umgänglicher, ziemlicher gelassener Typ, der schon öfter Limousinen über die Firma seines Vaters bestellt hat –
    was jede Menge Leute mitgekriegt haben. Aber diese hatte er nicht bestellt; das war jemand anders, und er ist sicher, daß es keiner von seinen engen Freunden war. Die Firma hatte keine weiteren Informationen, außer, daß die Limousine in Midtown zwei junge Männer aufnahm, sie zur Juristischen Fakultät fuhr, wo sie auf einen
    ›Freund‹ warteten, mit anderen Worten, Reed, um dann nur ein paar Blocks weiterzufahren, wo sie dann endgültig ausstiegen. Toni hat mit dem Fahrer gesprochen, der sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, daß der Fahrgast, den sie abholten, der Überredung bedurfte, um einzusteigen und dann auch wieder auszusteigen, aber es war nicht irgendwie heftig – Zitat. Also, meine Liebe, soweit wären wir im Moment. Wir glauben aber nach wie vor, daß der Briefschreiber wahrscheinlich beteiligt war. «
    »Gut«, sagte Kate, »da denken wir das gleiche, und das macht immer Mut. Also, ich habe ein paar Dinge beschlossen. Zunächst, Schluß mit dieser ganzen Heimlichtuerei und diesem Nachrichten-Spiel. Das heißt, Nachrichten in der Hundeschule zu hinterlassen, ist sinnvoll, und das sollten wir vielleicht auch beibehalten. Aber ich möchte euch offen treffen und an allen Aktivitäten beteiligt sein.
    Sonst übergebe ich an eine andere Firma.«
    »Das wird Toni nicht gefallen.«
    »Pech für Toni. Ich habe übrigens was für sie zu tun.«
    »Ich glaube, auch das wird ihr nicht gefallen.«
    »Also gut, wenn ihr das nicht gefällt, dann muß ich mir einen anderen Handlungsbevollmächtigten suchen – ist das der richtige Ausdruck? Ich habe eine ganze Reihe netter Studenten, die die Aufgabe liebend gern übernehmen würden, aber die Sache ist nicht ungefährlich, und mir wäre Toni lieber, die für die Rolle geeigneter ist und handeln kann. Sagst du es ihr, oder soll ich es tun?«
    »Laß mich es ihr sagen«, erwiderte Harriet. »Vielleicht kann ich sie ein winziges bißchen besser überzeugen als du, in Anbetracht der circs. «
    »Der was?«
    »So nannten in den good old days Lord Peter und Konsorten die circumstances, die Umstände. Schätze, du hast deine literarische Lektüre etwas vernachlässigt.«
    »Letzthin, ja«, sagte Kate, und tatsächlich lächelte sie zum ersten Mal seit Reeds Entführung.
    »Schon besser. Was für einen Auftrag hast du also für Toni –
    obwohl ich kaum zu fragen wage.«
    »Ich möchte, daß sie sich so zurechtmacht, daß sie wie eine Studentin und sexy aussieht. Sie wird schon wissen, was ich meine, und wenn nicht, sag ihr, sie soll sich auf dem Campus rumtreiben und sich umsehen. Dann möchte ich, daß sie alle fünf Burschenschaften aufsucht. Sie braucht einen Grund. Abos für eine neue Studenten-zeitschrift oder Flugblätter für eine Studentenaufführung, irgendwas in der Art. Ich will, daß sie diese Läden auskundschaftet. ›Wow, ich war noch nie in einer Burschenschaft, hättet ihr Jungs was dagegen, mich ein bißchen rumzuführen, mir zu zeigen, wo ihr schlaft und so?‹ Na, du verstehst, was mir vorschwebt. Ich könnte mir vorstellen, daß Reed in einem dieser Häuser festgehalten wird. Toni wird das nicht bei ihrem ersten Besuch feststellen können, aber sie wird eine Vorstellung bekommen von den Wohnverhältnissen und der Möglichkeit, dort jemanden gefangenzuhalten. Und all das muß selbstre-dend morgen passieren.«
    »Toni wird begeistert sein, aber ich werde ihr sagen, Befehl ist Befehl. Und sie möchte vielleicht mit dir sprechen.«
    »Daran habe ich gedacht. Wenn sie das will, dann über E-Mail.
    Es ist absolut unsicher, und deshalb vermutet bestimmt niemand, daß wir es benutzen. Wir müssen uns einfach irgendwelche Umschrei-bungen ausdenken für das, was wir sagen wollen. «
    »Ich wußte gar nicht, daß du E-Mail hast.«
    »Natürlich habe ich E-Mail. Es ist die beste Möglichkeit, Nachrichten vom Institut zu kriegen, ohne hingehen und sich den langwei-ligsten seiner Kollegen stellen zu müssen. Hier ist meine E-Mail-Adresse«, sagte Kate und überreichte Harriet einen kleinen Papier-streifen.
    »In Ordnung«, erwiderte Harriet und nahm ihn. »Auf deine Verantwortung. Also, tally-ho, wie man damals in den guten alten klas-senbewußten Zeiten zu sagen pflegte. Toni

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