Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
Vom Netzwerk:
anzugehen. Ich habe mich mit einer anderen auseinandergesetzt. Sie
ist weniger spaßig.«
    »Ich weiß«, entgegnete Clinton dem Sagittaner, »aber ich
nehme es zunächst, da doch nichts mehr zu ändern ist, von der komischen
Seite. Wenn du Recht hast, sind wir soeben infiziert worden. Es kann sein, dass
es sich als harmlos herausstellt, aber es kann auch eine Art planetare Pest
sein, an der die Leute hier vor sechshundert Jahren gestorben sind. Ihre Kultur
kannte keine Abwehrmittel gegen Virusinfektionen, das wissen wir.«
    Auf jeden Fall – keinerlei Kontakt während der nächsten Zeit
mit den Leuten im Schiff, Cutie eingeschlossen. Klar?«
    Das war ein dienstlicher Befehl Garrys, und sie alle würden ihn befolgen.
    »Das Essen werden wir uns bringen lassen müssen. Duschen können
wir uns am Fluss.«
    »Das wird einige Männer nachdenklich machen, besonders den Kapitän.
Sie werden wissen wollen, was los ist«, meinte Andreatta.
    »Sagen wir ruhig die Wahrheit – wir sind wahrscheinlich von einem
Fund infiziert worden. Aber wir sollten ihnen eine harmlosere Version erzählen
und Ausdrücke wie Pest vermeiden.«
    »Gut«, sagte Andreatta, nahm den Hörer des Feldtelefons ab und
meldete Cutie den Vorfall in allen Einzelheiten. Zunächst wollte Cutie
nichts von Vorsichtsmaßnahmen wissen, aber auf die Gefahr einer weiteren
Verseuchung nach der Heimfahrt aufmerksam gemacht, ließ er sich überzeugen.
Er versprach, das Nötige zu veranlassen.
    »Gehen wir die Punkte dieser Angelegenheit einmal durch. Jeder Spezialist
gibt einen Überblick. Woher kann diese Kugel stammen, wenn nicht von hier?«
    Garry wandte sich an Sarcec, den Mann, der am meisten von Fremdsprachen, Schriften
anderer Kulturen und ihrer Deutung verstand.
    »Nun, hier herrschte eine archaische Kultur. Unter diesem Begriff verstehen
wir heute etwas anderes als vor dem Ende des Ersten Imperiums. Jede Kultur ohne
Raumflug ist für uns archaisch. Sie konnten hier recht gut Eisen bearbeiten.
Mit weicheren Metallen konnten sie besser umgehen als jemals die Künstler
Tutanchamuns. Aber sie waren nie in der Lage, eine gehärtete Stahlkugel
von solcher Präzision herzustellen oder Glas so zu präparieren, dass
es mehrere Atmosphären Überdruck aushält – sechshundert
Jahre lang. Auch dieser Verschluss ist etwas, wozu sie niemals fähig waren.
Für mich ist das Fehlen jeglicher Zeichen ein Hinweis, dass dieser Körper
von außerhalb dieses Planeten kommen muss.«
    »Hat jemand zu dieser Annahme etwas hinzuzufügen?«, rief Garry.
    Niemand zweifelte daran. Der wendige Achernarier setzte sich zurück.
    »Das Buch?«
    Garry fühlte sich angesprochen. Sheroy, der diesen Einwurf machte, wusste,
dass jedes Wort und auch jede verborgene Bedeutung inzwischen von Garry entschlüsselt
worden war. »Das Buch sagt nichts über diese Kugeln, auch ist in keiner
Silbe enthalten, dass fremde Wesen hier gelandet wären. Es sei denn, sie
taten es vor der Zeit der geschriebenen Geschichte – plus einem beliebigen
Zeitfaktor –, in der die Erzählungen, Legenden und Märchen dem
Chronisten zugänglich waren. Drei Generationen – etwa zweihundert
Khorsabadjahre – einhundertneunzig terranische. Nichts!«
    »Die anderen Völker, meist kleine Stämme, die unorganisiert in
der Weite des Planeten lebten, kommen als die Erzeuger ebenfalls nicht in Frage.
Sie waren zu jeder Zeit nur ein schwacher Abklatsch der Intelligenz Chi Sakkaras
und hatten weder qualifizierte Leute noch die handwerklichen Fähigkeiten
und Geräte. Sie scheiden bei dieser Betrachtung aus«, erklärte
der Historiker Van Clinton. Der Gewölbespezialist stellte die erwartete
nächste Frage:
    »Können wir mit einiger Wahrscheinlichkeit annehmen, dass diese Kugel
– oder mehrere von dieser Sorte – aus dem Weltraum gekommen, ist?«
    Kyler, der Imperiumsforscher, meldete sich zu Wort:
    »Grundsätzlich ja. Wir wissen, dass die Leute, denen wir auf Cedar
begegneten, genauer dem, was sie übrig gelassen hatten, den drohenden Untergang
ihres Systems abwenden wollten und jahrelang Botschaften in Miniaturschiffen
in den Raum hinausschossen. Sie hatten insofern Erfolg, als die Schiffe einer
anderen Rasse sie evakuieren konnten. Ihre Raumschiffe waren klein, weil sie
auf dem Planeten zu wenig Erz hatten, um große Schiffe zu bauen. Am Ende
ihrer Aktion wurden in den Werken selbst Maschinen eingeschmolzen, um Blech
für die

Weitere Kostenlose Bücher