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Dass du ewig denkst an mich

Titel: Dass du ewig denkst an mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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nur zulassen, daß dieser
neunjährige Junge den Rest des Puzzlespiels zusammenfügt. Er
hat mir gegenüber zugegeben, daß einer der Namen, die Sie
nicht aussprechen dürfen, Opal ist. Gehen wir doch noch ein
kleines Stückchen weiter. Bringen Sie ihn dazu, daß er seine
Erinnerung an Sie weitergibt. Wissen Sie, wie der Junge
heißt?«
»Jetzt weiß ich es.«
»Sagen Sie es mir, Laurie. Ich verspreche Ihnen, es wird
nichts passieren.«
Sie seufzte. »Hoffentlich nicht. Sein Name ist Lee.«
105
    Das Telefon wollte nicht aufhören zu klingeln. Die ganze Zeit
waren Gratulanten an der Leitung. Sarah stellte fest, daß sie
immer wieder dasselbe sagen mußte. »Ich weiß. Es ist ein
Wunder. Ich glaube, wir können es noch gar nicht richtig
fassen.«
    Pausenlos trafen Blumengebinde und Sträuße ein. Das
prunkvollste Gebinde kam von Reverend Bobby und Carla
Hawkins mit ihren Gebeten und Glückwünschen.
    »Es ist so groß, als würde es vom Hauptleidtragenden bei
einer Beerdigung stammen«, sagte Sophie naserümpfend.
Sarah überlief es bei diesen Worten eisigkalt. »Sophie, bitte
nimm es mit, wenn du gehst. Mir ist egal, was du damit
machst.«
»Und du brauchst mich heute auch ganz bestimmt nicht
mehr?«
»Jetzt hör mal, du mußt dich wirklich einmal ausruhen.«
Sarah ging auf Sophie zu und drückte sie an sich. »Ohne dich
hätten wir das alles nicht geschafft. Gregg kommt herüber und
holt Laurie ab.«
»Und du?«
»Ich bleibe zu Hause. Ich muß einmal richtig ausspannen.«
»Kommt Dr. Donnelly nicht?«
»Heute abend nicht. Er muß nach Connecticut wegen
irgendeiner Versammlung.«
»Ich mag ihn, Sarah.«
»Ich auch.«
Kaum war Sophie zur Tür hinaus, als das Telefon klingelte.
Es war Justin. Seine hastige Begrüßung alarmierte Sarah.
»Stimmt etwas nicht?« fragte sie.
»Nein, nein«, besänftigte er sie. »Ich wollte Ihnen nur sagen,
daß Laurie heute ein Name eingefallen ist, und ich versuche
mich daran zu erinnern, wo ich diesen Namen letzthin gehört
habe.«
»Wie ist der Name denn?«
»Lee.«
Sarah runzelte die Stirn. »Moment mal. Ah ja, jetzt weiß
ich’s. Der Brief, den Thomasina Perkins mir vor ein paar
Wochen geschrieben hat. Ich habe Ihnen davon erzählt. Sie
hatte sich entschieden, nicht mehr an Reverend Hawkins’
Wunder zu glauben. In dem Brief wies sie darauf hin, daß er,
als er über sie gebeugt betete, Laurie als ›Lee‹ bezeichnet hat.«
»Genau. Das ist es«, sagte Justin. »Mir ist das damals auch
aufgefallen, als ich mir die Sendung ansah.«
»In welchem Zusammenhang hat Laurie denn den Namen
benutzt?« wollte Sarah wissen.
»Dieser neunjährige Junge in ihr nennt sich so.
Wahrscheinlich nur ein Zufall. Sarah, ich muß mich beeilen.
Ich werde gebraucht. Laurie ist bereits nach Hause unterwegs.
Ich rufe Sie später noch einmal an.«
Sarah legte langsam den Hörer auf. Ein Gedanke, der so
beängstigend war, so unglaublich und doch so plausibel,
brannte wie Feuer in ihr. Sie wählte die Nummer von Betsy
Lyons in der Immobilienagentur. »Mrs. Lyons, bitte suchen Sie
die Akte über unser Haus heraus. Ich komme gleich zu Ihnen.
Ich muß die exakten Daten wissen, an denen die Hawkins in
unserem Haus waren.«
Laurie war bereits nach Hause unterwegs, und Gregg würde
jeden Augenblick kommen. Bevor sie aus dem Apartment eilte,
dachte Sarah noch daran, den Schlüssel für ihn unter dem
Fußabstreifer zu verstecken.
106
     
Laurie wußte, warum sie dieses schreckliche Gefühl plagte,
daß ihre Zeit knapp wurde.
    Es war verboten, die Namen zu nennen. Es war verboten, zu
sagen, was er ihr angetan hatte. Ihr Autotelefon klingelte. Sie
drückte den Empfangsknopf.
    Es war Reverend Hawkins. »Laurie, Sarah hat mir Ihre
Nummer gesagt. Sind Sie auf dem Nachhauseweg?«
»Ja. Wo ist Sarah?«
»Hier bei mir. Sie hatte einen kleinen Unfall, aber es ist
nichts Schlimmes, meine Liebe.«
»Unfall! Was meinen Sie damit?«
»Sie ist herübergekommen, um Post abzuholen, und hat sich
den Knöchel verstaucht. Können Sie gleich herkommen?«
»Natürlich.«
»Beeilen Sie sich, meine Liebe.«
107
    Thomasina Perkins betrachtete entzückt das Titelbild der
Zeitschrift People, das Bobby und Carla Hawkins zeigte, und
vergab ihnen beinahe, daß sie sie so vernachlässigt hatten. Sie
schlug die Titelgeschichte auf und staunte über das völlig
andere Bild der Hawkins, das vor zwanzig Jahren
aufgenommen worden war. Sein goldener Ohrring, die
muskulösen, haarigen Arme, der

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