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Dass du ewig denkst an mich

Titel: Dass du ewig denkst an mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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sagte, hatte sie das Gefühl, als würde ihr eine
schwere Last von den Schultern genommen. Möbel oder
sonstige Gegenstände, die sie und Laurie behalten wollten,
ließen sich schließlich irgendwo einlagern.
    Um halb acht, nach einem Tag mit nicht enden wollenden
Gratulationen für ihren Erfolg vor Gericht, schloß sie die
Haustür auf. Der Prozeß der Entspannung, der immer auf ein
anstrengendes Verfahren folgte, hatte am Nachmittag
eingesetzt, und das war so, als hätte sie körperlich gearbeitet.
    Sie schlüpfte sofort in einen Pyjama und einen dazu
passenden Morgenrock und sah in den Kühlschrank. Sophie ist
ein Schatz, dachte sie. Da stand doch tatsächlich ein bereits
fertig zubereiteter kleiner Braten und daneben, in kleinen, mit
Folie abgedeckten Schüsseln, Gemüse, Kartoffeln und Soße,
die sie nur noch warmzumachen brauchte.
    Sie wollte eben das Tablett mit dem Essen in ihr Zimmer
tragen, als Allan Grant anrief. Sarahs vergnügte Begrüßung
erstarb ihr auf den Lippen, als er sagte: »Sarah, ich wollte
Ihnen das neulich schon sagen und weiß jetzt, daß es nicht fair
war, Sie und Laurie nicht zu warnen, ehe ich zur Verwaltung
ging.«
    »Wovor warnen?«
Während sie ihm zuhörte, wurden ihre Knie weich. Sie zog
sich einen Küchenstuhl heran und setzte sich. Die
    Schreibmaschine. Die Briefe, die Laurie auf der Kreuzfahrt
geschrieben und mit denen sie so geheimnisvoll getan hatte.
Als Allan ihr von seiner Auseinandersetzung mit Laurie
erzählte, schloß Sarah die Augen und wünschte sich, sie könnte
gleichzeitig auch ihre Ohren verschließen. Allan kam zum
Ende: »Sarah, Laurie braucht Hilfe, viel Hilfe. Ich weiß, daß
sie bei einem Psychiater in Behandlung ist, aber…«
    Sarah sagte Allan Grant nicht, daß Laurie es abgelehnt hatte,
weiter zu Dr. Carpenter zu gehen. »Ich… ich kann Ihnen gar
nicht sagen, wie leid mir das tut, Professor Grant«, sagte sie.
»Sie waren so freundlich zu Laurie, es ist für Sie bestimmt
nicht leicht gewesen. Ich werde sie anrufen. Irgendwie werde
ich schon die Hilfe finden, die sie braucht.« Ihre Stimme brach.
»Wiedersehen. Vielen Dank.«
    Sie durfte das Gespräch mit Laurie nicht aufschieben, aber
wie sollte sie es anpacken? Sie rief Justin Donnelly zu Hause
an, aber niemand meldete sich.
    Dr. Carpenter erreichte sie. Die Fragen, die er ihr stellte,
waren knapp. »Laurie leugnet entschieden, diese Briefe
geschrieben zu haben? Aha. - Nein, sie lügt nicht. Sie blockiert.
Sarah, rufen Sie sie an, versichern Sie sie Ihrer Unterstützung
und machen Sie ihr den Vorschlag, daß sie nach Hause
kommen soll. Ich glaube nicht, daß es gut für sie ist, in
Professor Grants Nähe zu sein. Wir müssen sie dazu bringen,
Dr. Donnelly aufzusuchen. Ich wußte das schon bei der Sitzung
am Samstag.«
    Ihr Abendessen war jetzt vergessen. Sarah wählte die
Nummer von Lauries Zimmer. Niemand meldete sich. Sie
versuchte es jede halbe Stunde bis Mitternacht. Schließlich rief
sie Susan Grimes an, die Studentin, die Laurie gegenüber
wohnte.
    Susans schläfrige Stimme veränderte sich sofort, klang
interessiert, als Sarah sich zu erkennen gab. Ja, sie wußte, was
vorgefallen war, und würde selbstverständlich nach Laurie
sehen.
    Während sie wartete, stellte Sarah fest, daß sie zu beten
begonnen hatte. Laß nicht zu, daß sie sich etwas angetan hat.
Bitte, lieber Gott, nicht das. Sie hörte, wie der Hörer
aufgenommen wurde.
    »Ich habe nachgesehen. Laurie schläft tief. Das weiß ich
genau, denn ihr Atem geht regelmäßig. Möchten Sie, daß ich
sie wecke?«
    Tiefe Erleichterung überflutete Sarah. »Dann hat sie ganz
bestimmt eine Schlaftablette genommen. Nein, stören Sie sie
nicht, und entschuldigen Sie bitte, daß ich Sie geweckt habe.«
    Sarah ging erschöpft zu Bett und schlief sofort ein, sicher in
dem Wissen, daß sie sich wenigstens diese Nacht keine Sorgen
um Laurie zu machen brauchte. Und morgen früh würde sie sie
gleich anrufen.
40
    Im Kühlschrank gab es nur Reste. Er verzog das Gesicht.
Während seine Pizza in der Mikrowelle lag, grübelte Allan
Grant weiter darüber nach, wie sehr er doch die Sache mit
Laurie Kenyon verpatzt hatte. Dekan Larkin war ebenso wie
Dr. Iovino von Lauries hartnäckigem Leugnen beeindruckt
gewesen, und der Dekan hatte gemeint: »Allan, Miss Kenyon
hat wirklich recht, wenn sie sagt, jeder in ihrem Wohnheim
hätte ihre Schreibmaschine benutzen können und eine ähnliche
Handschrift sei

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