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Dauergeil

Dauergeil

Titel: Dauergeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Fox
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das Ende abzusehen. Als er um die Ecke der Spiegeltrennwand bog, zückte er seinen Geldbeutel und zog fünfundzwanzig Euro hervor.
    „Deine verdienten Scheinchen. Du musst aber noch den Erhalt unterschreiben“, sagte er und legte ihr einen Kugelschreiber auf den schon im Voraus ausgefüllten Bogen.
    In der Zeile ‚Model‘ unterschrieb Laura ein letztes Mal. „Die Fotos, Jimmy. Du wolltest sie mir geben.“
    Jimmy hatte schon einen Umschlag für sie bereit gelegt und nahm ihn vom Schreibtisch. „Die zehn besten schenke ich dir.“
    Laura dankte Jimmy und lugte in den Umschlag. Sie freute sich, einige professionelle Fotos von Jimmy, dem Pornokönig bekommen zu haben. Das Fotoshooting war ein Abenteuer, das sie so schnell nicht vergessen würde. Diese Bekanntschaft war dennoch von Nutzen und nicht umsonst. Laura war froh, ihren Arsch nicht an Jimmy verloren zu haben und es blieb ihr ein wertvoller Eindruck und die Absicht, sich in sexueller Hinsicht weiter steigern und entwickeln zu können. Jimmy war ein absoluter Profi, daran gab es nichts zu rütteln. Dass die Fotobeziehung so abrupt endete, war in gewisser Weise gut so, denn nur so konnte sich Laura auf ein nächstes Abenteuer, beziehungsweise auf einen neuen Mann konzentrieren. Manuel war nun in Lauras Visier.

9
    Eigentlich wusste Laura ziemlich genau, dass es Männer, die ihren Wunschträumen entsprachen, gar nicht gab, aber die Hoffnung hatte sie dennoch nicht aufgegeben. Einige Begegnungen mit Männern aus dem Internet endeten meist nach dem gleichen Schema: sich im Internet kennenlernen, im Club treffen und dann wieder loslassen. Wenn Laura so überlegte, war der Swingerclub Silky Sexlife eine ganz glückliche Lösung. So konnte sie ihren sexuellen Ausgleich finden und es gab ihr das Gefühl, begehrt zu sein. Das war sehr wichtig für sie, denn es steigerte ihr Selbstwertgefühl. Laura dachte an all die Männer, die ihr das Leben versüßten, wenn auch nur für eine Nacht. Alle Männer hinterließen einen Eindruck, prägten ihre Gedankenwelt und schärften die Sinne nach ausgiebigem Sex, aber hatten sie alle einen Lebenssinn für Laura? Wohl kaum, denn alle tauchten auf und verschwanden genauso schnell wieder. Eigentlich blieb für sie nur die Illusion, geliebt zu werden.
    Laura wollte ihre abenteuerlichen Eskapaden im Swingerclub verringern und sich dafür mehr auf Manuel konzentrieren. Sie ging zu ihm ins Studio hinüber. Wie beim letzten Besuch auch, erklangen klackernde Schritte hinter der Tür, doch dieses Mal öffnete nicht Lady Jolina, sondern Manuel. Laura musste unwillkürlich auf seine Schuhe schauen. Es waren schwarze, spitz zulaufende, etwas erhöhte Männerschuhe, die einen Hartkunststoffabsatz besaßen, deswegen klackerten sie auf dem Granitboden. Als Laura ihm ins Gesicht sah, stellte sie eine Veränderung an ihm fest: er hatte sich seinen Kopf kahl rasiert.
    „Was ist denn mit dir passiert?“, rutschte ihr heraus und sogleich hielt sie die Finger an ihren Mund. Doch Manuel lachte.
    „Nichts weiter, ich bin jetzt auch oben herum glatt. Aber komm erst mal rein.“
    „Danke.“ Sie gab Manuel zur Begrüßung die Hand. Er führte sie in den dunklen Flur und in die Räumlichkeiten. Die düstere Atmosphäre empfing sie genau wie damals. Die Beleuchtung im Flur war spärlich, die nachgemachten Fackeln sendeten ein schwach flackerndes Licht aus. Manuels Glatze glänzte im Schein der unwirklichen Beleuchtung und Laura sah zur Decke hinauf, die schwarz gestrichen war und eine drückende Stimmung erzeugte.
    „Na, Laura, möchtest du wieder einen Kaffee?“
    „Wenn du wieder einen erübrigen kannst, gerne.“
    „Na klar, ich hab immer einen Kaffee für dich.“
    Manuel verschwand in die Küche und ließ sie auf dem Flur stehen. Eine erneute Unsicherheit befiel sie, als Manuel sie stehen ließ. Sie wusste nicht genau, in welche Richtung sie gehen sollte. In den Warteraum, wo sie das letzte Mal auch schon saßen, oder sollte sie Manuel hinterher gehen?
    „Kannst ruhig kommen, Laura, es ist niemand da.“
    Sie ging in Richtung Küche. Als sie um die Ecke bog, erschrak sie über eine Figur, die dort stand. Es war eine weibliche Schaufensterpuppe, die sie anzustarren schien. Sie hatte eine Gasmaske auf. Das Ding war in Bundeswehrgrün mit Schwarz gehalten. Laura stand davor und betrachtete die Verschnallung, die am Hinterkopf der Puppe festgezurrt war.
    „Laura? Bist du noch da?“, erklang Manuels Stimme aus der Küche.
    Er klapperte mit Tassen

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