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Dauergeil

Dauergeil

Titel: Dauergeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Fox
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musste das in Jimmys Augen sein.
    „Hoffentlich hast du dir keinen Pilz geholt. Naiv bist du. Diese Loserclubs sind Treffpunkte für Männer, die keine abbekommen.“
    Laura dachte, dass ihr ein bisschen Recht zustand, aber sie antwortete nicht, um ihn nicht zu provozieren.
    Jimmy fuhr fort. „Gesundheit ist das Wichtigste! Clubs sind was für Kleinbürger, miefiger Spießerdreck! Wir hatten zweimal Kandidaten aus Clubs. Er hatte Pilz am Schwanz und sie Tripper. Man verheimlicht das in den Clubs. Jeder Zweite hat irgendwas, aber scheinbar ist es allen egal. Meine Darsteller und Mitarbeiter lassen sich regelmäßig vor und nach jedem Dreh untersuchen. Das ist in der Branche einmalig. Ich wünsche dir, dass du gesund geblieben bist. Die Chance der Ansteckung ist 50:50.“
    Laura erschrak über die ausführliche Antwort und hörte den deutlichen Vorwurf heraus. Sollte Laura wirklich so naiv sein und nicht darüber nachdenken, was eine Ansteckung bedeuten könnte? Wenn sie ehrlich zu sich selber war, hatte sie das Thema stets verdrängt, in der Hoffnung, dass es sie niemals erwischen würde. Sie benutzte schließlich immer Kondome. Einerseits fragte sich Laura, warum dann so viele Swingerclubs Bestand hatten und warum immer mehr dieser Etablissements öffneten. Andererseits musste sie natürlich Jimmy Recht geben, nicht alle Männer in den Clubs waren sauber und auch diejenigen, die gesund aussahen, konnten eine Krankheit mit sich schleppen, vielleicht sogar, ohne es selber zu wissen. Die schlechte Erfahrung, die Jimmy mal mit Swingern beim Dreh gemacht hatte, saß sicher tief. Laura konnte Jimmys Verachtung gegenüber Swingern spüren. Mit Sicherheit war aus dieser schlechten Erfahrung der Reinlichkeitsfimmel und die panische Angst vor Ansteckung entstanden. Laura wollte diese Welt des großen Jimmy A. Leitz kennen lernen. Das hatte sie nun verpatzt, aber es war kein Wunder bei all diesen vielen Frauen, die Jimmy zur Auswahl hatte, dass er aussortierte, wie es ihm in den Kram passte. Natürlich zuerst unter dem Gesichtspunkt Gesundheit.
    Jimmy blickte sie über seinen Dolce & Gabbana-Brillenrand durchdringend an und sie spürte seine Ablehnung und Verachtung.
    „Das war’s dann wohl für mich?“
    „Ja.“
    „Hast du dir denn schon mal was geholt?“
    „Als ich noch jung war, das war so ungefähr vor hundert Jahren, habe ich mindestens zwanzig Mal den Tripper gehabt, ich war schon Stammgast bei meinem Arzt. Jedes Mal habe ich eine Spritze gekriegt und fast jedes Mal hätte ichihm vor die Füße kotzen können. Aber heute ist das anders, wenn ich den Verdacht habe, gehe ich zu ihm und jedes Mal fragt er mich, ob ich jetzt Hypochonder geworden bin.“ Jimmy winkte mit der Hand ab. „Aber lassen wir das Thema. Inzwischen lasse ich lieber ficken, in meinen Filmen. Schade eigentlich, ich hätte dich zu Höherem bringen können, aber nicht unter diesen Umständen.“ Jimmy war Geschäftsmann, das wusste und merkte Laura. So wie es aussah, hatte er panische Angst vor einer Ansteckung. Und auch die Tatsache, dass er selber es damals anscheinend wild und ohne Gummi getrieben haben musste und sich Dutzende von Krankheiten wie dem Tripper eingeholt hatte, brachten ihn dazu, so zu sein, wie er jetzt war.
    „Okay, lass uns Feierabend machen“, meinte er und stand demonstrativ auf, als hätte er Lauras Gedanken gehört, denn auch sie hatte das Gefühl, die Räumlichkeiten nun verlassen zu müssen.
    Als erstes ging Jimmy auf die Wand zu, an der auch der Kühlschrank unter dem Schreibtisch stand. Über diesem hing eine Art Seifenspender, doch wie Laura an der Aufschrift erkennen konnte, handelte sich um ein Desinfektionsmittel. Jimmy hielt eine Hand darunter und drückte mit der anderen auf den Knopf, damit die Flüssigkeit in seine Handfläche lief. Er verrieb es sorgsam und lange, massierte sich das Mittel regelrecht in die Haut ein. Dann ging er in die Computerecke, öffnete den Kühlschrank, den er ihr während des Gespräches gezeigt hatte und nahm eine kleine Schachtel heraus. Aus dieser nahm er eine Tablette, steckte sie in den Mund und gab die kleine Verpackung wieder in den Kühlschrank. Laura beobachtete es besorgt und dachte, wie viele Arten von krankhaften Neigungen es wohl gab. Dieser Sauberkeitsfimmel und die Ansteckungsmanie waren sicher psychotisch. Aber das sollte sein Problem sein.
    Laura zog sich um. Eigentlich war sie froh, dass es so enden musste, denn sie hatte sich genügend über Jimmy informiert, um

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