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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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war ihr erster Gedanke:
Das muss ich Zuzana zeigen.
    Sie schwebte! Mit einem freudigen Jauchzen streckte sie die Arme aus, um die Balance zu halten, und ruderte in der Luft, als würde sie im Meer schwimmen, aber … es war nicht das Meer. Sie flog. Na ja, vielleicht flog sie nicht richtig – noch nicht –, aber verdammt nochmal, sie schwebte auf der Schwelle des ganzen weiten Himmels. Und, verdammt nochmal, der umschloss die ganze weite Welt. Über ihr war nur die Nacht, riesig und tief, voller Sterne und wilder Dinge, eine unendliche Weite, und Karou schwang sich immer höher, immer weiter in sie hinein.
    Inzwischen war Karou so weit oben, dass sie das Dach von Bains Hütte über den Baumwipfeln sehen konnte. Der Wind flüsterte ihr in die Ohren, kalt, aber verspielt, als wollte er sie in diesen Höhen willkommen heißen. Auf einmal musste sie lachen. Und als sie einmal angefangen hatte, konnte sie nicht mehr aufhören. Es war ein hilfloses, ungläubiges Kichern, das ein bisschen irre klang – aber wer würde in so einem Moment nicht ein bisschen irre klingen?
    Sie flog!
    Gott, sie wünschte, sie könnte dieses Erlebnis mit jemandem teilen.
    Bald würde sie es mit jemandem teilen, obwohl sie sich dieses … Individuum nicht unbedingt ausgesucht hätte, um es vorsichtig auszudrücken. Es gab nur eine Person, die ihr bei ihrem Vorhaben helfen konnte, und leider war das Razgut.
    Beim Gedanken an Izîls Kreatur schauderte Karou, aber ihr Schicksal war nun mit seinem verbunden.
    In Marrakesch, nachdem sie von Izîls Tod erfahren hatte, war sie ziellos und niedergeschlagen durch die Straßen um die Moschee gewandert. Sie war sich so sicher gewesen, dass Izîl ihr sagen könnte, was vor sich ging, sie hatte sich ganz auf ihn verlassen. Irgendwann sank sie an einer Hauswand in sich zusammen und ließ ihren Tränen freien Lauf, in einer Mischung aus Trauer über den Tod dieses armen, gequälten Mannes und Frustration über sich selbst.
    Auf einmal hörte sie ein unangenehmes Kichern. Unter einem kaputten Eselskarren bewegte sich etwas, und dann schleppte sich Razgut ins Licht. »Hallo, meine Hübsche«, gurrte er, und es war ein Beweis für Karous schlechten Zustand, dass sie sich tatsächlich freute, ihn zu sehen.
    »Du hast den Sturz überlebt«, stellte sie fest.
    Allerdings nicht unbeschadet. Ohne seinen Menschen musste er mühsam über den Boden kriechen. Der eine Arm war gebrochen, und er hielt ihn an die Brust, während er sich mit dem anderen vorwärtszog, die schlaffen Beine hinter sich herschleifend. Sein Kopf, der grässliche lila verfärbte Kopf, war am Scheitel flachgedrückt und mit getrocknetem Blut verkrustet, in dem noch kleine Steinchen und Scherben steckten.
    Karous Bemerkung tat er mit einer ungeduldigen Handbewegung ab. »Ich bin schon tiefer gefallen.«
    Karou war skeptisch und schaute unwillkürlich zu dem Minarett empor – dem höchsten Gebäude der Stadt. Als er ihren Blick bemerkte, kicherte Razgut erneut. Es war ein unangenehmer, halb erstickter Ton: eine Mischung aus Elend und Bosheit. »Das ist gar nichts, meine Hübsche. Vor tausend Jahren bin ich aus dem
Himmel
gefallen.«
    »
Aus
dem Himmel? Was meinst du denn damit?«
    »Na, dann eben
vom
Himmel, wenn dir das besser passt. Und ich bin auch nicht direkt
gefallen
. Das klingt so ungeschickt, oder? Als wäre ich gestolpert und in eure Welt geplumpst. Nein, ich wurde gestoßen. Ausgestoßen. Verbannt.«
    Und so erfuhr Karou von Razguts Herkunft. Wie sie ihn so ansah und sich an den Engel, dieses mythische, perfekte Wesen, erinnerte, war es schwer vorstellbar, dass sie zu derselben Rasse gehörten, doch wenn sie sich auf bestimmte Merkmale konzentrierte, erkannte sie doch einige Gemeinsamkeiten. Auch die gesplitterten Knochen seiner verlorenen Flügel waren nicht zu übersehen. Nein, Razgut stammte eindeutig nicht von dieser Welt.
    Durch ihn verstand sie auch endlich, wie die Erfüllung von Izîls Bruxis schiefgelaufen war: Er hatte sich Wissen über die andere Welt gewünscht und sich so Razgut aufgehalst, der ihm alles verriet, was Brimstone ihm verschwiegen hatte.
    »Was ist mit Izîl passiert?«, fragte sie. »Er hat sich nicht wirklich selbst umgebracht, oder? Der Engel …«
    »Ach, na ja, du könntest ihm wohl die Schuld geben. Er hat uns auf das Minarett hinaufgeschleppt, aber der bucklige Narr hat sich am Ende selbst hinuntergestürzt, und das nur, um dich zu beschützen.«
    »Mich?«
    »Mein Bruder hat nach
dir
gesucht, meine

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