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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Stadt am Winnipango. Das ist auf halber Strecke zwischen Pandemia und Dragon Reach, und dazwischen haben sie nichts angerührt! Wollt Ihr mir etwa erzählen, sie seien nicht dorthin geschickt worden? Ihr wißt, daß Zauberer sich auf Kämpfe einlassen, also warum sollte ein Hexenmeister nicht seine eigene, besondere Macht benutzen, wenn er wollte?«
    »Ich habe nie einen Zauberer kennenge–«
    »Dummes Zeug! Ich habe auch noch nie einen Gott gesehen, trotzdem glaube ich an Götter. Und ich glaube den Geschichten. Mein Opa hat einmal in Pilrind einer Hinrichtung zugesehen; und als sie den Mann am Galgen hochzogen, ist er einfach verschwunden! Wie Nebel, jawohl! Die Schlinge blieb zurück, leer. Irgendein Zauberer hat ihn gerettet.«
    Die Kaplanin rümpfte die Nase. »Ich habe nicht gesagt, daß es keine Zauberer gibt, noch daß sie keine Zauberei benutzen. Natürlich tun sie das – andauernd. Eine alte Schulfreundin hat einmal gesehen, wie sich eine alte, verwirrte Frau von einem hohen Dach stürzte. Sie hätte auf die menschenübersäte Straße fallen müssen, doch in der Menge muß ein Zauberer gewesen sein, denn sie schwebte sanft nach unten; wie ein Blatt, sagte meine Freundin.«
    »Welches Vorrecht hat der Norden?« wollte Rap wissen.
    Sie zögerte so lange, daß der Stallknecht für sie antwortete und bestätigte, was Rap befürchtete. »Die Jotnar. Land der Armee, verstehst du? Drachenfeuer. Die Plünderer der Jotunn sind das Meer – also Wasser.«
    »Das gilt heute nicht mehr so wie in den Dunklen Zeiten«, fügte die Kaplanin hinzu, »aber die Jotnar sind immer noch die besten Seeleute der Welt. Und sie beschränken sich auch nicht immer auf den Handel.«
    Raps Vater war ein Sklavenhändler gewesen, und wenn sich die Gelegenheit geboten hatte, auch ein Plünderer, ohne Zweifel.
     
    »Alles, was am Meer liegt, liegt auch in Reichweite der Jotnar«, sagte Unonini.
     
    Das hatte Rap erwartet. »Wenn also die Imp-Armee nach Krasnegar kommt und Than Kalkor die Jotnar mitbringt, dann… was dann?«
    Unonini seufzte schwer. »Dann möge das Gute mit uns sein! Ich nehme nicht an, daß die Vier oft in geringfügige Streitigkeiten eingreifen; kleinere Kriege und Greueltaten finden andauernd statt. Solange keine Zauberei im Spiel ist, scheinen die Hexenmeister sie zu ignorieren. Aber wenn die imperialen Legionäre den Jotunn-Kämpfern gegenübertreten – nun, dann könnten die Hexenmeister sehr wohl darin verwickelt werden – sehr wohl! Bright Water ist ein Kobold, und Ihr sagt, daß die Imps die Kobolde abgeschlachtet haben. Spätestens im Frühling könnten sie die Jotnar bekämpfen, hier in Krasnegar.« Sie erschauerte und machte das heilige Zeichen des Gleichgewichts.
    »Ich muß gehen«, murmelte der Stallknecht erneut.
    »Ja!« Die Kaplanin straffte ihre Schultern. »Ich auch. Und Ihr, Master Rap, und Eure… Gefährten… müßt erst einmal hierbleiben und Euch verstecken. Ich wünschte, in dieser Gasse wäre nicht so viel los.«
    »Welche Spezialität hat der Westen?« fragte Rap hartnäckig. Bedeuteten die Hexenmeister derart schlechte Nachrichten? Vielleicht würden sie sogar helfen, so wie Bright Water ihm geholfen hatte? Sie könnten möglicherweise die Imps und die Jotnar auseinanderhalten.
    »Wetter, heißt es. Und Ihr glaubt, Inosolan wird morgen hier sein?« grübelte Mutter Unonini. »Sie wird direkt zu ihrem Vater gehen. Ich werde dafür sorgen, daß die Ärzte die Dosis verringern und versuchen, ihn für die Zusammenkunft ins Bewußtsein zu holen… falls das lange genug möglich ist. Danach werden beide in Gefahr sein.«
    »Beide?«
    Sie nickte ernst. »Es heißt, daß die Macht eines Wortes sich verringert, wenn man es teilt. Wenn das Wort ihn am Leben erhält, könnte er durch das Teilen sterben. Und Inosolan wird in Gefahr sein, weil sie es kennt.«
    Sie alle waren von diesem Gedanken beunruhigt, und schließlich sagte die Kaplanin: »Wenn Ihr darauf besteht, in der Stadt zu bleiben, dann müssen wir für Euch einen sicheren Ort finden, Master Rap.«
    »Er ist hier willkommen, Mutter.« Aber der Stallknecht beäugte Köter mit einer Abscheu, die offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Ihr habt noch nicht einmal ein Schloß an Eurer Tür! Aber wo sonst könnten wir ihn an einem kleinen Ort wie Krasnegar verstecken? Wenn zweitausend Legionäre kommen? Sie werden überall einquartiert werden, wo auch nur Platz genug für eine Maus ist.«
    Hononin hievte sich auf die Beine. »Ich

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