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David Roth und andere Mysterien

David Roth und andere Mysterien

Titel: David Roth und andere Mysterien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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Oberfläche zogen. Ich schnappte nach Luft, lachte aber dabei, und David lachte auch und legte die Hände auf meine Schultern, um mich zu stützen. Ich schaute in sein Gesicht und war wieder einmal verwundert darüber, wie hell seine Haut dort war, obwohl er sich oft stundenlang – ohne Unterbrechung – der beißenden Sonne aussetzte.
    „Alles gut?“, fragte er grinsend. Er kannte die Antwort.
    „Ja.“
    „Du strahlst richtig!“
    „Es macht Spaß!“
    „Das freut mich. Du hast jedenfalls ein Gespür für das Surfen, das muss ich zugeben. Du hast Potenzial, das könnte was werden. Für heute ist es genug.“
    Ich nickte. „In Ordnung.“
    Unsere Blicke trafen sich, und ich glaubte, mir einzubilden, dass sich etwas in seinen Augen veränderte. Dass sich eine verzweifelte Sorgenfalte zwischen seinen Brauen formte. Er holte tief Luft und schaute hoch in den wolkenverhangenen Himmel.
    „Lauri …“, murmelte er.
    Ich schwieg, da ich eine Veränderung in der Luft um uns herum spürte. Eine Spannung, die mit dem nahenden Gewitter nichts zu tun hatte. Weil ich nicht wollte, dass dieser gute Tag in einem Fiasko endete, umfasste ich, einem Impuls nachgebend, sein Kinn. Er fuhr zusammen und ließ ungeachtet dessen zu, dass ich sein Gesicht zu mir drehte. Unter meinen Fingerspitzen knisterten seine ersten goldenen Bartstoppeln.
    „Was ist los?“, fragte ich sanft. „Sag es mir.“
    Das Grün füllte sich schlagartig mit einem Schmerz, den ich mir nicht erklären konnte.
    „David!“, sagte ich entgeistert. „Was ist denn?“
    „Ich – ich – ach – verdammt noch mal …“ Schnaubend schüttelte David den Kopf und löste sich so aus meinem Griff. „Es … geht schon. Nichts ist los.“
    „Hm …“, murmelte ich und hob unwillkürlich zum zweiten Mal die Hand, um sie an seine Wange zu legen. Seine Haut war gespannt, gerötet und glühte. Ich wischte vorsichtig mit dem Daumen die Träne fort, die mich getroffen hatte. „ Ei, muru, ei .“
    „Wie bitte?“ David wirkte verwirrt und belustigt zugleich. „Was bedeutet das?“
    Seine Frage sorgte dafür, dass sich ein seltsamer Kloß in meinem Hals bildete. Ich war verlegen. Warum hatte ich das ausgesprochen?
    Ich räusperte mich. „Och, nichts Besonderes.“
    David grunzte erstickt, aber es sollte ein Lachen sein. Lächelnd wischte er sich mit der Hand über die Nase und rieb unter Wasser seine Haut sauber. „Ist Muru ein Kosename?“
    „David … vergiss das bitte.“
    Er hob den Blick zu meinen Augen und schaute mich ernst an. Ein Schauer huschte mir über die Wirbelsäule. David schluckte hart und befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge. Dann legte er die Hand an mein Gesicht und zog mich mit der anderen Hand um meinen Oberarm zu sich heran.
    Mein Atem stockte in einer unfassbaren Vorahnung, und da kam mir sein Gesicht so nahe, dass ich seinen Atem riechen konnte, der siedend heiß auf meine Haut traf. Meine Welt geriet in Schieflage und wurde erschüttert, als –
    Davids Mund drückte sich derart fest und entschlossen auf meinen, dass mir die Luft wegblieb. Er fühlte sich feucht an. Das Letzte, was ich gesehen hatte, bevor meine Augen kraftlos zufielen, war seine Zunge, die über seine Lippen glitt. Jetzt konnte ich sie nicht mehr sehen. Sie war in meinem Mund.
    Meine beginnende Erektion zuckte lustvoll, als wäre seine Zunge dort.
    Zuerst war es nur der Kontrast des sturmkühlen Wassers auf meiner Haut zu der Hitze seiner feuchten Zunge an meiner, die mich erschauern ließ.
    Anschließend war es die Lust.
    David griff stöhnend in meine Locken und presste meinen Mund noch fester an sein Gesicht. Ich schnaufte entgeistert, überwältigt von meiner Lust – davon, dass mich ein Mann küsste.
    Erneut bewegten sich unsere Lippen kräftig aufeinander, als kämpften wir um unser Überleben. Er lehnte sich mir so weit und so hungrig entgegen, dass wir nach hinten stolperten, und David schlang einen Arm um meine Hüften. Noch fester wurde ich an ihn gepresst, mein Unterleib rieb sich an seinem.
    Automatisch kam ich ihm entgegen, um mein Gleichgewicht zu halten, und es war mir nicht möglich, mich von ihm zu lösen. Zu viel Lust strömte heiß durch meinen Körper.
    Hätte uns diese Welle nicht von den Füßen gerissen, wären wir im sandigen Meeresboden versunken. Das Wasser schlug einige Sekunden lang über uns zusammen, dann fand ich mich auf dem Hosenboden sitzend näher am Strand wieder, vollkommen desorientiert und verwirrt. David rieb sich

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