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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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Washington ist der Meinung, dass sie einen Verräter in ihren Reihen haben, was sie besonders empfindlich macht.«
    » Das ist doch ihr Problem. London hätte sich dagegen wehren sollen.«
    » Ich stimme dir zu. Meiner Meinung nach machen sie einen Fehler. Ich habe versucht, mit ihnen zu reden, aber wer bin ich schon?«
    » Mach dir keine Sorgen, Tanya, es ist nicht deine Schuld. Du bist schließlich nicht rübergeflogen und hast ihnen das Rückgrat rausoperiert.«
    » Trotzdem fühle ich mich schlecht.«
    » So ist das Leben. Shit happens. Was zählt, ist, was man dagegen unternimmt.«
    » Aber was kannst du denn tun? Du hast ihren Agenten nicht umgebracht, und du kannst ihnen keinen Namen nennen. Bei dem Spiel kannst du nur verlieren.«
    » Mir fällt schon etwas ein.«
    » Was denn? Wenn du nicht kooperierst, glauben sie, dass du sie hinhalten willst, und dann werden sie dich aus Rache ganz besonders hart anfassen.«
    » So weit wird es nicht kommen.«
    » Wie willst du das verhindern? Sobald du einen Gerichtssaal betrittst, bist du erledigt. Sie haben absolut alle Vorteile auf ihrer Seite.«
    » Dann betrete ich vielleicht lieber gar keinen Gerichtssaal.«
    » David, es gibt keine Möglichkeit, das zu verhindern. Ohne Londons Hilfe hast du keine Wahl. Stell dich den Fakten. Du steckst fest, und wir müssen uns eine neue Strategie ausdenken. Etwas, um das Gleichgewicht wenigstens zum Teil wiederherzustellen.«
    » Zum Beispiel?«
    » Dieser Rechtsbeistand, den Washington dir anbietet. Der Pflichtverteidiger. Vergiss ihn. Nimm dir einen besseren Anwalt. Das ist zwar teuer, aber wenn du mit ihm zusammenarbeitest, um einen richtig starken Fall aufzubauen, kannst du das FBI auf seinem eigenen Feld schlagen. Und gleichzeitig müsste London zu Kreuze kriechen. Das wäre doch eine Genugtuung, oder?«
    » Mit einem Anwalt zusammenarbeiten?«, überlegte ich und trat ans Fenster.
    Es waren mittlerweile weniger Leute auf der Straße unterwegs, und die wenigen wirkten kleiner und weiter weg. » Das ist eine Möglichkeit.«
    Es hämmerte an die Tür.
    » Noch sechzig Sekunden«, rief Lavine von draußen.
    » Seine Uhr muss vorgehen«, meinte Tanya. » Arschloch. Aber für uns ist es Zeit für eine Entscheidung. Was sollen wir Rosser sagen, wenn wir zu ihm zurückgehen?«
    » Sag ihm, was du willst«, antwortete ich und ging in die gegenüberliegende Ecke des Zimmers. » Aber im Moment könntest du mir den Gefallen tun und genau da stehen bleiben, wo du bist.«
    » David? Was hast du vor?«
    Ich hatte eine Stelle gefunden, wo mich die geöffnete Tür verdecken würde, und brachte mich in Position. Ich legte mich auf den Rücken, winkelte das rechte Knie leicht an und streckte die Hände so weit über den Kopf, wie es die Handschellen erlaubten. Dann verlangsamte ich meinen Atem so weit wie möglich und entspannte mich, bis ich ganz still lag.
    Lavine klopfte ein zweites Mal und kam herein, bevor die letzte Minute um war. Er machte einen Schritt auf Tanya zu und blieb dann, die Tür noch in der Hand, abrupt stehen. Gleich darauf entzog ihm der Schließmechanismus die Tür, und sie klappte hörbar zu.
    » Wo ist er?«, fragte Lavine.
    Mit einem nervösen Kopfnicken deutete Tanya zu mir hinüber.
    Wäre Lavine vernünftig gewesen und hätte draußen im Gang nach Unterstützung gerufen, hätte ich ein Problem gehabt. Stattdessen kam er zu mir und starrte mich an. Die Leute können dem Anblick einer Leiche nicht widerstehen. Wer könnte das besser wissen als ich?
    Als Lavine herantrat, hörte ich völlig auf zu atmen. Er neigte sich über mich, dann kniete er nieder, um besser sehen zu können. Ich spürte seinen Atem auf meiner Wange. Er war feucht. Wahrscheinlich war er besorgt, weil er sich fragte, wie er Rosser das erklären sollte.
    Bevor er wieder aufstehen konnte, ließ ich das rechte Bein hochsausen, schlang es ihm um den Kopf und zog ihn zu mir herunter. Ich klemmte seinen Kopf zwischen meine Schenkel und schnellte gleichzeitig in eine sitzende Position hoch. Meine Arme befanden sich immer noch über dem Kopf, und in einer einzigen gleitenden Bewegung brachte ich sie vor meinen Körper und rammte ihm die Faust mit der Wucht eines Vorschlaghammers an die linke Schläfe.
    Tanya eilte herüber und starrte uns völlig entgeistert an, wie wir ineinander verknotet auf dem Boden lagen. Dann zog sie Lavines schlaffen Körper von mir herunter, ohne dass ich sie darum bitten musste.
    » David, was zum Teufel soll denn das?«, fragte

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