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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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beiden Seiten waren leer, doch dann fand ich einen, in dem sich ein Schreibtisch befand. Das würde nicht funktionieren, er war zu schwer. Im nächsten Zimmer war eine leere Pappschachtel zurückgelassen worden, allerdings war sie kaputt, sodass man nicht darauf stehen konnte. Doch schließlich fand ich im nächsten Zimmer – dem vorletzten – in einem Schrank in der Ecke neben dem Fenster zwei Holzregale, knapp einen Meter breit, sechzig Zentimeter hoch und zwanzig Zentimeter tief. Stabil genug, und sie hatten die perfekte Größe. Ich nahm sie mit zu den Aufzügen.
    Ich drückte auf den Rufknopf und betrat den Aufzug, sobald sich die Türen nach ein paar Sekunden geöffnet hatten. Die Regale legte ich in der Mitte ab, stellte mich darauf und verschob die Fluchtklappe in der Decke gerade so weit, dass sie locker war. Dann kippte ich die Regale auf die Seite, drückte auf den Knopf für den zehnten Stock und trat in den Vorraum zurück.
    Geräuschlos lief ich die letzte Treppe hinunter. Vor dem Empfangsraum verlangsamte ich meine Schritte und sah durch das staubgetrübte kleine Fenster in der Tür. Auf der anderen Seite befanden sich vier Männer in schwarzen Overalls, auf denen in großen Buchstaben FBI auf dem Rücken prangte. Drei davon beobachteten den fahrenden Aufzug, der vierte sah in die andere Richtung, während er in sein Funkgerät sprach und sich mit der Hand das andere Ohr zuhielt.
    Nachdem er sein Gespräch beendet hatte, wandte er sich an die anderen und gestikulierte wild, woraufhin sie sich im Abstand von je einer Armlänge mit gezogenen Waffen im flachen Halbkreis um den Aufzug herum aufstellten. Ich warf einen Blick auf die Anzeige. Der Aufzug befand sich im zehnten Stock. Dann blinkte die Anzeige und er bewegte sich wieder. Er kam zurück nach unten. Bis er den zweiten Stock erreicht hatte, rührte sich keiner der Agenten, doch dann hoben sie alle gleichzeitig ihre Glocks und zielten auf den Spalt zwischen den Aufzugtüren. Langsam drehte ich am Türknauf.
    Der Aufzug erreichte das Erdgeschoss. Alle Agenten verharrten still wie Statuen, mit angespannten Bein- und Rückenmuskeln, den Kopf vorgestreckt, und richteten ihre ganze Konzentration nach vorne. In dem Moment, in dem sich die Aufzugtüren öffneten, schlüpfte ich durch den Türspalt in die Lobby und schloss vorsichtig die Tür hinter mir. Damit befand ich mich etwa zwei Meter vom nächsten Agenten entfernt und direkt hinter ihm.
    Einen Augenblick lang blieben alle vier still stehen. Der mit dem Funkgerät ging als Erster vorsichtig auf den Fahrstuhl zu, während seine Pistole zwischen den Regalen am Boden und der offenen Fluchtklappe in der Decke hin und her zuckte. Gleichzeitig mit ihm bewegte ich mich. Er ging nach vorne, ich zur Seite. Als er den Aufzug erreicht hatte, sah er nur noch nach oben und überzeugte sich davon, dass er leer war. Ich erreichte die silbernen Säulen und schlich langsam und vorsichtig weiter, bis ich die Tür zur Treppe erreichte, die zur Garage führte.
    Ohne Vorwarnung begannen sich nach Ablauf einer bestimmten Zeit die Aufzugtüren zu schließen. Ein zweiter Agent trat vor und drückte erneut auf den Rufknopf, sodass die Türen auf halbem Weg innehielten und dann wieder auseinanderglitten. Zusammen betraten die beiden Agenten nun das Innere des Fahrstuhls. Ich drückte vorsichtig mit dem Rücken gegen die Tür und verschwand geräuschlos die Treppe hinunter.
    Erst als ich unten ankam, stellte ich fest, dass ich eine Sache nicht bedacht hatte. In der türkisfarbenen Tür zur Garage gab es kein Fenster. Ich konnte nicht sehen, ob dort noch weitere Agenten herumlungerten, und hatte keine Zeit, mir ein weiteres Ablenkungsmanöver auszudenken.
    Ich versetzte der Tür einen kräftigen Tritt, sodass sie etwa dreißig Zentimeter aufschwang. Sie scharrte mit der Unterseite über den Beton. Ich positionierte mich so, dass die Wand mir Deckung gab, und lauschte, ob sich etwas tat. Aber es folgte keine Reaktion. Keine Schüsse, keine Stimmen, niemand kam. Ich wartete eine weitere Minute. Als sich immer noch nichts rührte, zog ich Lavines Pistole, holte tief Luft und trat durch die Tür.
    In der Garage standen jetzt mehr Fahrzeuge als bei meiner Ankunft. Neben dem weißen Lieferwagen von Lavine und Weston waren noch drei gleich aussehende Fahrzeuge aufgetaucht, und neben den vier schwarzen Fords, die ich zuvor bemerkt hatte, standen zwei weitere. Ein paar Plätze weiter parkten zwei noch größere schwarze Limousinen

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