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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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– Lincolns – und ihnen gegenüber ein glänzender Cadillac mit dunkel getönten Scheiben.
    Es kam nicht infrage, eines dieser Fahrzeuge zu nehmen, denn ich hatte weder die Zeit noch das nötige Werkzeug, um mich mit den Ortungsgeräten zu befassen. Doch das machte mir nichts aus – in einer Stadt ist es leichter, seinen Verfolgern zu Fuß einen Schritt voraus zu sein.
    Die Ausfahrt befand sich auf der anderen Seite der Garage. Ich ging die Rampe hinauf und schlüpfte in das Überwachungshäuschen, das an der Einfahrt stand. Von dort aus hatte ich einen guten Blick auf die Straße. Auf beiden Straßenseiten parkten Autos, meist Limousinen und Geländewagen – ältere Modelle mit ein paar Beulen und Kratzern. Doch gegenüber der Einfahrt stand ein sauberer, weißer Lieferwagen, das gleiche Modell wie die vier in der Garage. Baxter Electrical stand auf der hinteren Tür, doch damit konnte man niemanden hinters Licht führen.
    Ein stahlblauer Cherokee bog in die Straße und fuhr langsam an den parkenden Autos vorbei. Dann hielt er an und setzte ein kurzes Stück hinter dem Lieferwagen rückwärts in eine Lücke. Zwei Männer in Anzügen stiegen aus. Der Fahrer, der eine schwarze Computertasche über der Schulter trug, schloss seinen Wagen mit der Fernbedienung ab, und sie überquerten die Straße zur Garage. Als sie fast auf meiner Höhe waren, trat ich aus dem Häuschen und lief ein paar Schritte vor ihnen die Straße entlang. Das würde niemanden täuschen, der Wache hielt, aber ich hatte keine Zeit, zu warten.
    Während wir gingen, hörte ich Motorengeräusche, die anscheinend von fahrenden Autos kamen. Keine sehr starken Motoren. Ich riskierte einen Blick über die Schulter und stellte fest, dass der weiße Lieferwagen noch am Straßenrand stand. Die Männer aus dem Jeep gingen schweigend und mit gesenkten Köpfen hinter mir her. Erst an der nächsten Ecke, als ich nach links abbog, trennten sich unsere Wege.
    Zwei Autos folgten mir. Schwarze Lincolns. Der erste schloss zu mir auf und passte sich meinem Tempo an. Er war viel zu langsam für den normalen Verkehr. Offensichtlich waren die Jungs vom FBI doch auf der Hut gewesen. Ich sah mich nach Deckung um – ein Gebäudeeingang, eine Einfahrt in eine andere Tiefgarage, eine Gasse, Feuertreppe, irgendetwas, was mich von der Straße wegführte, doch es gab nichts, nur eine lange, kahle Mauer.
    Ich wandte mich um und ging zurück. Die Wagen reagierten darauf, indem sie auf den Gehsteig fuhren. Einer schnitt mir den Weg ab, der andere kam von hinten und drängte mich an die Wand. Der vor mir war ein wenig zu ungestüm und rammte mit seinem riesigen Kotflügel die Mauer.
    An einem normalen Tag hätte mir das die Möglichkeit zur Flucht geboten. Ich hätte die Kerle im Auto hinter mir erschossen und wäre geflohen, solange die anderen noch mit ihren Airbags kämpften. Wenn sie sich daraus befreit hätten und mir gefolgt wären, hätte ich auch sie erschossen.
    Aber heute war nichts normal. Ich hatte es mit FBI-Agenten zu tun. Es kam nicht infrage, sie zu töten. Oder mir meinen Weg freizukämpfen. Das waren durchtrainierte, hoch motivierte Männer, die der Meinung waren, ich hätte einen ihrer Kollegen ermordet. Die Situation war zu gefährlich und konnte schnell eskalieren. Ich befand mich sowieso schon auf der falschen Seite, und falls einer von ihnen ernsthaft verletzt würde, gäbe es für mich kein Zurück mehr. Unter diesen Umständen blieb mir nichts anderes übrig. So ärgerlich es auch war, ich musste mich ihnen ergeben.
    Das nächste Mal musste ich auf jeden Fall vorsichtiger sein.
    Die Männer aus dem Wagen hinter mir stiegen aus und kamen auf mich zu. Sie waren vielleicht Mitte zwanzig, mit schwarzen, leicht glänzenden Anzügen und dunklem, glänzendem Haar. Beide hatten ihre Waffen in der Hand, der Fahrer einen achtunddreißiger Colt Super aus poliertem Edelstahl, der andere eine Smith & Wesson 1911 Performance Center in glänzendem Schwarz. Ziemlich teure Hardware. Chic. Nicht unbedingt, was man von Quantico erwarten würde.
    Der Beifahrer steckte seine Waffe in den Hosenbund und wollte mich durchsuchen. Das war für mich nun schon das dritte Mal innerhalb von siebzehn Stunden. Hätte mich überrascht, wenn es für ihn überhaupt schon das dritte Mal gewesen wäre. Er drehte mich nicht einmal um, sondern legte mir nur die linke Hand auf die Brust, um mich gegen die Wand zu drücken, und tastete mich mit der rechten ab. Der Wunsch, seinen linken Arm zu

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