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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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erzählt, dass er ein Schauspieler war.
    » Ist das der Mann?«, wollte Rosser wissen. » Wer ist er?«
    » Fragen Sie ihn«, forderte ich ihn auf.
    » Nun?«, verlangte Rosser von Patrick. » Reden Sie mit mir.«
    Patrick verharrte einen Moment schweigend, dann drehte er sich langsam zur Wand um. Sein Kopf sank weiter nach vorne, und seine Arme begannen zu beben, als ob er sich bemühte, seine Fesseln zu lösen. Ich sah zu den anderen. Sie schienen nicht übermäßig besorgt. Auch FBI-Agenten hatten häufig Kabelbinder als Fesseln verwendet, bevor die flexiblen Handschellen erfunden wurden. Sie funktionieren genauso. Wenn sie erst einmal zu sind, kann man sie nur noch öffnen, indem man sie durchschneidet. Zieht man daran, verhaken sich nur die kleinen Plastikzähne ineinander und die Fesseln schneiden ins Fleisch.
    Allerdings hatten die Kabelbinder um Patricks Handgelenke keine Plastikzähne. Nicht mehr. In meinem Hotelzimmer hatte ich sie sorgfältig mit dem Messer entfernt, das Lesley mir gegeben hatte. Als sich Patrick jetzt wieder umdrehte, waren seine Hände nicht mehr gefesselt. Seine linke Hand griff nach der Knopfleiste seines Mantels und zog ihn auf, sodass das Innenfutter sichtbar wurde. Seine rechte Hand war nicht zu sehen. Sie griff in die verborgene Öffnung im Saum, und als er sie wieder hervorzog, hatte er eine kleine Waffe in der Hand. Eine Smith & Wesson 2213 .
    Kaliber zweiundzwanzig, wie versprochen. Patrick machte einen Schritt nach links und griff Louis Breuer bei den Haaren, zerrte seinen Kopf in den Nacken und setzte einen Würgegriff an. Dann rammte er ihm die Pistole unter das Kinn und entsicherte die Waffe mit dem Daumen.
    » Ihre Waffen, bitte, meine Herren«, verlangte er. » Nur mit zwei Fingern. Auf den Boden vor Ihnen. Und zwar sofort.«
    Varley ließ seine Glock los, und sie fiel mit einem dumpfen Klang auf den Teppich. Rosser zog seine Waffe aus einem Halfter an seinem Gürtel und legte sie sorgfältig auf den Boden. Ihr Lauf zielte auf Patrick.
    » Sie auch«, forderte Patrick Breuer auf.
    Breuer zitterte nervös. Seine Waffe fiel ihm aus der Hand und landete zwischen Patricks Füßen.
    » Sie auch, Engländer«, wandte sich Patrick dann an mich. » Ich weiß, dass Sie eine aus dem Haus mitgenommen haben.«
    Ich zog Cyrils Springfield aus der Jacke, hielt sie auf Armeslänge vor mich und ließ sie fallen.
    » Wie gewonnen, so zerronnen«, sagte ich.
    » Und jetzt treten Sie die Waffen weg.«
    Die von Varley flog nicht weit, aber Patrick beschwerte sich nicht darüber.
    » Und jetzt an die Wand, alle!«, verlangte Patrick.
    Rosser und Varley zogen sich langsam zurück und tauschten besorgte Blicke aus. Ich ging hinüber und stellte mich zwischen sie.
    » Gut«, befand Patrick. » Nun, Mitchell Varley – zwei Schritte vor.«
    Varley rührte sich nicht.
    » Soll ich Ihren Freund hier töten?«, fragte Patrick und zog Breuer heftig an den Haaren.
    Der Stock entglitt seinen Fingern, und der Metallgriff schepperte gegen den Lauf von Rossers Waffe.
    Varley trat zögernd zwei kurze Schritte vor.
    » Hinknien«, befahl Patrick.
    Varley ließ sich auf alle viere fallen, und zwar so, dass seine linke Hand einen halben Meter von seiner Glock entfernt aufkam.
    » Hände vom Boden!«, verlangte Patrick. » Nicht nach vorne lehnen!«
    Varley richtete sich auf.
    » Und jetzt die Hände hinter den Kopf und die Finger verschränken.«
    Varley gehorchte, und plötzlich legte Patrick Breuer die Hand auf die Schulter und schob ihn durch den Raum. Breuer stolperte vor Patrick her, bis sie nur noch sechs Schritte von uns entfernt waren. Dann stieß er Breuer zur Wand, trat zur Seite und hielt den Lauf der kleinen Zweiundzwanziger an Varleys Schläfe.
    » Euer Mann in der Gasse«, erklärte er mit einem Blick auf Rosser, » das war ein Fehler. Das wollten wir nicht. Ich entschuldige mich dafür. Aber das hier, das werde ich genießen.«
    Der Schuss dröhnte laut in dem kleinen geschlossenen Raum. Normalerweise verwende ich bei der Arbeit in engen Räumen einen Schalldämpfer, aber mir blieb nichts anderes übrig. Rosser und Breuer zuckten zusammen. Varley fiel nach links, und Patrick wurde von den Füßen gerissen und zurückgeschleudert. Er landete unsanft auf der Seite, auf dem rechten Arm. Aus dem Loch mitten in seiner Brust sickerte das Blut schneller, als der Teppichboden es aufsaugen konnte. Ich musste achtgeben, nicht hineinzutreten, als ich zu ihm ging. Dann senkte ich die Fünfundvierziger, die

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