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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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reise. Nichts Romantisches.«
    Tanya hatte sich an Weston gewandt und zeigte auf die untere Karte mit den gesamten Vereinigten Staaten.
    » Sie schulden jemandem ein Abendessen für ein paar Gefälligkeiten? David, das kaufe ich Ihnen nicht ab.«
    » Journalisten«, entgegnete ich. » Misstrauischer, als gut für sie ist.«
    » Okay, erwischt. Ich höre ja schon auf. Aber Sie haben mir mehr als eine Gefälligkeit erwiesen, Sie haben mir das Leben gerettet. Ich schulde Ihnen eine ganze Menge Abendessen. Was meinen Sie – schaffen wir vielleicht eines, bevor Sie das Land verlassen?«
    » Gerne, Julianne, aber ich weiß nicht, ob ich das einrichten kann. Es könnte sein, dass ich morgen schon in einem Flugzeug nach Hause sitze.«
    » Und falls nicht? Falls Sie länger bleiben?«
    » Okay, ich sag Ihnen was. Wenn ich noch einen Tag hierbleibe, rufe ich Sie an.«
    » Gut. Allerdings habe ich mein Handy verloren. Das haben mir die Kerle abgenommen, als sie mich in den Kofferraum gesteckt haben. Geben Sie mir doch Ihre Nummer. Ich rufe Sie dann morgen nach dem Mittagessen an, um zu hören, ob Sie noch im Land sind.«
    Einen Augenblick lang dachte ich darüber nach. Ich hatte kein eigenes Handy, und einer Zufallsbekanntschaft konnte ich keinesfalls meine offizielle Nummer geben. Aber das Telefon, das Lesley mir gegeben hatte, war inoffiziell. Man konnte es nicht aufspüren, und in ein paar Stunden würde es auf dem Müll landen. Es konnte nicht schaden, wenn sie es damit versuchte. Zumindest wurde ich sie damit los.
    » Gute Idee«, stimmte ich zu und las die Ziffern vor.
    Ich steckte das Telefon wieder ein und winkte Tanya zu mir in die Glaszelle.
    » Das Meeting ist vorbei«, verkündete sie, legte mir kurz die Hand auf die Schulter und setzte sich neben mich.
    » Wow«, meinte ich. » Muss wohl ein Rekord sein.«
    » Sie wollen eine Razzia in Lesleys Hauptquartier machen.«
    » Tatsächlich?«
    » Und sie wollen, dass du mitgehst und ihnen zeigst, wo es ist.«
    » Sinnlos.«
    » Warum? Du warst doch da? Du kennst den Weg.«
    » Zu spät. Die ist längst weg.«
    » Mag sein. Aber ihr Forensikteam kann vielleicht noch etwas finden.«
    » Keine Chance. Es wird alles leer sein. Sie nimmt mit, was sie kann, und zerstört den Rest. Das ist totale Zeitverschwendung.«
    » Wahrscheinlich hast du recht. Aber London hat zugestimmt, und du hast etwas gutzumachen. Also setz ein Lächeln auf, und zieh die Sache durch.«
    » Unter einer Bedingung.«
    » Welcher?«
    » Reservier für uns zum Abendessen einen Platz in einem schönen Restaurant.«
    » Wirklich? Ich hätte nicht gedacht, dass du das ernst meinst, nach allem, was passiert ist. Und drei Jahre sind eine lange Wartezeit.«
    » Es war mir völlig ernst. Allerdings sollte es möglichst spät sein, für den Fall, dass sich diese Razzia hinzieht. Wir müssen hinfahren, Überraschung angesichts der leeren Räume heucheln und dann zurückkommen. Und bestimmt wollen sie hinterher noch eine ausgedehnte Sitzung veranstalten, in der sie mit den Fingern aufeinander zeigen können.«
    » Daran besteht kein Zweifel. Mit dem Spiel haben sie schon angefangen.«
    » Tatsächlich? Und wen wird es treffen?«
    » Keiner weiß, wer die undichte Stelle ist. Dafür ist es zu früh. Aber im Großen und Ganzen weisen die Finger auf Mitchell Varley.«
    » Varley? Der arme Kerl. Jetzt hat er beide Seiten an den Hacken. Vielleicht hätte ich ihn doch einfach erschießen lassen sollen.«
    » Ein paar Leute da oben hätten sich sicherlich nicht darüber beklagt.«
    » Wieso? Er ist vielleicht ein Arschloch, aber ist das wirklich alles seine Schuld?«
    » Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber wenn man zwischen den Zeilen liest, dann scheint es, als hätte er ein paar Leichen im Keller, die nicht allzu tief vergraben sind.«
    » Welcher Art?«
    » Beruflich. Angefangen mit einer Fälscherbande hier in New York vor einigen Jahren. Das FBI wollte sie hochnehmen. Varley gehörte zum Team, er war ihr Insider. Er hängte sich an diese Lesley, um über sie an die anderen heranzukommen. So kreuzten sich ihre Wege zum ersten Mal. Damals war sie allerdings nur eine Hilfskraft. Scheinbar ist sie mittlerweile in die Chefetage aufgerückt.«
    » Was ist passiert? Hat er ihre Bande hochgenommen, und sie hat ihm ewige Rache geschworen?«
    » Nein, ganz und gar nicht. Anscheinend hatte das FBI Lesleys Bande am Haken und waren bereit zuzugreifen. Doch dann hat sie ein richtig fieses Ding abgezogen, so eine Art Markenzeichen

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