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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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Zwischen Arrogantsein und Rechthaben besteht ein feiner Unterschied, darüber sollten Sie mal nachdenken.«
    » Sonst was? Wollen Sie mir auch den Kiefer brechen?«
    » Das ist ein verlockendes Angebot. Macht immer wieder Spaß. Aber worum geht’s hier eigentlich? Aus Ihrem Mund kommt nur wirres Zeug.«
    » Ach was? Wenn hier irgendjemand Bullshit erzählt, dann ja wohl Sie! Ihretwegen liegt einer unserer Agenten im Krankenhaus und ein weiterer wäre heute Morgen fast umgebracht worden! Und Sie …«
    » Wollen Sie rumzetern, Weston?«, fragte ich und stand auf. » Dann mal los. Aber das machen Sie bitte allein, ich muss mal telefonieren.«
    Ich konnte immer noch sehen, wie sich Westons Mund bewegte, aber wenigstens schützte mich die Glastür vor dem Klang seines jämmerlichen Gezeters. Das Glasbüro sah noch genauso aus wie gestern, auch die drei Stühle waren noch da. Also setzte ich mich und wählte die Nummer des Hotels. Beim dritten Läuten antwortete die Empfangsdame. Sie nannte zwar ihren Namen nicht, aber sie klang so wie die Frau, bei der wir gestern Abend eingecheckt hatten. Maxine. Sie machte anscheinend die Spät- und die Frühschicht. So ähnlich wie ich.
    » Ich möchte bitte mit Julianne Morgan sprechen«, verlangte ich.
    » Einen Moment, ich verbinde«, sagte Maxine.
    Das Telefon läutete zwanzig Sekunden, dann erklang Juliannes verschlafene Stimme.
    » Hallo?«
    » Julianne? Ich bin es, David.«
    » David? Wie spät ist es? Ist es schon Mittag?«
    » Nein, noch nicht. Aber deswegen rufe ich an. Ich werde es wahrscheinlich nicht schaffen.«
    » Nein? Warum? Ist alles in Ordnung? Haben Sie Schwierigkeiten?«
    » Es ist alles in Ordnung. Keine Probleme.«
    » Warum schaffen Sie es dann nicht?«
    » Es ist etwas dazwischengekommen, und jetzt möchte das FBI, dass ich ihnen helfe.«
    » Das FBI? Warum? Was ist schiefgegangen?«
    » Gar nichts ist schiefgegangen. Zumindest nicht für mich. Für die bösen Jungs gilt das allerdings nicht. Deshalb rufe ich an. Sie müssen aus dem Hotel verschwinden, und zwar sofort.«
    » Das verstehe ich nicht.«
    » Ich habe heute Morgen nicht das getan, was die bösen Jungs von mir wollten. Ich habe den Plan ein wenig geändert und sie gründlich hereingelegt.«
    » Tatsächlich? Gut so, David, fantastisch.«
    » Allerdings werden sie es mitbekommen, und zwar ziemlich bald.«
    » Na und?«
    » Sie werden stinksauer sein. Sauer genug, um möglicherweise jemanden zu Ihnen zu schicken.«
    » Zu mir? Warum?«
    » Aus unterschiedlichen Gründen. Falls Sie etwas damit zu tun haben. Um mich damit zu treffen, weil Sie Journalistin sind. Tatsache ist, dass Sie da nicht sicher sind.«
    » Oh. Habe ich noch Zeit zu duschen, bevor ich verschwinde?«
    Ich sah, wie sich jemand vom anderen Ende des Raumes näherte. Es war Tanya.
    » Besser nicht«, antwortete ich. » Verschwinden Sie lieber gleich. Können Sie irgendwo unterkommen?«
    Tanya bedeutete mir durch die Glastür, dass sie mit mir sprechen wollte, lächelte und unterhielt sich dann mit Weston.
    » Ja«, sagte Julianne. » Ich wohne im Village. Dahin kann ich zu Fuß gehen.«
    » Dann gehen Sie nach Hause«, riet ich ihr. » Tut mir leid wegen des Mittagessens.«
    Ich bemerkte, dass Weston Tanya die kalte Schulter zeigte. Einen Augenblick lang sah sie ihn stirnrunzelnd an, dann stellte sie sich vor die Wand und betrachtete die Karte mit den Bahnlinien.
    » Machen Sie sich deswegen keine Sorgen«, sagte Julianne. » Aber wissen Sie was – wenn es mit dem Mittagessen nichts wird, wie wäre es dann mit Abendessen?«
    » Ich kann nicht«, erwiderte ich mit einem Blick auf Tanya. » Ich habe schon andere Pläne für heute Abend.«
    » Oh, so schnell schon? Wer ist sie? FBI-Agentin?«
    » Wer hat denn etwas von einer Sie gesagt?«
    » Kommen Sie, machen Sie mir doch nichts vor.«
    » Es ist nur wegen der Arbeit. Etwas, was ich schon vor langer Zeit versprochen habe.«
    » Ach, tatsächlich? Nur Arbeit?«
    » Absolut.«
    Plötzlich erstarrte Tanya, als sie die Eisenbahndiagramme betrachtete, und ich sah, wie sie den Kopf zur Seite neigte, als ob ihr etwas Wichtiges aufgefallen wäre.
    » Das sagen Sie jetzt«, fuhr Julianne fort. » Warten Sie nur ab, bis Sie ein paar Gläser Rotwein intus haben. Wie wird es dann aussehen?«
    » Genauso«, erklärte ich. » Es ist kein Date, sondern jemand aus dem Konsulat. Sie hat mir bei einigen Dingen geholfen, und ich habe versprochen, sie zum Essen einzuladen, bevor ich wieder nach England

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