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David Trevellyan 01 - Ohne Reue

Titel: David Trevellyan 01 - Ohne Reue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grant
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1079 Dollar.«
    » Sie werden sich wohl an den Durchschnitt halten, um keine Aufmerksamkeit zu erregen«, vermutete Schmidt. » Aber wie viele solcher Konten haben sie? Das ist doch die entscheidende Frage.«
    » Tut mir leid«, sagte der Dicke. » Sackgasse. Das weiß ich nicht.«
    » Können Sie es nicht schätzen?«, fragte Tanya. » Wie viele Leute erhalten hier Sozialleistungen?«
    » Einen Augenblick«, meinte der Dicke. » Hier ist es. In New York sind es 1 996 230 Menschen. Das war 2005 , heute sind es wahrscheinlich noch mehr.«
    » Okay. Und wie genau sind diese Zahlen?«
    » Bundesstandard sind 99 , 96 Prozent«, meinte der Dicke. » Das ist nicht schlecht.«
    » Nein, nicht schlecht«, fand Tanya, » aber trotzdem sind 0 , 04 Prozent von fast zwei Millionen eine Menge falscher Konten.«
    » Etwa achthundert«, ergänzte ich.
    » Und wenn jeder ungefähr tausenddreihundert Dollar im Monat bekommt?«, fragte Tanya nach.
    » Wow«, sagte Schmidt. » Das sind weit über zehn Millionen Dollar im Jahr.«
    » Wenn unsere Annahmen richtig sind«, warf Weston ein. » Und wenn die falschen Konten tatsächlich auf Betrug zurückgehen und nicht auf Fehler. Und wenn alle betrügerischen Konten mit Lesley in Verbindung stehen.«
    » Das werden sie«, sagte Varley. » Vertrauen Sie mir, diese Frau duldet keine Konkurrenz.«
    » Aber selbst wenn es nur halb so viel ist, ist es eine riesige Summe«, bemerkte der Dicke. » Und so leicht verdient. Sobald das Konto erst mal eingerichtet ist, fließt das Geld von ganz allein.«
    » Ich verstehe das nicht«, sagte Weston. » Da gibt es doch sicherlich Rechnungsprüfer.«
    » Natürlich gibt es die«, warf ich ein. » Und genau das ist der Grund, weshalb Menschen sterben müssen.«
    » Wenn es so ist wie bei früheren Betrugsaffären, dann wird die Versicherung jeden Monat soundso viele Konten überprüfen«, erklärte der Dicke. » Lesleys Insider vergleicht diese Liste mit der der falschen Konten, und wenn er sieht, dass eines davon untersucht wird, warnt er Lesley.«
    » Und dann?«, fragte Weston.
    » Dann lässt Lesley einen passenden Obdachlosen umbringen und gibt ihm eine falsche Sozialversicherungskarte. Die Polizei entdeckt den Toten, die neue Identität des Opfers findet ihren Weg zurück ins System, und die Kontenprüfer nehmen das als Beweis, dass ihre Unterlagen korrekt sind.«
    » Deshalb wurde Agent Raabs Leiche auch bewegt«, sagte Tanya. » Erinnern Sie sich? Sie wurde zum Ausgang der Gasse geschleppt. David ist buchstäblich darüber gestolpert. Lesley wollte, dass er schnell gefunden wird.«
    » Hört sich fast narrensicher an«, fand Varley. » Lieutenant, können Sie uns sagen, bei wie vielen Opfern die Konten zum Zeitpunkt ihres Todes überprüft wurden?«
    » Nicht sofort«, gab McBride zurück. » Geben Sie mir eine Woche Zeit, dann habe ich die neuen Parameter in der Datenbank.«
    Eine Woche Zeit und dann hat er neue Parameter in der Datenbank. Klingt gut aus der Sicht eines Verwaltungsbeamten. Aber würde man sich an Lesleys Stelle deswegen Sorgen machen?

19
    Manche Fähigkeiten kann man bei der Navy lernen.
    Andere können sie lediglich fördern. Dafür muss man schon etwas in sich tragen, mit dem sie arbeiten können. Bei mir fiel der Groschen, als die Nahzielaufklärung auf dem Programm stand. Die meisten Leute denken dabei an Überwachung. Aber bevor wir irgendwelche Techniken selbst ausprobieren konnten, wurden wir erst einmal für eine Woche an die Armee ausgeliehen. Man sagte uns, dass sie unvoreingenommene » Freiwillige« bräuchten, die eine Gruppe von Auszubildenden für ihre letzte Prüfung aufspüren müssten. Alles, was man tun musste, war jeden Tag in einem anderen Teil der Stadt herumzulaufen und so weltmännische Dinge zu erledigen wie Briefe abzuschicken oder Lebensmittel zu kaufen. Unsere Aufgabe war es, Augen und Ohren offen zu halten und jeden Abend einen schriftlichen Bericht darüber einzureichen, wie viele Verfolger wir gesehen hatten und wo. Man warnte uns, dass die Spione überall sein konnten, in Autos, auf dem Gehweg, auf Fahrrädern, mit Hunden im Park, in Cafés. Wenn sie uns beobachten konnten, ohne dass wir sie bemerkten, hätten sie ihre Prüfung bestanden. Allerdings, wie es bei der Navy üblich ist, hatte man uns eines nicht gesagt. Es war nicht nur die letzte Aufgabe der Soldaten, uns zu verfolgen, sondern auch unsere erste. Wenn man nicht instinktiv spürte, wann man verfolgt wurde, dann schaffte man es erst gar

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